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Kein Spaß ohne Hanni und Nanni

Kein Spaß ohne Hanni und Nanni

Titel: Kein Spaß ohne Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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wenig beleidigt.
    „Mädchen, ich muss euch noch etwas mitteilen“, sagte sie zum Ende der Stunde. „Ich werde nach den Ferien nicht mehr nach Lindenhof zurückkommen. Sicher werde ich euch schrecklich vermissen, besonders ein paar von euch, die sich immer große Mühe gegeben haben.“
    Frau Quentin sah bei diesen Worten zu Elli hin. Sie erwartete laute Rufe des Bedauerns.
    Aber Elli blickte die Lehrerin nicht einmal an. Mit unbewegtem Gesicht schaute sie zum Fenster hinaus und tat so, als habe sie nichts gehört. Hilda räusperte sich und sagte dann höflich: „Es tut uns sehr leid, dass Sie gehen, Frau Quentin. Hoffentlich werden Sie sich auch woanders wohlfühlen.“
    Frau Quentin war über diesen wenig herzlichen Abgang ziemlich enttäuscht. Sie sprach Elli direkt an.
    „Elli“, sagte sie. „Ich weiß, dass du dich für mich immer besonders angestrengt hast.“
    „Ich habe mich angestrengt, weil ich gern Theater spiele“, erwiderte Elli kühl und sah Frau Quentin zum ersten Mal an diesem Morgen in die Augen.
    Sehr verdutzt verließ Frau Quentin das Klassenzimmer. Sie stand vor einem Rätsel – genau wie Ellis‘ Klassenkameradinnen.
    Niemand erfuhr jemals, warum Elli so plötzlich ein ganzes Stück reifer, ja beinahe erwachsen geworden war. Es war eine sehr schmerzliche Erfahrung, die Elli durchleiden musste, aber sie bewirkte, dass aus dem leichtfertigen Kind ein klar denkendes, vernünftiges Mädchen wurde.

Zum Schluss noch ein Schreck für Mamsell
     
    In den letzten Tagen vor den Ferien wurden wie immer viele Klassenarbeiten geschrieben. Carla konnte sich überhaupt nicht auf ihre Arbeit konzentrieren, ihre Mutter sollte zu der Zeit operiert werden. Sie hatte große Angst um sie. Marianne versuchte ihr, so gut es ging, beizustehen. Sie hatte sich wirklich sehr verändert und die Mädchen mochten sie immer besser leiden.
    Sogar Else zeigte Mitgefühl. „Hoffentlich bekommst du bald eine gute Nachricht“, sagte sie.
    Carla schaute überrascht auf. Es war noch nie vorgekommen, dass Else ein anteilnehmendes Wort über die Lippen brachte. Die anderen hatten das leise geführte Gespräch mit angehört und erstaunt die Augenbrauen hochgezogen. Immerhin waren sie Else in der letzten Zeit etwas entgegengekommen, herzlich wurde das Verhältnis zu ihr allerdings nie. Die Mädchen mochten sie einfach nicht mehr. Else hatte sich zu oft von einer so gemeinen und bösartigen Seite gezeigt, dass man einfach nicht darüber hinwegsehen konnte. Sie wurde geduldet, mehr nicht.
    Frau Jenks beobachtete ihre Klasse sehr aufmerksam. Bald schon kam sie zu der Überzeugung, dass es nicht gut für Else war, wenn sie noch länger in dieser Klasse blieb. Hier würde sie nie glücklich werden. Anne, das zweite Mädchen, das im letzten Schuljahr zurückgestellt worden war, hatte sich dagegen prächtig entwickelt. Sie war über sich selbst hinausgewachsen. Ihre frühere Trägheit war verschwunden. Sie war eine hervorragende Klassensprecherin geworden und die Mädchen ordneten sich ihr widerspruchslos unter.
    Frau Jenks unterhielt sich mit der Direktorin über die beiden Mädchen. „Für Else wäre es das Beste, wenn sie in eine andere Umgebung käme“, meinte Frau Jenks. „Und Anne hat sich so gut gemacht, dass man sie fast aufsteigen und in ihre alte Klasse gehen lassen könnte.“
    Die Direktorin dachte ein Weilchen nach. „Wir könnten es ja mal mit Anne versuchen“, sagte sie schließlich. „Wenn ihre Schulleistungen so gut werden wie ihr Verhalten gegenüber der Klasse, dann dürfte sie keine Schwierigkeiten haben, sich zu behaupten. Die Sache mit Else muss ich mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Ich werde sie mir vornehmen!“
    So wurde Else zur Direktorin bestellt. Mit trotzigem Gesicht setzte sie sich. Sie wartete nur darauf, ausgeschimpft und für ihr unkollegiales Verhalten bestraft zu werden.
    „Else“, sagte die Direktorin und schaute das Mädchen ernst an. „Ich weiß, dass du in letzter Zeit viele Schwierigkeiten gehabt hast – aber du warst auch selber daran schuld, das wirst du wohl zugeben müssen.“
    Else senkte den Kopf. „Ja“, sagte sie schließlich. „Sicher habe ich mir manches selber eingebrockt. Aber die Klasse macht es mir nicht leicht, wenn ich Anläufe mache, mich zu ändern. Meine Mitschülerinnen mögen mich nicht, sie dulden mich nur.“
    „Du musst dir eins merken, Else“, sagte die Direktorin. „Wirkliche Bosheit wird nicht so leicht vergessen und vergeben. Für alle
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