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Mit geschlossenen Augen

Mit geschlossenen Augen

Titel: Mit geschlossenen Augen
Autoren: Melissa Panarello
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Melissa P.
Mit geschlossenen Augen
Roman
     
Aus dem Italienischen von Claudia Schmitt
     
GOLDMANN
     
Umschlagfoto: Gabriele Rigon
    2. Auflage
Deutsche Erstveröffentlichung Juli 2004 Copyright © der Originalausgabe 2003 by Melissa P.
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2004 by Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
ISBN 3-442-45765-3
     
Buch
    Melissa ist fünfzehn Jahre alt, sie besucht das Gymnasium in Ca-tania. Ein sehr hübsches, aber sonst durchaus normales Mädchen. So scheint es. So denken auch ihre Eltern. Sie ahnen nichts von dem, was ihre Tochter heimlich tut. Nur ihrem Tagebuch teilt Melissa ihre Erlebnisse und Abenteuer mit. Mit ihm geht sie auf Entdeckungsreise. Unbeirrbar folgt sie ihrer großen Sehnsucht: der Sehnsucht nach Liebe, diesem großen, mächtigen, unerklärlichen Gefühl. Sie sucht die Liebe in fremden Betten, bei fremden Körpern. Doch statt Liebe erlebt sie Brutalität, Schmerz und Erniedrigung.
    Es beginnt mit ihrem ersten Mal. Hier begreift sie oder glaubt zu begreifen, dass Männer nicht nach Zärtlichkeit suchen; nicht das Zähmen der Einsamkeit, nicht die Verschmelzung der Seelen stehen im Vordergrund ihres Interesses. Sondern ihr Körper. Wenn überhaupt, so glaubt Melissa, kann sie das Herz eines Mannes nur durch körperliche Hingabe gewinnen, und so gibt sich Melissa jedem hin, der danach fragt ‒ in der Hoffnung, dass irgendeiner ihren Hunger nach Liebe spürt und bereit ist zu einer wirklichen Begegnung. Es ist ein dunkler, schmutziger Tunnel, durch den sie geht: von Orgien mit Unbekannten bis hin zu sado-masochistischen Erlebnissen. Von der Beziehung mit einem jungen Lehrer, von dem sie vergeblich hofft, er könne sie erretten, bis hin zu heimlichen Treffen mit älteren Männern, die sie ihren rücksichtslosen Phantasien unterwerfen. Nur ihrem Tagebuch vertraut sie sich an, Nacht für Nacht, um ihre tagsüber gemachten Erfahrungen zu bewältigen, ihre Einsamkeit und Schmerzen zu transformieren ...
Autorin
    Melissa P. ist heute 18 Jahre alt und lebt in Rom, wo sie an ihrem zweiten Buch schreibt. In Italien machte »Mit geschlossenen Augen« Furore und wurde zu einem der meistdiskutierten und ‒verkauften italienischen Bücher der letzten Jahre. Es stand monatelang auf den ersten Plätzen der italienischen Bestsellerlisten. Francesca Neri hat die Filmrechte gekauft, um den Stoff für das Kino zu bearbeiten.

Melissa P.
Mit geschlossenen Augen
Roman
Aus dem Italienischen von Claudia Schmitt
     
GOLDMANN
    Die Originalausgabe erschien 2003 unter dem Titel »100 colpi di spazzola prima di andare a dormire« bei Fazi Editore, Rom.
    Umwelthinweis:
Alle bedruckten Materialien dieses Taschenbuches sind chlorfrei und umweltschonend.
    2. Auflage
Deutsche Erstveröffentlichung Juli 2004 Copyright © der Originalausgabe 2003 by Melissa P.
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2004 by Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH Umschlaggestaltung: Design Team, München Umschlagfoto: Gabriele Rigon Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling Druck: GGP Media, Pößneck
Verlagsnummer: 45765
JE ■ Herstellung: Max Widmaier Printed in Germany
ISBN 3-442-45765-3

Für Anna
15 Uhr 25
    Tagebuch,
ich sitze im Halbdunkel meines mit Marlene-Dietrich-Postern und Farbdrucken von Gustav Klimt tapezierten Zimmers und schreibe; Marlene beobachtet mich mit ihrem schmachtenden, hochmütigen Blick, während ich das weiße Blatt voll kritzle; einzelne Sonnenstrahlen sickern durch die Ritzen der Fensterläden.
    Es ist heiß, brütend heiß und trocken. Im angrenzenden Zimmer läuft der Fernseher, meine kleine Schwester trällert die Erkennungsmelodie eines Trickfilms mit. Draußen schmettert eine Grille ihre Fröhlichkeit hinaus, hier drin, in der Wohnung, ist es ruhig und friedlich. Ich komme mir vor wie unter einer Glocke aus hauchdünnem Glas, die mich schützt und nach außen abschirmt; meine Bewegungen sind in der Hitze träge, aber in mir rumort es ... es ist, als würde eine Maus an meiner Seele nagen, kaum merklich, fast schon zärtlich. Es geht mir nicht schlecht, aber richtig gut geht es mir auch nicht. Das Beunruhigende ist, dass es mir »überhaupt nicht geht«, fast so, als wäre ich mir selbst abhanden gekommen. Allerdings weiß ich, wie ich mich wieder finden kann, dazu brauche ich nur aufzuschauen und dem Bild im Spiegel in die Augen zu sehen — schon überfluten mich Ruhe und ein Gefühl sanften Glücks.
    Vor
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