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Keine Pille gegen Mord

Keine Pille gegen Mord

Titel: Keine Pille gegen Mord
Autoren: Carter Brown
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Sie, daß Hannah durchhält ?«
    »Machen Sie Witze ?« schnaubte Ruth. »Lassen Sie sich von ihrem langen Gesicht
nicht täuschen. Die gute Nachricht ist nur noch nicht ganz durchgedrungen .«
    »Wissen Sie was? Sie wären ganz
schön sexy, wenn Sie nur mal vergessen könnten, wie sehr Sie alle Leute hassen .« Ich ging weiter Richtung Küche. Mein Wagen stand an der
Landstraße, und ich wollte Humboldt Creek erreichen, ehe der Sheriff nach mir
zu fahnden anfing.
    »Übrigens«, sagte ich in der
Tür. »Aus reiner Neugier — wo steckt Roger eigentlich ?«
    »Sie können die Witze wohl
nicht lassen, was ?« schnarrte Ruth.
    »Wie recht Sie haben«, brummte
ich und ging. Im Hinausgehen warf ich noch einen Blick auf Hannah, die mir
nachstarrte. Ihre Augen wirkten hell und lebendig, und irgendwie verursachte
mir das ein unbehagliches Gefühl.
     
    Melody trug wieder ihre Shorts, aber
ich bemerkte es kaum, als ich mit der großen Neuigkeit vom zweiten Anschlag auf
Randall Roberts’ Leben hineinplatzte. Und obwohl ihr strammer Busen im dünnen
engen BH faszinierend bebte, weil sie energisch ihr goldenes Haar bürstete,
brachte ich es fertig, weiterzureden.
    »Aldos Tod beweist nicht, daß
einer von ihnen auch Winifred Birrel ermordet hat — aber
er macht es weitaus wahrscheinlicher«, folgerte ich.
    »Ich glaube, Rhoda hat ihn
umgebracht, Randy«, sagte Melody und schüttelte sich sehenswerterweise zwischen den Bürstenstrichen. »Und wer
auf dich geschossen hat, muß ihr Komplice sein. Vielleicht ist er es, der ihre
Mutter ermordet hat !«
    »Wer löst denn nun diesen Fall,
du oder ich ?« knurrte ich. »Hast du etwas wegen des
Aufgebots herausbekommen ?«
    »Natürlich! Nur deinetwegen bin
ich aus den Federn gekrochen, um den Laufburschen zu spielen .«
    »Laufbursche! Gibt’s hier kein
Telefon ?«
    »Aber ich mußte laufen — genauer
gesagt, ich bin getaumelt — , vom Bett bis ins
Wohnzimmer. Ich habe bei der County-Verwaltung angerufen und für einen wirklich
netten jungen Mann meine Stimme noch mehr sexy gemacht als sonst, und damit
habe ich ihn ’rumgekriegt, alle Akten durchzusehen. Er war wirklich sehr
reizend und hilfsbereit und hat mich sogar gefragt, ob...«
    »Ich will nur wissen, was du
ihn gefragt hast«, grollte ich.
    Sie lächelte süß, und ich
grinste nur und ertrug es.
    »Also gut, Liebling. Wenn du es
nicht wissen willst...«
    »Das Aufgebot ?« erinnerte ich.
    »Im Laufe des letzten Jahres
hat keine Miss Birrel geheiratet«, sagte sie ruhig. »Zufrieden?«
    »Hast du mich jemals schon
zufrieden erlebt ?«
    Ich griff ihr unter den
Pullover.
    »Bitte !« stöhnte sie. »Jetzt nicht, Randall Roberts. Ein Mädchen verträgt nur ein
gewisses Quantum, dann muß sie schön lange ausschlafen und sich erholen .«
    »Dann schlage ich vor, daß du
dich ins Bett legst und ausruhst. Ich muß wieder weg. Und ich komme erst
wieder, wenn ich mindestens einen Mörder gefaßt habe !«
    »Mindestens einen?«
    »Natürlich«, sagte ich. »Es
könnten ja auch zwei sein. Das hast du selber gesagt .«
    »Ehrlich, Randy, einer reicht
doch. Kannst du denn nicht den Sheriff deinen Mörder suchen lassen ?«
    »Den oder die Mörder«,
korrigierte ich.
    »Nein !« rief sie. »Ich weigere mich, das zu glauben .«
    »Vielleicht kriegen wir sogar
drei«, sagte ich leichthin. »Nur brauchen wir dazu noch eine Leiche .«
    »Was ist denn mit Roger? Du
hast ihn zuletzt nicht mehr gesehen .«
    »Hab’ ich dir das nicht
erzählt? Er ist angeln gegangen !«
     
     
     

10
     
    Mrs. Chambers machte immer noch
Notizen auf ihre Kärtchen. Es schien eine Arbeit ohne Ende.
    »Wollten Sie den Doktor
sprechen, Mr. Roberts ?« fragte sie. »Ich fürchte, er
ist sehr beschäftigt, und ohne eine Verabredung...«
    »Es geht um einen Mord, Mrs.
Chambers«, sagte ich kurzangebunden. »Glauben Sie, daß er mich da empfängt?
Oder möchte er nur mit der Polizei darüber sprechen ?«
    »Mord?« Ihre Augen wurden groß,
und sie hörte auf, mit den Kärtchen zu hantieren. Sie legte eine Hand an die
Stirn und seufzte, und zwei Sekunden lang schwebte ich in Ungewißheit, ob sie
in Ohnmacht fallen würde oder nicht.
    Ich stützte mich mit beiden
Händen auf ihren Tisch und beugte mich vor. »Rhoda Birrel ist schwanger, Mrs.
Chambers !«
    »Warum... Wieso, Mr. Roberts ?« stammelte sie. »Woher wissen Sie das ?«
    »Ein Mädchen wie Rhoda kann so
etwas nur schwer für sich behalten .« Ich beugte mich
noch ein paar Zentimeter hinüber. »War das der
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