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Keine Ferien ohne Pferde

Keine Ferien ohne Pferde

Titel: Keine Ferien ohne Pferde
Autoren: Quinto
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wirklich nicht, wie ich es ohne euch hier aushalten würde. Ich bin inzwischen ein bisschen alt für Sandburgen am Strand.“
    „Es ist Zeit für mich.“ Nicholas schwang sich auf sein Fahrrad. „Ich muss Trombones Verband wechseln. Und … vielen Dank auch.“
    „Er tut mir leid“, murmelte Bromwyn und schaute dem Jungen nach. „Gestern war er noch so überheblich. Ein kleiner Denkzettel kann ihm nicht schaden, aber das hat er nun doch nicht verdient.“
    „Wie geht es eigentlich Maria?“, wollte Jocelyn wissen.
    „Sie langweilt sich schrecklich zu Hause. Aber Ma erlaubt nicht, dass sie mit uns kommt. Sie hat Angst, dass sie ihren angebrochenen Halswirbel vergisst und reitet
    oder den Hof fegt oder sonst irgendetwas Unvernünftiges tut.“
    „Das sind die verrücktesten Ferien, die ich je erlebt habe“, sagte James und schüttelte den Kopf. „Mir kommt es vor, als ob sie schon Jahre dauern würden.“

Endlich war es wieder Freitag! Stella wollte die Nacht wieder bei den Fishers verbringen, und James und Jocelyn machten sich schon zeitig auf den Weg in die Reitschule. Der Feriengast war inzwischen abgereist, und ihre Mutter hatte endlich wieder bessere Laune. Sie hatte nur genickt, als sie gefragt hatten, ob sie an diesem Abend die Ponys bewachen dürften.
    „Kommt nur nicht zu spät nach Hause“, hatte sie gesagt. „Und seid vorsichtig!“
    Nicholas hatte die ganze Woche über schlechte Laune gehabt. Er langweilte sich, weil er nicht reiten konnte, und jeden Abend beklagte er sich bitter darüber.
    „Ich hatte mir für die Ferien so viel vorgenommen! Und nun steht Trombone in ihrer Box und ist lahm. Und das alles verdanke ich nur diesen Typen mit ihren grässlichen Motorrädern!“
    „Ich kann ja verstehen, dass du traurig bist.“ Seine Mutter schaute ihn bekümmert an. „Aber wir haben alle unsere Sorgen. Es gibt doch so viele andere Dinge, die du tun kannst. Das Wetter ist wunderbar. Du kannst schwimmen gehen oder Cricket spielen.“
    „Und mit wem?“ Nicholas wollte einfach schlecht gelaunt sein, egal, ob die Sonne schien oder nicht.
    „Mit James zum Beispiel.“
    „Du verstehst das einfach nicht!“ Wütend schlug er die Tür hinter sich zu und ging zu Trombones Box.
    Als dann endlich der Freitag kam, packte er sein Notizbuch und einen Bleistift und ein paar Telefonmünzen ein.
    Er fühlte sich endlich besser und konnte kaum abwarten, bis es Abend wurde.
    „Heute erwischen wir sie“, erklärte er beim Mittagessen. „Es wird spät werden heute Abend. Kann ich ein paar Butterbrote mitnehmen?“
    „Sei aber vorsichtig!“ Seine Mutter machte sich Sorgen. „Diese Rocker sind unberechenbar. Man liest so viel davon in den Zeitungen. Manche tragen ein Messer oder schlagen mit Fahrradketten um sich.“
    „Wir wollen uns nicht mit ihnen prügeln. Wir wollen sie nur auf frischer Tat ertappen. Audrey hat die Polizei informiert. Sie wissen, dass die Ponys auf der Dorfwiese angepflockt sind. Sie haben versprochen, einen Streifenwagen vorbeizuschicken.“
    Als er auf seinem Fahrrad die Straße hinunterfuhr, hörte er Trombone in ihrer Box wiehern. Die Stute mochte es nicht, wenn sie den ganzen Tag in ihrer Box eingesperrt war.
    „Das ist nur zu deiner Sicherheit“, hatte Nicholas ihr immer wieder gesagt. Aber Trombone verstand ihn nicht und ließ sich auch nicht durch die Möhren und Äpfel trösten, die er ihr jeden Abend brachte.
    Ivor half seiner Mutter, den Tisch abzuräumen. Das tat er jeden Tag, aber dieser Tag war anders als sonst. Es war der Freitag.
    „Gib auf dich acht!“, hatte seine Mutter gesagt, als er ihr erzählt hatte, was die Kinder vorhatten.
    „Ich weiß nicht, wie spät es werden wird“, sagte er nun und hängte das Geschirrtuch an den Haken.
    „Willst du dich jetzt schon auf den Weg machen?“ Seine Mutter schaute auf die Uhr. „Ist das nicht ein bisschen früh?“
    „Wir müssen die Ponys ja noch anpflocken. Und in der Reitschule gibt es immer etwas zu tun.“
    „Dann viel Glück! Dich kann man ja doch nicht anbinden!“ Sie winkte ihm nach, als er eilig die Straße hinunterlief. Auf halbem Weg traf er Nicholas, der gerade mit seinem Fahrrad um die Ecke bog.
    „Wir sind schrecklich früh …“, meinte er.
    „Das macht nichts. Besser zu früh als zu spät. Ich wette, James und Jocelyn sind schon seit Stunden da. Du kennst doch James. Er muss immer der Erste sein.“
    „Ich muss mich beeilen.“ Stellas Mutter stand schon in der Diele. „Versprich mir,
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