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Schweineraub im Streichelzoo

Schweineraub im Streichelzoo

Titel: Schweineraub im Streichelzoo
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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Ganz famose Nachrichten
    â€žWo soll ich denn mit den Schalen hin?“, fragte Paula und schaute sich suchend in der Küche um. In einer Hand hielt sie eine Gabel, auf deren Zinken eine dampfende Kartoffel steckte, und in der anderen ein Küchenmesser.
    Frau Hagedorn schubste mit ihrem breiten Popo die Kühlschranktür zu und nickte auf den Zeitungsstapel unter der Anrichte. „Nimm eine von denen.“
    â€žGute Idee!“ Paula zerrte die oberste Zeitung vom Stapel und breitete sie vor sich aus. „Wo treibt sich eigentlich mein wertes Brüderchen herum?“ Paula kniff die Augen zusammen und setzte zum ersten Schnitt an.
    â€žSoweit ich weiß, liest er in seinem Zimmer“, antwortete die Haushälterin geistesabwesend, denn das Trennen von Eigelb und Eiweiß erforderte ihre ganze Aufmerksamkeit.
    â€žUnd wieso pellt der keine Kartoffeln?“
    Die erste geschälte Kartoffel plumpste in eine Schüssel. Frau Hagedorn gab Öl zum Eigelb und verquirlte beides mit schnellen Schwüngen.
    â€žWas soll Max denn in der Küche?“, schnalzte Frau Hagedorn missbilligend. „Er ist doch ein Junge!“
    â€žHallo? Geht es noch?“ Beherzt bohrte Paula die Gabel in die nächste Kartoffel. „Das Mittelalter ist ja wohl vorbei.“
    â€žUnd das schon eine ganze Weile“, stimmte Max ihr zu, als er in die Küche bog und eine Tasse auf der Spülmaschine abstellte.
    â€žDie gehört da rein, nicht oben drauf!“, meckerte Paula. „Und da du schon mal hier bist, bitte …“ Mit einem breiten Grinsen hielt sie ihrem Bruder Gabel und Messer hin.
    Max zuckte mit den Schultern. „Okay, ich helfe dir.“
    â€žSo ist es brav“, sagte Paula, stützte sich mit den Ellenbogen auf die Anrichte und sah ihrem Bruder bei der Arbeit zu.
    Ein Stück Schale nach dem anderen klatschte auf das Zeitungspapier.
    Wie ein französischer Spitzenkoch leckte Frau Hagedorn die gelbliche Flüssigkeit von einem Löffelchen, zog die Stirn kraus und griff nach dem Salztöpfchen.
    â€žPaula!“, rief sie. „Läufst du mal schnell in den Park und holst deinen Vater? Er wollte bei der alten Hütte nach dem Rechten sehen.“
    â€žHm“, brummte Paula, ohne ihren Blick von der Zeitung abzuwenden. Mit einer Hand fegte sie die Kartoffelschalen zur Seite und stieß ihren Bruder an. „Hey, schau mal, das ist doch was für uns, oder?“
    Max betrachtete die Anzeige, auf der Paulas Finger tanzte.
    â€žPaula!“, mahnte Frau Hagedorn, während sie Pfeffer zur Majonäse gab. „Ich habe dich um etwas gebeten!“
    â€žJa, gleich“, winkte Paula ab.
    â€žSofort!“, beharrte die Haushälterin und wischte die Hände an der blütenweißen Schürze ab, die sich um ihren Bauch spannte.
    Mit dem Messer fuhr Max die Zeilen entlang und murmelte:
    â€ž Streichelzoo öffnet seine Pforten!
    Unsere Mäuse, Ratten, Hühner, Hasen und Meerschweinchen –
    Paula, Meerschweinchen!“
    Paula nickte. „Lies weiter!“
    â€ž ... freuen sich schon jetzt darauf, einen Sonntag lang von euch gepflegt zu werden. Unter fachkundiger Anleitung könnt ihr sie füttern und umsorgen. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt.“
    â€žDa machen wir doch mit!“, freute sich Paula.
    â€žKeine Frage!“, rief Max.
    Frau Hagedorn stemmte die Hände in die fülligen Hüften.
    â€žDa habt ihr aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht!“
    â€žHä? Welche Rechnung? Welcher Wirt?“, wunderte sich Paula.
    Frau Hagedorn streckte den Kindern eine Hand entgegen und hob den ersten Finger: „Erstens habt ihr beide ausreichend für die Schule zu tun. Soweit ich weiß, steht bei Paula nächsten Freitag sogar eine Mathematikarbeit an.“
    Paula stöhnte.
    â€žUnd zweitens …“ – der zweite Finger gesellte sich zum ersten – „… halte ich dieses ganze Getue um nichtsnutzige Haustiere für maßlos übertrieben.“ Die Haushälterin schüttelte entschieden den Kopf. „Für meine Begriffe gehören Tiere entweder in die freie Wildbahn oder in den Kochtopf! Alles andere ist falsch verstandene Tierliebe.“
    Paula konnte vor lauter Entsetzen nur noch japsen: „Das ist doch nicht Ihr Ernst!“
    â€žMeine Erlaubnis bekommt ihr für diesen Unsinn jedenfalls nicht! Und jetzt geh bitte deinen Vater
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