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Keine große Affäre

Keine große Affäre

Titel: Keine große Affäre
Autoren: Imogen Parker
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Plötzlich
sehnte sie sich sehr nach ihrer Familie, und dann fiel ihr ein, daß sie es
Daddy nicht mehr erzählen konnte. Sie betrachtete Charlies stolzes Profil und
fragte sich, ob ihr Vater mit ihm einverstanden gewesen wäre.
    »Wollen wir jetzt wieder landen?«
fragte sie ihn, weil sie das dringende Bedürfnis hatte, Guy zu umarmen.
    »Ist das ein Ja? Denn du kommst aus
diesem Ballon nicht raus, bevor du mir eine Antwort gegeben hast«, antwortete
Charlie.
    »Frag mich noch mal«, sagte sie und
sah auf die grüngelbe Flickendecke aus Weizen und Raps herab. Sie wollte sich
jedes Detail einprägen, damit sie ihren Kindern davon erzählen konnte, wenn sie
danach fragten.
    »Willst du mich heiraten?« Er tat ihr
den Gefallen und ging vor ihr in die Knie.
    «Na ja, wenn du mich so fragst«, sagte
sie. »Ja, ja, JA!«

Epilog
    ------------
     
     
    August
     
    Die vier Erwachsenen saßen im Kreis um
die Reste eines Kuchens in Form einer 1.
    »Es ist wirklich schade, daß Alison,
Stephen und Ben nicht hier sind, nicht?« bemerkte Lia, legte sich ins Gras
zurück und schirmte mit ihrem schlanken, braunen Arm ihr Gesicht von der Sonne
ab. »Sie sind so schnell abgereist, daß ich gar keine Gelegenheit hatte, ihnen
zu danken.«
    »Ihnen zu danken?« fragte Ginger
entgeistert.
    Neil sah den Blick, den Ginger ihm
zuwarf, und wußte sofort, daß sie im Bilde war. Sie sah ihn finster an.
Herausfordernd starrte er zurück. Sie hatten ihre anfängliche Feindseligkeit nie
ganz überwunden.
    »Dafür, daß er Anouska das Leben
gerettet hat. Wenn Stephen nicht gewesen wäre...« Lia hielt es nicht für nötig,
den Satz zu beenden.
    »Ja«, sagte Ginger schließlich. »Ich
finde es eigentlich auch schade.«
    Es war einer dieser heißen Sommernachmittage,
an denen man sich träge und entspannt unterhält, und Lia schien nicht
aufgefallen zu sein, wie lange sie für die Antwort gebraucht hatte. Sie blickte
zu Neil herüber. Dankbar für ihre Zurückhaltung, neigte er kaum wahrnehmbar den
Kopf.
    »Glaubst du, Anouska kann nächsten
Monat laufen?« fragte Ginger Lia. Sie war eifrig bemüht, das Thema zu wechseln.
Sie beobachtete die Aufstehversuche des kleinen Mädchens in den hübschen rosa
Shorts und dem Hut. »Ich hätte sie so gerne als Brautjungfer.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Lia und setzte
sich wieder hin. »Kannst du nicht noch ein bißchen warten?« scherzte sie und
lächelte über die Bemühungen ihres Kindes.
    »Nein, eigentlich nicht«, sagte
Ginger. »Wenn ich noch in das Kleid passen will...« Sie grinste frech und nahm
Charlies Hand.
    »Ach du meine Güte«, sagte Lia, die
sofort verstand, was sie meinte. »Ihr habt aber nicht viel Zeit verloren! Ich
habe mich schon immer gefragt, wer von uns die erste sein würde.« Sie wandte
sich an Neil. »Da müssen wir uns jetzt aber ranhalten. Ich will, daß alle meine
Kinder so alt sind wie Gingers...«
    »Alle?« fragte er und heuchelte
Schrecken, als er sich an Ginger wandte. »Wie viele willst du dir denn
anschaffen?«
    »Nur noch eins«, verkündete sie.
»Vorerst...«
    »Ich glaube, das kann ich bewältigen«,
sagte er.
    »Obwohl es in meiner Familie natürlich
schon öfter Zwillinge gab«, zog Ginger ihn auf und gab sich große Mühe, ihn
anzulächeln.
     
    »Du hast dich eben wirklich gut
geschlagen«, sagte Charlie zu ihr, als sie am Fluß entlang nach Hause gingen.
Guy lag schlafend in seinem Buggy.
    »Na ja, wenn Lia ihn gern genug hat,
noch ein Kind mit ihm zu bekommen, dann spielt es keine Rolle, was ich von ihm
halte«, sagte Ginger.
    »Daß du es so siehst, spricht für
deine Reife«, spottete Charlie.
    »Ehrlich gesagt hasse ich den
Scheißkerl. Ich kann launische Männer nicht ausstehen. Werd bloß nicht
launisch«, warnte sie ihn. »Du auch nicht«, sagte sie, zeigte auf Guys Kopf und
lachte.
    »Was ist?« fragte Charlie.
    »Na ja, es ist schon lustig«, sagte
sie. »Lia und Neil haben alles in der richtigen Reihenfolge getan. Sie haben
sich kennengelernt, sich ineinander verliebt, sind zusammen ins Bett gegangen
und haben ein Baby bekommen. Wir haben es umgekehrt gemacht. Wir sind zusammen
ins Bett gegangen, haben ein Baby bekommen, uns dann kennengelernt und
ineinander verliebt. Ich finde diese Reihenfolge viel vernünftiger. Liebe im
Rückwärtsgang.«
    »Das klingt wie ein Titel für eine
Liebeskomödie«, sagte Charlie.
    »Ja, aber bevor du ein Drehbuch in
Auftrag gibst, denk bitte daran, wer die Idee dafür hatte«, sagte Ginger. Sie
nahm seine Hand, und
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