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Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)

Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)

Titel: Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)
Autoren: Jennifer Estep
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Ich würde sie umbringen.
    Ich wollte sie umbringen – mehr als alles andere.
    »Logan. Stopp! Ich bin es! Dein Gypsymädchen!« Gwen Frost sprach diese Worte wieder und wieder. Schmeichelnd. Flehend. Bettelnd. Sie schob sich das lockige braune Haar aus dem Gesicht, dann streckte sie die Hand aus, als könnte sie mich aufhalten, wenn sie mich nur berührte.
    Ich runzelte die Stirn und hielt die brutale Attacke zurück, mit der ich mich gerade hatte auf sie stürzen wollen. Vielleicht konnte sie das wirklich, in Anbetracht ihrer psychometrischen Magie, dieser seltsamen Macht, die sie besaß und die es ihr ermöglichte, durch eine Berührung alles über Leute und Gegenstände zu erfahren. Vielleicht wäre nicht mehr nötig als eine Berührung ihrer kühlen Finger, um diesen schrecklichen, pulsierenden Schmerz in meinem Kopf zu bannen.
    Ein wütendes Knurren stieg in meiner Kehle auf, und meine Finger packten das Heft des Schwertes fester. Meine Hand schloss sich so fest um das Metall, dass es sich anfühlte, als würde es sich in meine Haut graben. Nun, ich würde es nicht herausfinden. Ich wollte es nicht herausfinden. Ich wollte sie nur umbringen .
    Gwens Lippen verzogen sich zu einem sanften Lächeln, als wäre die Tatsache, dass ich eine Sekunde lang nicht angriff, ein Zeichen dafür, dass ihre dämlichen, tränenreichen Bitten tatsächlich Wirkung zeigten. Ich zwang mich, zurückzulächeln, obwohl ich genau spürte, wie schrecklich verzerrt mein Gesicht war, als trüge ich eine Gummimaske, die eng über meiner eigenen Haut lag.
    Gwen schob sich ein wenig näher an mich heran … und dann noch näher …
    Ihre Turnschuhe quietschten, und der Holzboden der Bühne knarrte, während sie sich mir mit einem vorsichtigen Schritt nach dem anderen näherte. Für einen Moment starrte ich an ihr vorbei auf die Reihen rotgepolsterter Sitze vor der Bühne und fragte mich, warum das Auditorium leer war. Vorhin hatten sich noch jede Menge Leute hier aufgehalten. Mein Dad. Mein Onkel Nickamedes. Trainer Ajax. Oliver. Kenzie. Carson. Daphne. Professor Metis. Schüler, die in der Band der Mythos Academy spielten. Ich erinnerte mich, all diese Leute und noch mehr gesehen zu haben.
    Mein Blick glitt noch einmal über die Sitze, aber der Raum blieb leer. Aus irgendeinem Grund waren alle verschwunden und hatten mich mit ihr allein gelassen.
    »Logan«, sagte Gwen, und in diesem sanften Flüstern lag so viel Liebe, so viel Mitgefühl, so viel Hoffnung.
    Mein Blick schoss wieder zu ihr. Sie schenkte mir ein weiteres zögerliches Lächeln, dann streckte sie die Hand wieder nach mir aus …
    Ich hieb mit dem Schwert nach ihr, in dem Versuch, sie mit einem einzigen Schlag zu köpfen.
    Gwen sprang in der letzten Sekunde zurück, und die Klinge verfehlte nur um Millimeter ihren Hals und ihre Schultern. Das hoffnungsfrohe Lächeln verschwand, und Trauer füllte ihre violetten Augen.
    Für einen Moment empfand ich fast, was sie empfand. Ich konnte ihre Enttäuschung quasi spüren. Ich fühlte ihre tiefe, schmerzliche Trauer. Ich ahnte fast, wie falsch das alles war. Doch diese Emotionen waren wie rauchiges Flüstern am Rande meines Hörvermögens, und je mehr ich mich darauf konzentrierte, desto leiser und unverständlicher wurde es, bis es schließlich vollständig verstummte.
    Dann erhob sich wieder das Ding in mir, stieg mit scharfen Klauen an die Oberfläche meines Geistes, zerriss und zerschlug und zerfetzte all meine Gegenwehr, all meinen Widerstand, all meine Versuche, es aufzuhalten.
    Nein, kein Ding – Loki.
    Der böse nordische Gott des Chaos. Das mächtige Wesen, dessen Seele meinen Körper übernahm, meine eigene Seele korrumpierte und alles zerfraß, was mich ausmachte. Das jede einzelne meiner Empfindungen, durch all die Verdorbenheit ersetzte, die Teil von ihm war.
    Das war mein letzter klarer Gedanke, bevor die Wut mich überwältigte.
    Wut darüber, dass dieses … dieses Mädchen immer noch lebte, trotz meiner zahllosen Versuche, es zu töten, seine Mutter und Großmutter zu töten, all seine Vorfahren vom Antlitz der Erde zu tilgen. Doch egal was ich tat, egal was ich meinen Schnittern befahl, egal welche Intrigen ich spann, welche Pläne ich hatte. Egal wie sehr ich Leute auch manipulierte … die Frost-Familie entkam jedes Mal. Sie schaffte es immer, zu überleben, zusammen mit dieser dämlichen Göttin, der sie diente – Nike, die griechische Göttin des Sieges. Meine Erzfeindin.
    Wieder stieg die Wut in mir auf, kochte
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