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Kein Spaß ohne Hanni und Nanni

Kein Spaß ohne Hanni und Nanni

Titel: Kein Spaß ohne Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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anderen schlechten Eigenschaften, wie Geiz, Unzuverlässigkeit, mangelndes Verantwortungsgefühl kann man ein gewisses Verständnis aufbringen – aber nicht für ein gehässiges Benehmen. Ich bin davon überzeugt, dass ich weder dir noch der Klasse einen Gefallen erweise, wenn ihr weiterhin zusammenbleibt.“
    Else wurde ganz blass. Tränen kamen ihr in die Augen. Das bedeutete also, dass sie die Schule verlassen sollte. Aber sie wollte doch in Lindenhof bleiben.
    „Das soll nicht heißen, dass du hier rausgeworfen wirst“, sagte Frau Theobald, die Elses Gedanken erriet. „Ich habe mir vorgenommen, dir eine Chance zu geben – und es liegt an dir, ob du sie nützt oder nicht. Ich lasse dich aufsteigen und in deine alte Klasse zurückkehren. Du hast zwar nicht die erforderlichen Kenntnisse – aber wenn du dich sehr, sehr anstrengst und ein paar Nachhilfestunden nimmst, könntest du es schaffen, deine Schulkameradinnen einzuholen. Ich hoffe, dass du mich nicht enttäuschst!“
    Else fiel ein Stein vom Herzen. Sie brauchte Lindenhof nicht zu verlassen – sie durfte sogar aufsteigen. Jetzt würde sie sich wirklich anstrengen! Glücklich lächelte sie und verabschiedete sich mit vielen guten Vorsätzen.
    Später, als Else mit den anderen im Gemeinschaftsraum saß, sprach sie Bobby an. „Könnten wir nicht die arme Carla ein wenig aufheitern?“, sagte sie. „Sie sollte auf andere Gedanken kommen!“
    „Das ist eine gute Idee“, meinte Bobby sofort. „Ich hab da noch was, damit könnte man wunderbar Mamsell reinlegen. Damit kann man Teller zum Wackeln bringen! Schaut her, wenn man hier auf diesen Ballon drückt, dann dringt Luft durch den dünnen langen Schlauch und lässt diese Gummiblase groß werden. Die Blase legen wir unter Mamsells Teller, der Schlauch läuft unter dem Tischtuch zu meinem Platz und der Ballon liegt auf meinem Schoß. Sobald Mamsell zu essen beginnt, presse ich den Ballon zusammen. Dadurch kommt Luft in die Blase und sie dehnt sich aus. Und dann fängt natürlich Mamsells Teller an zu tanzen! Was haltet ihr davon?“
    Natürlich war die Klasse begeistert. Endlich gab‘s wieder mal einen tollen Spaß.
    Gespannt saßen alle auf ihren Plätzen. Bobby hatte den Streich gründlich vorbereitet. Die Blase lag unter Mamsells Teller, unauffällig lief der Schlauch zu ihrem Sitz, und der Gummiballon befand sich auf ihrem Schoß. Der Spaß konnte beginnen.
    Mamsell war bester Laune. Sie häufte sich Kartoffeln, Gemüse und Fleisch mit Soße auf ihren Teller und fing an zu essen.
    Als sie die ersten Bissen hinuntergeschluckt hatte, presste Bobby behutsam den Ballon zusammen. Die Blase unter Mamsells Teller dehnte sich aus. Der Teller hob sich auf der einen Seite, wackelte ein wenig hin und her und kam wieder zum Stillstand, weil Bobby die Luft entweichen ließ.
    Mamsell war starr vor Staunen. Sie sah nach, ob sie ihre Brille noch auf der Nase hatte, und schüttelte dann gedankenvoll ihr Haupt. Hatte sie wirklich recht gesehen? Hatte sich ihr Teller bewegt?
    Sie warf einen raschen Blick auf ihre Schülerinnen. Sie schienen nichts bemerkt zu haben – obwohl natürlich alle ganz genau gesehen hatten, wie sich der Teller vom Tisch abhob. Es war ganz schön schwierig, nicht loszuplatzen und die ganze Sache zu verraten.
    Mamsell versuchte diese seltsame Angelegenheit zu vergessen. Wahrscheinlich hatte sie sich alles nur eingebildet. Sie fuhr fort zu essen.
    „Morgen werden wir eine Klassenarbeit schreiben“, sagte sie, „die letzte in diesem Jahr.“ Sie schob sich die gehäufte Gabel in den Mund und versuchte dann ein Stück Fleisch abzuschneiden. Aber in diesem Augenblick presste Bobby wieder ihren Ballon. Mit einem Ruck hob sich Mamsells Teller und Soße kleckerte auf das Tischtuch.
    Erschreckt betrachtete Mamsell ihren Teller. Er hatte sich wieder bewegt. „Seltsam“, sagte sie und runzelte die Stirn.
    „Was ist seltsam?“, fragte Jenny mit ernstem Gesicht.
    „Nichts, nichts“, entgegnete die Lehrerin hastig. Sie legte Messer und Gabel beiseite und wartete ein Weilchen. Aber der Teller rührte sich nicht mehr.
    Mamsell beschloss weiterzuessen. Ein paar Sekunden geschah nicht das Geringste – aber dann begann der Teller wieder zu wackeln. Langsam hob er sich dreimal, stand plötzlich ganz schief und ließ fast die ganze Soße aufs Tischtuch fließen. Und im nächsten Augenblick kam er wieder zur Ruhe und stand fest und unerschütterlich da. Mamsell war nun wirklich entsetzt. Sie schaute die
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