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Kein Spaß ohne Hanni und Nanni

Kein Spaß ohne Hanni und Nanni

Titel: Kein Spaß ohne Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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Mädchen durchdringend an. Wie seltsam, dass sie überhaupt nicht merkten, was vorging. Sie schien auf dem besten Wege, verrückt zu werden.
    Mamsell sah argwöhnisch auf ihren Teller hinunter, der sich nicht rührte und regte. Doris machte einen albernen Scherz, damit die anderen unbesorgt loslachen konnten. Ein paar von ihnen konnten sich nämlich kaum noch beherrschen.
    „Ruhe bitte“, sagte Frau Theobald, als das Gekicher kein Ende nahm.
    „Was habt ihr bloß!“, Mamsell sah sie mahnend an. Sie wollte noch etwas sagen, aber ihre Aufmerksamkeit wurde plötzlich abgelenkt. Dieser verwünschte Teller fing nämlich wieder an, hin und her zu schwanken.
    Mamsell runzelte die Stirn. Sie schien zu träumen. Teller lebten doch nicht!
    „Bobby, mach es erst wieder, wenn der Nachtisch kommt“, flüsterte Carlotta. „Wir können einfach nicht mehr an uns halten. Lass uns ein Weilchen warten.“
    So kam es, dass sich Mamsells Teller nicht mehr bewegte. Die Lehrerin war sehr erleichtert. Aber als sie den Pudding vor sich stehen hatte und genüsslich den Löffel eintauchte, da geschah es wieder. Der Teller hüpfte in die Höhe und ließ den Pudding beinahe aufs Tischtuch schwappen. Mamsell stieß einen lauten Schrei aus, sprang auf und starrte entsetzt vor sich hin. „Oh, dieser Teller“, schrie sie. „Schaut nur, wie er wackelt, so schlimm wie der andere!“
    Bobby hörte natürlich sofort auf und der Teller stand wieder ganz normal da. Die Mädchen am Tisch brachen in lautes Lachen aus; die anderen Schülerinnen verdrehten die Köpfe und wollten wissen, was es gab. Die Direktorin stand verwundert auf und ging auf Mamsell zu.
    „Was ist hier los?“, fragte Frau Theobald verärgert.
    Mamsell rang aufgeregt die Hände. „Mein Teller!“
    „Ja, was ist denn mit Ihrem Teller?“, fragte Frau Theobald ungeduldig. „Ich kann nichts Besonderes bemerken!“
    „Frau Theobald, er hebt sich, er wackelt, er tanzt, er springt auf dem Tisch herum“, japste Mamsell.
    Zweifelnd schaute Frau Theobald auf den Teller hinunter – und Bobby hatte plötzlich unbändige Lust ihn hüpfen zu lassen. Mit aller Macht presste sie den Ballon. Sofort schnellte der Teller hoch, wackelte heftig und stand dann wieder ruhig da. Frau Theobald sah verwundert drein und Mamsell stieß einen entsetzten Schrei aus. Die Mädchen krümmten sich vor Lachen.
    Die Direktorin hob den Teller in die Höhe und schlug das Tischtuch zurück. Mamsell fielen fast die Augen aus dem Kopf, als sie die kleine, nun schlaffe Gummiblase und den dünnen Schlauch sah, der zu Bobbys Platz ging.
    „Mamsell, man hat Ihnen einen Streich gespielt“, sagte Frau Theobald. „Ich überlasse es Ihnen, die Schuldigen zu bestrafen. Übrigens kann Ihnen Roberta alles Nähere erklären.“
    Die Mädchen hörten auf zu lachen. Sie starrten der Direktorin nach, die ruhig an ihren Tisch zurückging. Dann blickten sie Mamsell an.
    „Wie wäre es, wenn ihr mir die Sache erklärt“, sagte die Lehrerin mit lauter Stimme.
    Bobby gab eine genaue Beschreibung und Mamsell hörte aufmerksam zu. Sie sah sich den Scherzartikel genau an, schlug dann das Tischtuch zurück und stellte ihren Teller vor sich hin. Langsam begann sie ihren Pudding zu löffeln, wobei sie mit ihren kohlschwarzen Augen wortlos vor sich hin starrte.
    Die Mädchen fühlten sich nicht wohl in ihrer Haut. War Mamsell wirklich beleidigt? Voll Unruhe aßen sie ihren Nachtisch auf.
    Plötzlich warf Mamsell ihren Kopf zurück und lachte los. Sie lachte so heftig, dass ihr die Tränen über die Wangen liefen. Unwillkürlich mussten die Mädchen mitlachen.
    „Da habt ihr mich fein hereingelegt“, sagte Mamsell, als sie sich ein wenig beruhigt hatte. „Meine Schwester wird sich kranklachen, wenn ich es ihr erzähle. Wenn ich mir vorstelle, wie der Teller auf mich zu gehüpft ist ...“
    „Wenn Sie wollen, leihe ich Ihnen das Ding da“, sagte Bobby. „Dann können Sie Ihre Schwester reinlegen.“
    „Eine gute Idee“, rief Mamsell und lächelte vergnügt vor sich hin. „Ihr müsst mir aber zeigen, wie es funktioniert!“
    Am nächsten Tag schrieb die Klasse ihre letzte französische Klassenarbeit. Die Übersetzung war nicht ganz so schwierig, wie die Klasse befürchtet hatte, und dankbar schauten sie Mamsell an. Mitten in der Arbeit, als alles ganz still und konzentriert war, fuhr jemand auf dem Fahrrad am Fenster vorbei. Es war der Telegrammbote. Marianne schaute zu Carla hinüber. Carla war ganz weiß geworden. War das
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