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Kein Zurueck nach Oxford

Kein Zurueck nach Oxford

Titel: Kein Zurueck nach Oxford
Autoren: Veronica Stallwood
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Und man kann auch nicht viel dagegen tun. Der Arzt sagt, es ist eine Sache der Zeit.«
    Sie stiegen ein und fuhren die wenigen Kilometer zum Krematorium, das außerhalb der Stadt lag. Kate trug einen Seidenschal, um die Narbe zu verbergen, die sie Jims Schraubenzieher verdankte. Als sie auf den Volvo von Evan und Stith geprallt waren, war der Schraubenzieher abgeglitten und hatte ihr eine tiefe Fleischwunde zugefügt, die genäht werden musste. Sie hatte wirklich Glück gehabt! Kaum wagte sie daran zu denken, was geschehen wäre, wenn er ihr das Werkzeug tatsächlich ins Auge gerammt hätte. Auch Jim hatte Glück gehabt. Außer einer Gehirnerschütterung und ein paar Blutergüssen hatte er keine schlimmeren Verletzungen davongetragen, als Kate ihm mit der Lenkradsperre eins über den Schädel gegeben hatte. Zwar würde er wegen des Mordes an Andrew vor Gericht gestellt werden, würde aber Paul zufolge vermutlich nicht im Gefängnis landen, weil er nicht zurechnungsfähig war.
    »Und du glaubst, er kommt einfach so davon?«, hatte Kate Paul gefragt.
    »Nein. Mit ziemlicher Sicherheit wird man ihn in die Psychiatrie einweisen. Und da kommt er erst raus, wenn man mit Sicherheit davon ausgehen kann, dass er keine Gefahr für die Öffentlichkeit mehr darstellt.«
    »Behaupten sie«, sagte Kate düster. »Aber wie wir wissen, funktioniert das nicht immer.«
    »Es gibt kein perfektes System«, entgegnete Paul.
    »Ist es das da?«, fragte Harley und holte Kate in die Gegenwart zurück.
    »Ja«, antwortete Paul. »Das ist das Krematorium.«
    Sie parkten und fanden den Wegweiser zum Saal, der für Andrew Mark Grove vorbereitet war.
    Alles ging sehr zügig vonstatten. Der Sarg wurde gebracht. Gleichzeitig erschien der Kaplan. Er sprach ein paar kurze Gebete, dann bewegte sich der Sarg langsam durch einen Vorhang und verschwand.
    Der Mensch , vom Weibe geboren , ist kurzen Lebens und voller Unruhe .
    Aber Andrew war überhaupt nicht voller Unruhe, dachte Kate. Er war voller Leben. Und nun ist er nicht mehr da.
    »Zünden sie ihn jetzt an?«, fragte Harley neugierig.
    »Jedenfalls bald«, meinte Paul.
    »Dürfen wir zusehen?«
    »Nein«, sagte Kate entschlossen.
    »Wir gehen jetzt heim«, fügte Paul hinzu.
    »Er war ein komischer Typ«, sagte Harley auf dem Weg zum Auto. »Die meiste Zeit habe ich überhaupt nicht verstanden, was er eigentlich wollte.«
    Alle drei schwiegen.
    »Aber ich werde ihn ganz schön vermissen«, meinte Harley schließlich.

    ENDE
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