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Kein Zurueck nach Oxford

Kein Zurueck nach Oxford

Titel: Kein Zurueck nach Oxford
Autoren: Veronica Stallwood
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gehören mir, Kate! Wussten die Kerle das nicht?«
    »Sie müssten zulassen, dass ich es ihnen erkläre«, sagte Kate beschwichtigend.
    »Was? Reden Sie nicht so dumm daher! Mit einem Ihrer Freunde bin ich auf die einzige Weise fertig geworden, die er verstehen konnte. Aber es gibt nur eine Möglichkeit, wie Sie mir für immer gehören.«
    Kate spürte, wie ihr die kalte Angst über den Rücken kroch. Schweißperlen rollten an ihrer Wirbelsäule entlang.
    »Sie hätten den Ring tragen sollen«, wiederholte er.
    »Wir könnten nach Oxford fahren und ihn holen. Über die Autobahn ist es nicht weit.«
    »Sie glauben wohl, Sie könnten mich bequatschen.«
    »Nicht wirklich.« Das entsprach der Wahrheit. Der Gesprächsstoff ging ihr aus, und Jim wurde allmählich unruhig. Sie musste hier weg. Aber ihr fiel nichts ein. Sie fühlte sich so starr wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange.
    »Es ist Zeit. Wir sollten gehen.« Die einfachen Worte versetzten Kates Magen in Aufruhr.
    Im selben Augenblick knallte die Ladentür unsanft gegen die Wand. Stimmengewirr war zu hören. Jetzt hätte sie wegrennen müssen. Doch Jims linke Hand umklammerte ihr Handgelenk. Mit seiner Rechten hielt er den Schraubenzieher, nur wenige Millimeter vor ihrem Auge.
    Jemand rannte auf sie zu.
    »Kein Wort! Keine Bewegung!«
    »Kate, sind Sie das?« Sie wagte nicht, ihn zu warnen. »Ich habe sie eingesperrt. Aber sie kommen jeden Moment vorn herum. Was machen Sie da auf der Rückbank? Und wer ist da bei Ihnen?«
    »Mein Name ist Jim Barnes«, sagte die sanfte Stimme. »Ich halte einen Schraubenzieher vor das Auge Ihrer Freundin. Sie tun also besser das, was man Ihnen sagt.«
    An diesem Tag hatte Devlin keinen Tropfen Whisky getrunken und war ausnahmsweise nicht benebelt. Er verstand sofort, was Jim sagte, und wurde völlig still. Sein Blick suchte Kate. War sie unversehrt?
    »Was soll ich tun?«, fragte er.
    »Fahren Sie. Die Ausfahrt ist da drüben. Und wenn Ihre anderen Freunde hinter Ihnen her sind, schlage ich vor, dass Sie aus dem Motor herausholen, was in ihm steckt.«
    »Kate? Die Schlüssel bitte.«
    Jim nahm sie ihr ab und reichte sie Devlin. Devlin ließ sich auf dem Fahrersitz nieder und stellte ihn für sich ein. »In Ordnung?«, erkundigte er sich.
    »Mir geht es gut«, sagte Kate. Aber wie lange noch? Herrlich schale Gauloise-Wolken entwichen aus Devlins Mantel. Nie hätte sie gedacht, dass sie diesen abgestandenen Geruch einmal mögen würde.
    Beim dritten Versuch schaffte es Devlin, den Schlüssel ins Zündschloss zu stecken. Er ließ den Wagen an, würgte ihn ein paar Mal ab, legte den ersten Gang ein, ließ die Kupplung los und trat das Gaspedal durch. Mit quietschenden Reifen schoss der Wagen auf die enge Ausfahrt zu.
    Hinter ihnen erschollen Rufe. Jemand trommelte auf den Kofferraumdeckel.
    Devlin schaute in den Rückspiegel. »Evan und Stith«, sagte er.
    »Die spielen jetzt keine Rolle. Fahren Sie einfach weiter. Nach links!«
    Sie fuhren die Straße hinunter. Kate hörte, wie hinter ihnen ein anderer Wagen angelassen wurde. Lichter gleißten im Rückspiegel auf.
    »Zur M 42«, befahl Jim, immer noch mit seiner ruhigen, kontrollierten Stimme. »An der nächsten Kreuzung rechts.«
    Als sie die Kreuzung erreichten, mussten sie feststellen, dass der Verkehr in alle Richtungen sehr dicht war. Devlin ließ den Motor aufjaulen und wartete auf eine Lücke. Die Abblendlichter kamen näher und stoppten unmittelbar hinter ihnen. »Legen Sie den ersten Gang ein, und fahren Sie los«, kommandierte Jim. »Man wird Ihnen schon Platz machen, wenn Sie einfach dazwischengehen.«
    Es gab ein hässlich schleifendes Geräusch, als Devlin den Gang wechselte. Er schaltete das Fernlicht ein, um zu zeigen, dass er Ernst machen wollte. Dann trat er den Gashebel durch und ließ die Kupplung los. »Beten Sie!«, rief er.
    Und mit einem Riesenkrach knallte er auf das Auto hinter ihnen.
    Erst später fiel Kate wieder ein, dass Devlin immer Probleme mit dem ersten und dem Rückwärtsgang gehabt hatte.
    Der Schraubenzieher war auf den Boden gefallen. Wie betäubt schüttelte Jim Barnes den Kopf. Kate griff nach der schweren Lenkradsperre, die zu ihren Füßen lag, und versetzte ihm damit einen Schlag auf den Kopf. Es war ihr egal, ob er den Schlag überlebte. Er war der Mann, der Andrew getötet hatte.
    »Holt mich hier raus!«, rief Devlin.
    Auf seiner Seite waren zwei Figuren aufgetaucht. Jemand versuchte, die Fahrertür zu öffnen. Kate
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