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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Prolog
GESELLSCHAFF FÜR PLANETENVERNICHTUNG
Natürlich war das kein Firmenname. Aber darum handelte es sich, und das war den Männern klar, die auf ihrer Fahrt hinauf zu dem isolierten Penthaus von einem der gestaffelten Aufzüge zum anderen überwechselten.
   Es waren zwei, einer groß, der andere klein, und beide hatten Gesichter der Art, die man sofort wieder, vergißt, ein Vorteil für Polizisten, Detektive und Geheimagenten. Die Wunder der kosmetischen Chirurgie dienen für gewöhnlich dem Zweck, Menschen auffallend schön zu machen. Ein genauer Beobachter hätte jedoch vermutet, daß derlei Künste angewendet worden waren, um jede Spur von Individualität aus den beiden Gesichtern auszulöschen. Es war raffiniert gemacht und vollständig gelungen. Sie waren zu einem Teil der Menge, jeder beliebigen Menge geworden, und das allein war schon ein Triumph. Denn sie waren weder hell noch dunkel und wären in einer Gruppe, die ausschließlich aus afrikanischen und nordischen Typen bestand, weder als eindeutig zu der einen noch zu der anderen Rasse gehörend ins Auge gesprungen. Hätte es in diesem Jahr auf der Erde noch Massais oder Pygmäen gegeben, hätten sie sich von ihnen als atypisch abgehoben. Doch in diesem Zeitalter der Rassenvermischung, in dem die extremen Merkmale für immer verschwunden waren, wurden sie überhaupt nicht bemerkt.
   Sie betraten den letzten Aufzug. Einer der Männer, der den Namen Stannard benutzte und so viele Namen benutzt hatte, daß er sich an seinen ursprünglichen Namen keine zweimal im Jahr erinnerte, überlegte:
   Die Planetenvernichter. Er war fast überall gewesen und hatte auf jedem Planeten, der ihn nicht von sich wies, fast alles getan. Aber mit denen hatte er noch nie zu tun gehabt.
   Jeder im Imperium wußte über sie Bescheid. Meistens war es etwas, das man über Untergrund-Aktivitäten hörte, und man dachte vage daran, wenn das eigene Geschäft nicht von der gewaltigen Flut des planetaren Handels mitgerissen wurde. Wie vernichtet man einen Planeten, mochte sich der eine oder andere manchmal fragen, und warum liegt irgendwem daran, eine Welt zu vernichten? Es klang ein bißchen komisch, wie aus einem Drei-D-Drama.
   Für Leute, die mit den Planetenvernichtern tatsächlich ins Geschäft kamen - wie ich, dachte Stannard -, war es nicht im geringsten komisch.
   Es war auch nicht tragisch.
   Es war nur Geschäft.
   Warum nur hatten sie es zugelassen, daß ihre Firma unter einem solchen Namen bekannt wurde?
   Er verbot sich die Neugier - dafür wurde er nicht bezahlt. Der letzte Aufzug kam langsam zum Halten. Ringsherum hingen ruhige goldfarbene Vorhänge. An einem Empfangstisch prüfte ein Mädchen, fast ebenso unauffällig wie Stannard und sein Gefährte, ihre Ausweise und schickte sie durch eine Metalltür in einen kleinen, bescheidenen Raum. Was Stannard sich auch unter diesem geheimen Netzwerk, diesem halb illegalen Geschäft vorgestellt hatte, er war nicht auf eine Art Speditionsbüro mit diesen einfachen Computern, die Verkehrsströme aufzeichnen, Informationen speichern und Literaturhinweise geben, gefaßt gewesen. Ebensowenig hatte er damit gerechnet, daß der Kopf dieses weitverzweigten Unternehmens eine Frau war.
   Eine Frau, schön und jung. Vielmehr - schnell berichtigte Stannard seinen ersten Eindruck - jung wirkend. Er sah keine Narben kosmetischer Eingriffe, und er war darin geschult, sie zu entdecken, aber eine gewisse Gespanntheit um die Augen strafte die Unschuld des hellhäutigen, glatten Gesichts und des faltenfreien Halses Lügen. Ihre Stimme war tief und angenehm.
   »Mr. Stannard und Mr. Bruce. Bitte, nehmen Sie Platz. Wie Sie wahrscheinlich wissen, haben Ihre Vorgesetzten sich bereits mit mir in Verbindung gesetzt und die Vorauszahlung hinterlegt, die wir verlangen, bevor wir Verhandlungen aufnehmen. Mein Name ist Andrea Closson, und ich habe Vollmacht, das Gespräch mit Ihnen zu führen.«
   Die Männer setzten sich, und die Frau fuhr mit der gleichen ruhigen, leidenschaftslosen Stimme fort:
   »An diesem Punkt bin ich bereit, Ihnen Garantien zu geben. Wieviel hat man Ihnen über diese Sache mit Darkover gesagt?«
   Stannard antwortete: »Soviel, wie wir für diese Konferenz brauchen, hat es geheißen.«
   »Nun gut. Sie wissen natürlich, daß dies illegal ist. Durch die verschiedenen Verträge, die das Terranische Imperium abgeschlossen hat, steht jedem Planeten ein Abkommen Klasse D zu, was im Falle
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