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Keine Lady fuer Lord Strensham

Keine Lady fuer Lord Strensham

Titel: Keine Lady fuer Lord Strensham
Autoren: Elizabeth Beacon
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Was bin ich doch für eine böse Frau“, stöhnte sie atemlos.
    „Ach, ich weiß nicht.“ Den Blick aus seinen silbergrauen Augen auf sie gerichtet, drang er behutsam ein, und sie empfing ihn begierig. „Du gefällst mir genau so, wie du bist, meine Süße“, brachte er heiser hervor und begann sich mit einer Leidenschaft in ihr zu bewegen, die Thea mehr als beruhigte. Offenbar liegt ihm doch sehr viel an seiner Frau, dachte sie, solange sie noch dazu in der Lage war. „Du gefällst mir wirklich sehr.“ Dann fuhr er fort, es ihr auf die angenehmste Art zu beweisen.
    Erst eine ganze Weile später löste Thea sich aus seiner Umarmung. „Ich gefalle dir also, Marcus Ashfield. Was du nicht sagst“, schimpfte sie leise und betrachtete ihren schlafenden Gatten verstimmt. „Dir werde ich es zeigen, du dreister Kerl“, versprach sie ihm rachedurstig und beschloss, sich bei einem kleinen Spaziergang im Garten zu erfrischen. Wenn sie einer Sache sicher sein konnte, dann dass Granby sich niemals so nahe an Marcus’ Haus heranwagen würde.
    Zwei Stunden später klopfte Marcus ungeduldig an die Tür zum Zimmer seiner Frau, aber weder in ihrem Schlafgemach noch im angrenzenden Boudoir konnte er sie finden. Vorhin hatte sein Verwalter ihn zu einem Gespräch gerufen, und es war keine Zeit gewesen, sich zu vergewissern, wo Thea hingegangen sein könnte. Jetzt jedoch erfasste ihn eine Furcht, wie er sie noch nie gekannt hatte. Hastig befahl er der Dienerschaft, das Haus zu durchsuchen. Eben gerade erst war ihm mitgeteilt worden, dass die Winfordes den Männern entkommen waren, die er auf sie angesetzt hatte. Bei dem Gedanken, Thea könnte in die Gewalt ihres früheren Vormunds geraten sein, trat ihm kalter Schweiß auf die Stirn. Er musste seine Frau finden, bevor ihr etwas zustieß. Die Vorstellung, sie könnte verletzt worden sein, war unerträglich.
    Die Suche im Haus endete ohne Erfolg. Unverzüglich lief Marcus zu den Ställen und ließ Herkules satteln. Zwar wusste er nicht, in welche Richtung er reiten sollte, aber wenn er im Haus blieb, würde er den Verstand verlieren. Wie erwartet, stand Dark Lady in ihrer Box und sah hoffnungsvoll auf, als er herantrat. Somit wurde auch seine letzte Hoffnung, Thea könnte mit der Stute und dem neuen Stallburschen ausgeritten sein, enttäuscht.
    Die Diener schwärmten aus, um die Umgebung nach ihrer Herrin abzusuchen. Außer sich vor Sorge, trieb Marcus den Hengst an und verschwand im Wald.
    Eine halbe Stunde später fanden sich Marcus und alle, die sich an der Suche beteiligt hatten – vom niedrigsten Stallburschen bis zum Butler – wieder vor dem Herrenhaus ein. Auch jetzt noch keine Spur von Thea. Nur Merry hielt ihren wertvollen Kaschmirschal in der Hand.
    „Wo hast du ihn gefunden?“, fragte Marcus grimmig vor Sorge.
    „In der Nähe der Hütte am Südhang.“
    „Es muss sie doch jemand gesehen haben“, rief Marcus verzweifelt und schickte die Männer aufs Neue los. Er selbst wandte sich mit Herkules in Richtung Haupttor, um zum hiesigen Friedensrichter zu reiten.
    „Marcus, warte!“
    Nick! In seiner Verstörtheit hatte Marcus überhaupt nicht an Nick gedacht. Zu seinem Entsetzen sah er seinen Cousin torkelnd auf sich zukommen, Barker einige Schritte hinter ihm.
    „Was ist geschehen, Nick?“
    „Barker hat mich geknebelt und gefesselt im Gebüsch gefunden, Marcus. Ich hörte den verdammten Schurken, wie er sie mitschleppte!“
    Marcus wurde blass. „Sprich schon, Nick! Theas Leben steht vielleicht auf dem Spiel!“
    „Sie haben mir einen Schlag auf den Kopf versetzt, sodass ich das Bewusstsein verlor“, erklärte sein Cousin wütend.
    Jetzt erst bemerkte Marcus das Blut auf Nicks Stirn. „Erinnere dich, ich bitte dich. Ich bin außer mir vor Sorge.“
    „Ein Zweispänner tauchte unweit vom Haus auf. Bevor ich mich verbergen konnte, hatten sie mich entdeckt. Sie sagten etwas von Bristol, Marcus.“ Nick schwankte bedenklich auf unsicheren Beinen. „Mehr weiß ich nicht.“
    In diesem Moment verlor er das Bewusstsein und wäre gefallen, wenn Barker ihn nicht noch rechtzeitig aufgefangen hätte.
    „Kümmern Sie sich bitte um ihn“, rief Marcus.
    „Jawohl, Mylord. Beeilen Sie sich.“
    „Ja, das muss ich wohl. Der Himmel weiß, was sie ihr dieses Mal antun werden.“
    Thea erinnerte sich vage, dass sie bei ihrem Spaziergang plötzlich das Knacken eines Zweiges hinter sich gehört und angenommen hatte, Marcus hätte ihr einen seiner Aufpasser nachgeschickt.
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