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Keine Pille gegen Mord

Keine Pille gegen Mord

Titel: Keine Pille gegen Mord
Autoren: Carter Brown
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schnell. Vor mir hörte ich seine Schritte durch die Zimmer hallen. Zweimal
schlug er Türen zu, und nach dem zweiten Mal konnte ich ihn nicht mehr hören.
    Ich stolperte noch ein paar
Minuten herum, und dann fügte ich mich in die Tatsachen. Der Kerl war
entkommen.
    Im Wohnzimmer brannte Licht,
als ich es durch die Tür betrat, die in Rhodas Schlafzimmer führte. Der
Plastikschirm der Lampe mitten im Zimmer glomm wie die Wintersonne im Sturm,
aber es war hell genug, um die Flinte zu erkennen, mit der Ruth Busby hinter der Couch auf mich zielte.
    »Was geht hier vor ?« schrillte sie, aber das übliche Feuer in ihrer Stimme
schien heute nur schwelende Asche. »Was war das für eine Schießerei? Und wie,
zum Teufel, sind Sie ins Haus gekommen ?«
    »Ich wüßte vielleicht ein paar
Antworten auf diese Fragen«, sagte ich, »wenn Sie die Flinte da ’runternehmen
könnten .«
    Sie sah mich verständnislos an,
als wisse sie von keiner Flinte, dann hob sie den Lauf langsam an, bis er zur
Decke zeigte.
    »Wir dachten schon, jemand
werde ermordet, Mr. Roberts«, sagte Hannah Charles aus dem Nichts, dann tauchte
ihr Kopf neben Ruth hinter der Couch auf. »Die vielen Schüsse — es war ganz
schrecklich .«
    »Es ist tatsächlich jemand
ermordet worden, Hannah«, sagte ich. »Aber nicht erschossen. Ich habe die
Leiche Ihres Mannes in einem Zimmer vorn im Haus gefunden, und dann hat jemand
angefangen, auf mich zu schießen .«
    »Aldo ?« sagte Hannah matt.
    »Sie meinen, der Kerl ist tot ?« krächzte Ruth.
    »Jemand hat ihm ein Messer in
den Bauch gestoßen«, nickte ich. »Schein, als habe er ihn nicht leiden können.
Wie Sie, zum Beispiel.«
    »Halten Sie den Mund !« fuhr Ruth mich an. Sie stand auf, ging um die Couch und
lehnte die Flinte an einen Stuhl. »Warum hätte ich Aldo umbringen sollen? Es
hat mir viel zuviel Spaß gemacht, ihn zu hassen .«
    »Da ist etwas dran«, gab ich
zu. »Aber vielleicht bekam er es satt, daß Sie immer das letzte Wort haben
mußten, und versuchte, den Streit mit körperlicher Gewalt zu beenden. Da mußten
Sie ihm das austreiben .«
    Sie lachte verächtlich. »Der
kleine Strolch hatte zuviel Angst vor Roger. Ich brauchte ja nur...« Ihre
Stimme verebbte, weil sie sich an das letzte Mal erinnerte, als sie ihren Roger
auf jemanden gehetzt hatte. »Und Sie wird er nächstes Mal auch fertigmachen,
Sie hinterhältiger Kerl, Sie !« schnaubte sie
erbittert.
    »Na klar«, sagte ich und
nickte. »Mit Ihrem Verstand und seinen Muskeln gebt ihr ein gutes Paar ab, ihr
dürft nur die Funktionen nicht verwechseln .« Ihre
Augen blitzten und verrieten mir, was sie mit mir gemacht hätte, wenn nur Roger
dagewesen wäre.
    Während Ruth genug zu tun
hatte, mich zu hassen, war Hannah auf der Couch zusammengesunken und starrte
teilnahmslos zu Boden.
    »Es tut mir leid, Hannah«,
sagte ich ernst. »Ich fürchte, jetzt wird er das Geld nicht mehr bekommen .«
    »Nein«, murmelte sie. »Jetzt
wird er nie mehr reich sein .«
    »He !« rief »Ruth plötzlich aus. »Sie haben uns noch gar nicht gesagt, wer geschossen
hat .«
    »Zum Teil ich«, gestand ich.
»Aber der unbekannte andere Schütze ist verschwunden. Ich nehme an, hier ist er
nicht vorbeigekommen ?«
    Sie schüttelte den Kopf.
»Hannah war in der Küche, und ich saß hier und trank etwas, als wir den ersten
Schuß hörten. Dann griff ich mir die Flinte aus unserem Schlafzimmer, und
seither haben wir hinter der Couch gehockt. Außer Ihnen ist keiner
hereingekommen .«
    »War Rhoda bei euch ?«
    Hannah schüttelte den Kopf.
Ruth starrte mich an. »He, glauben Sie etwa, Rhoda hat es getan ?«
    Ich zuckte ungeduldig die
Schultern. »Woher, zum Donnerwetter, soll ich das wissen? Am besten rufen Sie
den Sheriff an. Sagen Sie ihm nur, Aldo sei ermordet worden. Den Rest erzählen
Sie, wenn er hier ist. Und erwähnen Sie mich nicht, sonst kommt er am Ende
nicht her. Der Sheriff ist ein Dickschädel. Wenn er kommt, können Sie ihm
sagen, daß ich den Mann verfolge, der auf mich geschossen hat. Bestellen Sie
ihm, daß ich mich später bei ihm melde .«
    »Soll ich ihm auch sagen, wo er
die Leiche findet ?« fragte Ruth sarkastisch, »oder muß
ich es aus mir herausprügeln lassen?«
    »Das steht ganz in Ihrem
Belieben», knurrte ich. »Der Tote sitzt in einem Zimmer mit Backsteinwänden — falls
Sie die Schmerzen nicht aushalten. Der Sheriff findet ihn schon. Die einzige
Ziegelsteinmauer im Haus.« Ich ging zur Küchentür, dann blickte ich zur Couch.
»Glauben
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