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Keine große Affäre

Keine große Affäre

Titel: Keine große Affäre
Autoren: Imogen Parker
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komisch benahm.
    »Ihr habt das geplant, oder?« sagte
sie zu Charlie, als sie über dem Tal aufstiegen. »Du und Pic, ihr habt das
geplant. Ich fasse es nicht. Meine eigene Schwester. Lassen Sie mich sofort
wieder runter«, befahl sie dem Piloten.
    Lächelnd sah er Charlie an.
    »Charlie, laß mich runter«, bat sie.
    »Okay, okay«, willigte er ein und nahm
ihre Hände. »Aber vorher möchte ich dich etwas fragen.«
    »Was denn?« fragte sie verärgert.
    »Willst du mich heiraten?«
    »Ach du großer Gott!« sagte Ginger.
»Ha, ha, ha! Ich bringe Pic um, wenn ich runter komme. Wie heißen Sie?« wandte
sie sich an den Piloten.
    »Mike«, sagte er.
    »Gut. Hören Sie zu, Mike. Können wir
bitte landen? Ich mache mir Sorgen um meinen Sohn.«
    Fragend sah er zu Charlie herüber.
    »Nein«, sagte Charlie in entschiedenem
Ton.
    »Das ist eine Entführung«, sagte
Ginger, verschränkte die Arme und schaute zum Himmel. Erst in diesem Moment sah
sie, daß der weiße Ballon, unter dem sie hingen, mit roten Herzen übersät war.
    »Oh mein Gott, du meinst es ernst!«
schrie sie und sprang in die Luft. Der Korb erbebte, als sie wieder landete.
    »Willst du mich heiraten?« wiederholte
Charlie und legte den Arm um sie, um ihr Halt zu geben.
    »Ich weiß nicht!« brüllte Ginger in
den Wind. »Du kannst doch nicht von mir verlangen, daß ich mich in einem Ballon
entscheide!« >
    »Na, dann laß uns landen.« Charlie gab
Mike ein Zeichen.
    »Nein!« rief Ginger. »Nein, das ist
herrlich! Das ist ein wunderschöner Traum... Ich will noch nicht aufwachen...«
Sie griff nach Charlies Hand und drückte sie ganz fest. »Meinst du es wirklich
ernst?« fragte sie ihn plötzlich ruhig und wünschte sich von Herzen, mit ihm
allein zu sein.
    »Ja«, sagte er.
    »Guy ist dein Sohn«, sagte sie zu ihm
und sah ihm in die Augen. Ihr Blick flehte ihn an, sie jetzt nicht abzulehnen.
    Er erwiderte den Blick, und seine
Locken wehten im Wind. »Ich habe mich schon gefragt, wann du es mir erzählen
würdest.«
    »Wann hast du es erfahren? Pic hat
doch nicht...?«
    »Nein, natürlich nicht. Pic ist da nur
reingezogen worden, um dich hierher zu lotsen. Und ich habe sie wahnsinnig
unter Druck gesetzt. Du darfst ihr nicht böse sein.«
    »Seit wann weißt du es?« fragte Ginger
ihn noch einmal.
    »Unbewußt habe ich es wahrscheinlich
schon gewußt, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, denn an dem Tag habe ich
mich in euch beide verliebt«, erzählte er ihr.
    »Im Little Chef?« fragte sie.
    »Noch davor. Eigentlich auf Kew
Bridge.«
    »Wirklich?« fragte sie und lächelte,
als sie daran dachte, wieviel Zeit sie dazwischen vergeudet hatte.
    »Aber richtig gewußt habe ich es erst
nach Richmond Park«, sagte Charlie zu ihr. »Mir war schleierhaft, wieso du dich
so über unseren One-Night-Stand aufgeregt hast, und dann habe ich zurückgerechnet
und kam mir so blöd vor Ich möchte dir dafür danken, daß du dich so gut um ihn
gekümmert hast«, sagte er sehr ernst. »Er ist ein niedlicher, kleiner Junge.«
    »Das ist er wirklich, nicht?« sagte
Ginger. »Ich empfinde es so, aber mir fällt es schwer, objektiv zu sein.«
    »Na ja, das bin ich wohl kaum!« sagte
Charlie.
    »Ja, aber...«
    »Ich weiß. Du hast das wirklich toll
gemacht. Ich weiß nicht, wie...«
    »Aber du hast mich doch nicht gefragt,
ob ich dich heirate, weil du dich dazu verpflichtet fühlst?« fragte sie
plötzlich beunruhigt.
    »Ich fürchte, so ritterlich bin ich
nun auch wieder nicht«, gab er zu.
    »Und du fragst mich auch nicht, weil
ich reich bin? Obwohl ich nicht glaube, daß du es mir sagen würdest, wenn es so
wäre...«, grübelte sie.
    »Ich bin selber reich genug«, sagte
er. »Und nein, ich habe mich wegen deiner außergewöhnlichen Intelligenz in dich
verliebt... Und wegen deines sensationellen Körpers«, fügte er hastig hinzu,
als er sah, wie ihr schelmisches, hübsches Gesicht lang wurde.
    »Ich nehme an, daß ist auch eine
Methode, mich dazu zu bringen, billig für dich zu arbeiten«, warf sie ein.
    »Ja, ich dachte, du könntest mich beim
Frühstück mit Ideen für Seifenopern füttern.«
    »Frühstücksserialien?«
    Unter ihnen sah sie Bauernhöfe und
Dörfer, und irgendwo in der Ferne war eine Eichenallee, die zu dem Haus aus
warmem, gelben Stein führte, in dem ihre Mutter ihre Freundinnen bewirtete. War
auch Mummy in Charlies Pläne hineingezogen worden? fragte sie sich. Hatte Pic
die Rolle mit ihr geprobt, die sie so überzeugend gespielt hatte?
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