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Keine Lady fuer Lord Strensham

Keine Lady fuer Lord Strensham

Titel: Keine Lady fuer Lord Strensham
Autoren: Elizabeth Beacon
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Bäumen und suchte verzweifelt nach einem Versteck.
    Vor Kälte zitternd stolperte sie einmal über eine Baumwurzel. Sie sah unglücklich an sich herab. Nass vom Bachwasser und mit Schlamm bedeckt bis zu den Knien, fror sie noch stärker. Die Vorstellung, die Nacht hier im Wald verbringen zu müssen, ließ sie verzagen.
    Doch da hörte sie plötzlich Hufgeklapper hinter sich und zuckte zusammen. Granby musste den Kutscher hinter ihr hergeschickt haben. Verzweifelt sah sie sich um und wählte eine knorrige Eiche. Nur Sekunden später hatte sie sich an einigen kräftigen Zweigen hochgehangelt und schmiegte sich an einen breiten Ast. Vorsichtig raffte sie die Röcke um sich, damit sie sie nicht verrieten, und hoffte inbrünstig, dass ihr Verfolger nicht nach oben schauen würde.

21. KAPITEL

    Mit klopfendem Herzen lauschte Thea den näherkommenden Geräuschen. Jetzt musste ihr Verfolger fast genau unter ihr stehen. Wenn ihr Keuchen sie nur nicht verriet! Sie wagte es nicht, nach unten zu sehen, sondern kniff fest die Augen zusammen, hielt den Atem an und versuchte mit aller Macht, eins mit dem Baum zu werden.
    „Falls du dir in den Kopf gesetzt hast, ein Untergrundkämpfer zu werden, tue es nicht in triefnassem Zustand, mein Liebling. Ich habe das Gefühl, ich bin in einen Regenschauer geraten“, hörte sie Marcus’ spöttische Stimme.
    Thea wäre fast vom Ast gefallen vor Entsetzen. „Marcus! Wie kannst du mich so erschrecken?“
    „Jetzt wissen wir beide, wie sich das anfühlt. Beabsichtigst du, noch lange da oben zu bleiben, oder besitzt du so viel gesunden Menschenverstand, herunterzuklettern, bevor du dir ein Fieber zuziehst?“
    Thea blickte unsicher zu ihm hinunter und stellte fest, wie blass er aussah. Ob aus Wut oder Sorge, wusste sie nicht zu sagen. „Du scheinst ja nicht sehr erfreut zu sein, mich zu sehen, Marcus.“
    „Wie kannst du alleine einen Spaziergang machen, wo du doch weißt, die Winfordes treiben sich in der Gegend herum? Nick und ich hatten dich gewarnt!“, wies er sie streng zurecht.
    Marcus hatte recht. Es war hochmütig und dumm von ihr gewesen, nicht auf ihn zu hören. Wie sollte sie ihm erklären, dass sie es einfach nicht ertrug, wie eine Gefangene im Haus zu bleiben, nachdem die Winfordes sie so lange eingesperrt hatten?
    „Verdammt, kommst du jetzt endlich herunter, Thea, bevor wir uns beide den Tod holen?“, fuhr er sie wütend an.
    Sie gehorchte so würdevoll wie möglich, doch er setzte sie rücksichtslos vor sich auf das Pferd, ohne auf ihre Würde zu achten oder die Tatsache, dass ihre mit Schlamm beschmutzten Beine unbedeckt blieben. „Mein Kleid!“, beschwerte sie sich und zerrte am Saum, während Herkules sich langsam einen Weg über den unebenen Boden bahnte.
    „Es ist mir herzlich gleichgültig, ob deine Beine zu sehen sind oder nicht. Wie kannst du daran auch nur einen Gedanken verschwenden nach dieser deiner letzten Eskapade?“
    „Wäre es dir lieber, ich hätte nicht versucht zu fliehen?“
    „Ja, das wäre es!“, entgegnete er schroff. „Statt dass du wie eine Schwachsinnige durch den Wald irrst und dabei Leib und Leben riskierst.“
    Die ganze Aufregung war zu viel für Thea. Sie hatte das Gefühl, nicht viel mehr ertragen zu können. „Ich habe Kopfschmerzen“, informierte sie ihn kühl.
    „Das wird noch deine geringste Sorge sein, wenn du nicht bald aufhörst, dich so tollpatschig zu benehmen. Wir fallen beide noch vom Pferd!“
    Sie schnaubte gekränkt und kämpfte mit aller Kraft gegen die aufsteigenden Tränen an. Den Gefallen, sich in ein schluchzendes Bündel Elend zu verwandeln, würde sie ihm nicht tun.
    Der Kutscher war gerade dabei, einen erbitterten Streit mit Granby auszufechten, da erreichten sie die Straße. Marcus’ Diener hielten die Entführer derweil mit ihren Gewehren in Schach. Als wäre das nicht genug, meinte Lady Winforde, die sich aus dem flachen Gewässer befreit hatte, es sei an der Zeit, die Anwesenden mit ihren Tiraden zu beglücken.
    „Blasen Sie die Suche ab, Mann. Ihre Ladyschaft ist in Sicherheit“, wandte Marcus sich an den Kutscher. „Wenn sie nur endlich stillhalten wollte“, fügte er grimmig hinzu.
    Ein ohrenbetäubender Stoß durch das Horn erklang dreimal. Marcus nickte zufrieden. „Gut. Jetzt wenden Sie die Kutsche und folgen Sie meinen Männern.“
    „Ich habe Sie eingestellt, guter Mann“, mischte Lady Winforde sich empört ein. „Sie werden uns also wie vereinbart nach Bristol
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