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Keinmaerchen

Keinmaerchen

Titel: Keinmaerchen
Autoren: Simone Keil
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hin?”
    “Alpha Centauri.” Er nimmt sich gedankenverloren ein Stück Pizza, beißt hinein und wirft es angewidert in die Schachtel zurück. “Das miese Essen werde ich auch nicht vermissen. Und sieh dir das an.” Er zoomt einen Bildausschnitt heran. “Wundert es dich, dass diese Sendung abgesetzt wurde? Mich nicht im Geringsten.”
    Der Assistent beobachtet die Gruppe der Albe, die sich langsam einer Stadt nähert. “Sieht doch nach Action aus. Isst du das noch? Nein?” Er greift nach dem angebissenen Pizzastück, rollt es zusammen und beißt ab. “Wer ift daf denn?”, fragt er.
    “Nemesis. Der war der Hoffnungsträger der Buchmacher. Leider auch eine Niete. Siehst du?”
    Die Albe scharen sich um einen ziemlich klapprig aussehenden Mann. Sie beschnuppern ihn und folgen ihm dann. Einfach so. Kein Kampf, kein Blut, keine großflächig verteilten Eingeweide. “Weicheier.”
    “Soll if die Geräte abfalten?”, fragt der Assistent immer noch kauend und der Konstrukteur fragt sich, ob er die Pizza vielleicht wiederkäut. Möglich wäre das. “Ja, schalt ab”, sagt er. “Ab sofort geht jede Sendeminute auf meine Kosten raus.”
    Der Assistent drückt einige Knöpfe und legt einen Hebel um. Es klickt und klackt und die Bildschirme sind dunkel. “Soll ich auch gleich die Startsequenz einleiten?”, fragt er hoffnungsvoll.
    “Nicht in hundert Jahren. Ich mag alt sein, aber ich bin nicht senil. Und den verbockten Start von der Sonne damals werde ich nie vergessen. Deswegen ist dieser beknackte Planet doch erst entstanden und wir saßen hier fest. Wegen dir. Überhaupt ist alles deine Schuld. Weg da.”
    Er schubst den Assistenten unsanft aus dem Drehstuhl und nimmt selbst Platz. “Du kannst die Verankerungen lockern.”
    “Na toll. Der Mist bleibt wieder an mir …”
    “Was? Hast du was gesagt?”
    “Nein, oh Herrscher über alles Leben und Getier. Ich eile.” Der Assistent huscht aus dem Zimmer, kurz darauf hört man die Rollwendeltreppe anspringen.
    Der Konstrukteur zählt. Als er bei 78 angekommen ist, geht ein kaum spürbarer Ruck durch den Turm, er zählt weiter bis 100 und drückt den Gashebel nach vorne. Bei 125 gibt er Vollgas.
    Der Schrei des Assistenten hallt durch den Turm, aber das spielt keine Rolle mehr, das Tor wird sich durch den Flugwind automatisch schließen.
    “Auf nimmer Wiedersehen stinklangweiliger Erdenplanet”, sagt er. “Leck mich.”
     

Danksagung
     
    Jacqi für das tolle Cover, Michaela für die Klappentextberatung, Nina für deine Stimme.
    Sanne, Jorge und Marny, danke, für alles! Ihr wisst schon wofür.
    Und einen Dank an alle Leserinnen und Leser, die sich die Mühe gemacht haben, auch abseits der Bestsellerlisten nach Lektüre zu suchen. Ich hoffe, Keinmärchen hat euch gefallen. Falls das so ist, würde ich mich freuen, wenn ihr es weitersagt.

Ebenfalls als eBook und Taschenbuch erhältlich
     
    Simone Keil: Corvidæ
     
    Kurzbeschreibung:
    Risse in der Realität haben die Welten wandelbar gemacht. Nichts ist mehr sicher, alles kann sich ändern. Selbst die Vergangenheit.
    Ein mysteriöses Dorf im Moor. Die Bewohner scheinen einer anderen Epoche entsprungen zu sein. Sie sind ungewöhnlich, sonderbar. Andersartig. Eine junge Frau begibt sich auf eine gefährliche Reise, die sie in ihre Vergangenheit führt, in Welten, die keinen Bestand mehr haben, und tief in sich selbst.
    Corvidæ ist ein Fantasy-Roman, ein Roadmovie, ein Trip in die Psyche. Der Roman spielt mit bekannten Fantasy-Elementen, nimmt sie auseinander und fügt sie zu einem surrealen Gebilde zusammen, das einem manchmal das Gehirn durcheinanderwirbelt, aber schließlich nichts weiter ist, als eine mögliche Realität. Oder um es mit Rokans Worten zu sagen: „Realität ist das, was man zu sehen glaubt, nicht mehr und nicht weniger.“
     
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