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Traenensee

Traenensee

Titel: Traenensee
Autoren: Kat Marcuse
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Katzenträume

    Auf samtenen Pfoten habe ich die Nacht erkundet
    Ein paar Mal mein Revier umrundet
    Mich gebalgt, gekämpft, gerauft
    War meistens obenauf
    Jetzt bin ich müde, will ruh’n
    Weiß schon, was ich dafür muss tun
    Schleiche ungesehen durch die Dunkelheit
    Zum Glück ist es nicht allzu weit
    Vorfreude pulsiert durch die Adern
    Kann es kaum noch erwarten
    Plötzlich versperrt eine Tür meinen Weg
    Frechheit, dass so was geht
    Schubse sie mit der Nase beiseite
    Und sehe euch beide
    Aneinandergekuschelt liegt ihr da
    Kaum etwas Schöneres ich je sah
    Springe aufs Bett, tapse über die Decke
    Du weißt, wer da kommt – jede Wette
    Knurrst unwillig im Schlafe
    Ich weiß, ich bin eine Strafe
    Reibe meine Wange an deiner Haut
    Gebe leise maunzend Laut
    Murrend hebst du die Decke an,
    damit ich drunter schlüpfen kann
    Zufrieden kuschle ich mich an deine Brust
    Eingehüllt in deinem Duft
    Deine Finger kraulen meinen Nacken
    Das könntest du ewig so weitermachen
    Ich fühle mich herrlich wohl und geborgen
    Du streichelst weg alle Sorgen
    Mit einem Schnurren verwandle ich mich
    Zeige sehr selten mein wahres Ich
    Jetzt tue ich das nur für dich
    Schweigend lächeln wir einander an,
    damit das Vertrauen wachsen kann
    Der Blick deiner braunen Augen versinkt in den meinen
    „Darf ich eine Weile bei dir bleiben?“
    Berühre dich sanft mit den Lippen
    Ein stummes Flehen und Bitten
    Stoß’ mich nicht mehr weg, will nur bei dir sein
    „Hab‘ keine Angst, kleine Katze,
    du bist längst mein“
    Leise seufzend schmiege ich mich in deinen Arm
    Bei dir ist es friedlich und herrlich warm
    Mit einem Lächeln im Gesicht schläfst du wieder ein
    Ich werde noch ein wenig bei dir sein
    Mit allen Sinnen genießend liege ich da
    Fühle mich dir unsagbar nah
    Dann graut der Morgen, meine Zeit läuft ab
    Der nahende Tag hat das Fell zurückgebracht
    Du hast für mich das Wunder vollbracht
    Bin nicht mehr allein in dunkelster Nacht
    Mit samtener Pfote streichle ich deine Wange
    Schlaf weiter, ich komme wieder, keine Bange

Stehe zu dir

    Sie quatschen mir die Ohren voll,
    dass ich damit aufhören soll
    Sagen, du tust mir nicht gut
    Diese Worte wecken in mir Wut

    Die haben keine Ahnung, wie es ist,
    wenn du unverstanden bist
    Allein der Gedanke, dich zu verlieren,
    fühlt sich an, als müsst’ ich krepieren

    Wollen alle nur die Maske sehen
    Den Menschen dahinter will keiner verstehen
    Bei dir brauche ich die nicht
    Bist auf das Äußere nicht erpicht

    Hier kann ich sein, wer ich bin
    Du findest das nicht schlimm
    Auch wenn ich mal falle,
    spuckst du nicht Gift und Galle

    Du hältst mich nicht für schwach
    Hast auch nie darüber gelacht
    Nein, du nimmst mich in den Arm,
    damit mein Herz Ruhe finden kann

    Argwöhnisch werde ich betrachtet
    Für meine Gefühle zu dir verachtet
    Ich weiß nicht, was die denken von mir
    Was bilden die sich ein, will ich von dir?

    Die schließen von sich auf mich
    Beleidigen damit ebenso dich
    Was ist falsch daran, einen Menschen zu lieben?
    Hier geht es nicht um das Befriedigen von Trieben

    Auch wenn das keiner glaubt
    Du hast mir anders den Verstand geraubt
    Ich liebe es, mit dir zu quatschen
    Über Gott und die Welt, ja, sogar über Katzen

    Bin deine Mieze, du mein Tiger
    Und doch ist alles ganz bieder
    Auch wenn wir im Netz haben Spaß
    Es ist harmlos, das war’s!

    Bin nur an deinen Gedanken interessiert
    Gut, Herz hab ich auch investiert
    Ohne geht es nun mal nicht,
    wenn man von Freundschaft spricht

    Die Angriffe gehen mir auf den Geist
    Habe keine Lust,
    mich zu rechtfertigen,
    wegen so einem Scheiß
    Ich weiß selbst, was ich tue
    Lasst mich doch einfach in Ruhe

    Ich gebe dich nicht mehr auf
    Habe zu sehr gekämpft
    um dein Vertrauen in allen Bereichen
    Werde nie wieder von dir weichen

    Was andere dir angetan,
    bringt mich in Rage, treibt mich in den Wahn
    Nie würde ich dich so verletzen
    Will deinen Schmerz durch Wärme ersetzen

    Sollen die glauben, was sie wollen
    Auch wenn sie denken, dass wir durch Betten tollen
    Mit so wenig gebe ich mich nicht zufrieden
    Die wissen nicht, was du hast zu bieten

    Geben uns gegenseitig Schutz
    Vor all dem Schmutz,
    den sie über uns gießen,
    um ihre Bosheit zu genießen

    So kommen sie nicht mehr an unsere Herzen ran
    Wir haben uns versteckt in diesem Bann
    Wenn die Freundschaft nicht zu schätzen wissen,
    tun sie mir leid und soll’n sich verpissen

Diese Zeilen widme ich meinem Mann
    und allen,
    die einen Platz in meinem Herzen gefunden
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