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Kein Spaß ohne Hanni und Nanni

Kein Spaß ohne Hanni und Nanni

Titel: Kein Spaß ohne Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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aufführen. Frau Quentin hatte Elli zu verstehen gegeben, dass sie die Hauptrolle bekäme. Sie hatte es zwar nicht wörtlich gesagt, aber es war so gut wie vereinbart. Die Klasse fand diese Entscheidung richtig, denn Elli hatte sich sehr angestrengt und eine Anerkennung verdient.
    Elli flippte schier aus wegen Frau Quentin. Sie lief ihr nach wie ein Hündchen, bettelte um ein Lächeln und hielt jedes Wort der Lehrerin für eine Offenbarung. Kein noch so energisches Zureden der Klasse konnte sie zur Vernunft bringen. Dann erfuhr Elli jedoch etwas, was ihr einen Schock versetzte: Frau Quentin wollte nach den Ferien nicht mehr nach Lindenhof zurückkommen.
    „Weißt du es genau?“, erkundigte sie sich immer wieder bei Hilda, die die Neuigkeit gebracht hatte.
    „Nun, ich habe gehört, wie Mamsell zu Frau Quentin sagte: ‚Jetzt werden Sie also wieder auf der Bühne stehen, während wir uns mit diesen grässlichen Mädchen abplagen müssen!’ Frau Quentin hatte einen Brief in der Hand und sah eigentlich recht zufrieden aus.“
    Hilda schaute Elli an, die Tränen in den Augen hatte, und klopfte ihr beruhigend auf den Rücken. „Die Welt wird nicht untergehen, weil du deine angebetete Frau Quentin nicht mehr sehen kannst. Du findest bald jemand anderen zum Anschwärmen!“
    Aber Elli rannte weinend weg.
    „Was ist nur mit Elli los?“, fragte Hanni überrascht, als sie ihre Cousine mit rot verquollenen Augen sah. „Hat sie mit jemandem Streit gehabt?“
    „Sie weint sich die Augen aus, weil ihre unvergleichliche Frau Quentin weggeht!“, sagte Jenny.
    „Elli, deswegen brauchst du dich doch nicht so aufzuregen!“, meinte Nanni. „Frau Quentin kann man doch leicht verschmerzen. Was ist sie schon groß? Eine eingebildete Ziege, nichts weiter! Denk nur daran, wie schäbig sie sich beim bunten Abend benommen hat!“
    „Das glaube ich noch immer nicht“, sagte Elli tränenüberströmt. „Frau Quentin ist der beste, aufrichtigste, verlässlichste Mensch, den ich kenne.“
    „Elli, warum musst du immer die falschen Leute anschwärmen?“, fragte Hanni. „Die kleine Amerikanerin war ja ganz nett – aber sie hatte nur Flausen im Kopf. Und genauso ist es mit Frau Quentin. Du solltest deine Zuneigung Leuten schenken, die es verdienen. Sadie hat dir nicht ein einziges Mal geschrieben – und Frau Quentin wird auch keinen Gedanken mehr an dich verschwenden, sobald sie gegangen ist.“
    „Das ist nicht wahr!“, rief Elli. „Frau Quentin mag mich sehr. Sie wird mir schreiben!“
    Die anderen zuckten die Achseln und gaben es auf, Elli überzeugen zu wollen. Hoffnungsloser Fall!
    Elli war todunglücklich darüber, dass ihre Lieblingslehrerin Lindenhof verlassen wollte. Sie nahm sich vor, Frau Quentin zu sagen, wie leid es ihr tat, dass sie gehen würde. Deshalb ging sie zum Lehrerzimmer und drückte sich in dem kleinen Vorraum herum. Sie hoffte, dass Frau Quentin bald herauskäme.
    Während Elli wartete, hörte sie drinnen im Zimmer Mamsell und Frau Quentin miteinander sprechen. Durch die geschlossene Tür konnte sie aber nicht verstehen, was im Einzelnen gesagt wurde. Dann öffnete jemand die Tür und kam heraus. Es war die Geschichtslehrerin, Frau Lewis. „Lassen Sie bitte die Tür auf“, rief Mamsell ihr nach. „Es ist so stickig hier!“
    Also ließ Frau Lewis die Tür einen Spalt offen, ging an Elli vorbei, ohne sie zu bemerken, und dann in Richtung Bibliothek davon. Mit klopfendem Herzen stand Elli in dem kleinen Vorraum! Sicher würde jetzt auch Frau Quentin bald herauskommen!
    Im Zimmer drinnen fuhren die Lehrerinnen fort zu reden. Elli wollte eigentlich nicht lauschen, aber als sie plötzlich ihren Namen hörte, spitzte sie doch die Ohren. Sie erkannte Frau Quentins schöne, klare Stimme. Elli stockte der Atem.
    „Elli Sullivan wird einen Schock bekommen!“, sagte Frau Quentin mit einem leisen Lachen. „Diese alberne Göre bildet sich ein, sie könne die Hauptrolle in unserem Theaterstück spielen. Sie lernt und übt schon die ganze Zeit wie eine Verrückte – es wird ihr guttun, dass ich jemand anderen auswähle!“
    „Wen wollen Sie denn jetzt nehmen?“, fragte Frau Jenks.
    „Carla Hillmann“, antwortete prompt Frau Quentin. „Sie ist mir schon gleich zu Anfang aufgefallen. Sie ist wirklich begabt. Sicher wird sie die Rolle hervorragend spielen!“
    „Wenn Elli doch in meinem Unterricht genauso hart arbeiten würde wie bei Ihnen“, sagte Mamsell mit ihrer lauten Stimme. „Sie sollten ihre
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