Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keine Ferien ohne Pferde

Keine Ferien ohne Pferde

Titel: Keine Ferien ohne Pferde
Autoren: Quinto
Vom Netzwerk:
mit einer Tinktur. Damit solltest du ihr regelmäßig Umschläge machen.“
    „Wie oft am Tag?“
    „Zweimal täglich. Die genaue Anleitung steht auf der Flasche.“ Der Tierarzt sah den Jungen an. Er hatte ein gutmütiges, rundes Gesicht. „Ich mache mich wieder auf den Weg.“ Er gab Trombone einen Klaps auf die Flanke. „Eine nette, kleine Stute hast du da.“
    „Wird sie wieder gesund werden?“
    „Aber natürlich!“ Mr. Harling klopfte ihm auf die Schulter. „Es ist schließlich nur eine Zerrung. So etwas braucht seine Zeit, aber sie wird wieder gesund. Das verspreche ich dir. Du musst sie natürlich schonen und anfangs sehr vorsichtig reiten.“
    „Klar, das dachte ich mir schon.“
    Mr. Harling packte seine Instrumente ein und verabschiedete sich.
    „So, das wäre auch erledigt.“ Nicholas’ Vater atmete auf, als der Tierarzt gegangen war.
    „Und wir können niemanden zur Rechenschaft ziehen! Wie sollen wir beweisen, dass diese beiden Typen Trombone so zugerichtet haben?“ Nicholas erinnerte sich wieder an den gestrigen Abend, und mit seiner Erinnerung stieg wieder dieser ohnmächtige Zorn in ihm auf. „Dabei weiß ich es ganz genau. Trombones Haare hingen an ihren Jeans. Sie müssen sie geritten haben.“
    Er füllte ein frisches Heunetz und brachte seiner Stute einen Eimer Wasser. Als er ins Haus zurückkam, wartete seine Mutter schon auf ihn mit heißem Kaffee und frisch geröstetem Toast.
    „Nick, du siehst ganz erschöpft aus! Setz dich! Ich habe dir ein Frühstück gemacht. Hast du denn überhaupt noch ein wenig geschlafen? Es war schon fast hell, als du endlich nach Hause kamst!“
    Nicholas ließ sich müde auf einen Stuhl fallen.
    „Ja, zum Glück bin ich doch noch eingeschlafen.“ Der heiße Kaffee tat ihm gut. „Aber ich muss sofort in die Reitschule. Die anderen wissen ja noch gar nicht, was passiert ist. Und ich werde nicht ruhen, bis wir diese Motorradbande erwischt haben!“
    Bromwyn und Stella halfen an diesem Morgen gerade Audrey und striegelten die Ponys, als Ivor auftauchte.
    „Hallo!“, rief er. „Wie ist es euch ergangen? Ich hatte gestern Abend noch richtig Ärger mit meinem Vater, weil es so spät war.“
    „Tja, Eltern sind eben ein Problem.“ Bromwyn zuckte mit den Schultern.
    Die Kinder redeten nicht viel an diesem Morgen. Sie dachten an den vergangenen Abend und an die Stunden, die sie vergeblich gewartet hatten.
    „Ich verstecke mich heute Abend auf jeden Fall wieder unten an der Koppel“, sagte Ivor schließlich.
    „Ich komme mit.“ Bromwyn räumte Bürsten und Striegel zurück in die Sattelkammer. „Und die anderen bestimmt auch.“
    „Ich glaube nicht, dass Ma mir das erlaubt.“ Stella seufzte. „Sie hat es nicht gerne, wenn ich abends nicht zu Hause bin.“
    In diesem Augenblick bog Nicholas auf seinem Fahrrad in den Hof ein. Er sah ganz erhitzt aus, und das Haar stand um seinen Kopf herum, als ob er es wochenlang nicht mehr gekämmt hätte.
    „Ihr hattet recht!“, rief er und ließ sein Rad fallen. „Jetzt bin ich auch davon überzeugt.“
    Die anderen beachteten ihn kaum. Nur Bromwyn streifte ihn mit einem flüchtigen Blick.
    „Wovon bist du überzeugt?“, fragte sie ohne besonderes Interesse.
    „Nun guckt nicht so dumm! Versteht ihr denn nicht? Die Bande war in der letzten Nacht doch unterwegs. Sie haben Trombone geritten!“
    „O nein!“ Bromwyn fuhr herum. „Oh, Nick, das ist ja schrecklich!“
    „Sie lahmt. Wahrscheinlich sind sie mit ihr über den Asphalt galoppiert. Für diesen Sommer ist es jedenfalls vorbei mit dem Reiten.“
    Inzwischen waren auch James und Jocelyn aufgetaucht.
    „Was ist denn los?“, wollte James wissen.
    „Trombone …“, murmelte Ivor betreten. „Die Bande hatte es auf Nicks Stute abgesehen.“
    „Erzähl schon, Nicholas! Wie viele waren es?“
    Und während Nicholas berichtete, was geschehen war, packte ihn wieder der Zorn. Seine Wangen glühten, und seine Augen blitzten. Die Kinder hörten ihm stumm zu.
    „Inzwischen ist die Polizei auch hellhörig geworden. Sie kennen natürlich meinen Vater, und wenn er eine Anzeige erstattet, können sie die Sache nicht so einfach auf sich beruhen lassen.“ Nick ließ sich auf einen Hocker fallen und ballte die Faust. „Meine Mutter will noch heute ein Vorhängeschloss für das Gatter an der Koppel besorgen.“
    „Würdest du die Typen wiedererkennen?“, wollte Bromwyn wissen.
    „Es war dunkel, aber ich schwöre dir, diese Gesichter erkenne ich überall
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher