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Keine Lady fuer Lord Strensham

Keine Lady fuer Lord Strensham

Titel: Keine Lady fuer Lord Strensham
Autoren: Elizabeth Beacon
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fahren.“
    „Madam“, sagte Marcus gelangweilt, „richten Sie sich nach meinen Anweisungen, sonst kann ich nicht dafür garantieren, dass ich Sie am Leben lasse.“ Und zu seinem Verwalter: „Kümmern Sie sich darum, Grantley“, bevor er mit Thea weitergaloppierte.
    „Herkules kann uns nicht beide so lange tragen, Marcus“, wandte Thea ein.
    „Es sind nur fünf Meilen bis nach Hause. Möchtest du jetzt also bitte aufhören, dich zu beschweren? Oder ziehst du es vor, mit deiner Tante zu reisen?“
    „Sie ist nicht meine Tante“, entgegnete sie finster und richtete kein weiteres Wort an ihn.
    Sie erreichten das Herrenhaus viel früher, als Thea für möglich gehalten hätte. Marcus verringerte das Tempo zu einem leichten Schritt. Wahrscheinlich Herkules zuliebe, dachte sie trocken.
    „Endlich daheim“, sagte sie zutiefst erleichtert. „Danke, Marcus“, fügte sie hinzu und vergaß ihre gerechtfertigte Wut auf ihn, sobald sie die in der Sonne wie Gold schimmernde Fassade Chimmertons erblickte.
    „Du dankst mir? Nach allem, was ich dich habe erleiden lassen?“, fragte er, sprang vom Pferd und hob Thea so sanft herunter, als wäre sie zerbrechlich wie Porzellan.
    Plötzlich schien es Thea, er würde sich von ihr entfernen, und gleich darauf verlor sie in seiner sicheren Umarmung das Bewusstsein. Nur dass sie dieses Mal sehr viel schneller erwachte und gerade noch mitbekam, wie Mr. Barker den erschöpften Herkules zum Stall führte, während Marcus die Treppe zum Haus hinaufstieg. Thea protestierte schwach, sie könne auch allein gehen.
    „Sei still und zapple nicht so. Wenn du so weitermachst, lasse ich dich noch fallen“, tadelte er sie.
    In Theas Schlafgemach erwartete Maggie ihre Herrin bereits mit einem heißen Bad und warmer Milch. Marcus setzte seine Frau auf das Bett, bedachte sie nur mit dem knappen Befehl, sie solle gefälligst einmal in ihrem Leben tun, was man ihr befohlen habe, und ging mit langen Schritten aus dem Zimmer. Thea sah ihm bekümmert nach und überließ sich resigniert den sanften Händen ihrer Zofe.
    In der Zwischenzeit richtete Marcus seine Wut gegen die Feinde seiner Frau.
    „Sollten Sie den Fuß je wieder auf englischen Boden setzen“, teilte er dem arglistigen Paar in eisigem Ton mit, „wird der Haftbefehl gegen Sie vollstreckt – und erwarten Sie keine Gnade! Wenn Sie sich jedoch fernhalten, wird Ihnen vom Gouverneur der australischen Kolonie Seiner Majestät in Botany Bay jährlich die Summe von hundert Pfund ausgezahlt. Im Falle, dass Sie diesen Ort verlassen, werden alle Zahlungen unverzüglich eingestellt, und ich verfolge Sie höchstpersönlich bis ans Ende der Welt.“
    „In diesem wilden Kontinent wimmelt es doch nur so von Verbrechern!“, brauste Granby auf.
    „Dann sollten Sie sich dort ja wie zu Hause fühlen“, antwortete Marcus trocken.
    „Sir, Sie beleidigen uns!“, entrüstete sich Lady Winforde. Ihre feisten Wangen nahmen die dunkelrote Farbe ihrer Pelisse an.
    „Ist das überhaupt möglich?“, versetzte Marcus ungerührt. „Begreifen Sie ein für alle Mal, Madam, dass Sie bedauern werden, je geboren zu sein, sollten Sie versuchen, meiner Frau auf irgendeine Weise zu schaden.“
    „Sie können einer Dame meines Standes nichts anhaben!“, brüstete sie sich.
    „Wenn sie eine Diebin, Betrügerin und Mörderin ist, hilft ihr selbst der höchste gesellschaftliche Titel nichts.“
    Lady Winforde erblasste. „Es gibt keinen Beweis für solche Beschuldigungen.“
    „Oh doch. Ich besitze die eidesstattlichen Erklärungen des Apothekers, Ihres Anwalts und diverser Diener. Giles Hardy starb keines natürlichen Todes, genauso wenig wie sein Bruder. Dass Ihr Sohn der Vormund meiner Frau wurde, regelten Sie selbst durch den Zusatz eines gefälschten Dokumentes. In den vergangenen Wochen habe ich genügend Beweise gefunden, um Sie an den Galgen zu bringen. Sollten Sie den Fehler begehen, mich zu unterschätzen oder zu glauben, ich sei zu sehr Gentleman, um diese Beweise gegen Sie zu verwenden, wird es Ihr letzter Fehler sein, so viel kann ich Ihnen versprechen.“
    Sie zögerte nur wenige Sekunden, dann sah sie offensichtlich ein, dass sie ihren Meister gefunden hatte. „Ich nehme Ihr Angebot an“, sagte sie gnädig. Als Granby Einwände erheben wollte, brachte sie ihn mit einem harten Blick zum Schweigen. „Halt den Mund. Du hast dich wie ein unglaublicher Dummkopf verhalten“, wies sie ihn zornig zurecht. Worauf Granby sich in die Ecke zurückzog
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