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Kein bisschen Liebe

Kein bisschen Liebe

Titel: Kein bisschen Liebe
Autoren: Pedro Juan Gutiérrez
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erklärt mir, die Scheidenwand würde sich ganz ausgefüllt anfühlen. Und die Perle, die an der Klitoris reibt, macht sie verrückt. Kurz, sie ist die wissenschaftlichste, rationalste Schwarze von der Welt. Alles erklärt sie auf logische, überzeugende Weise.
    Manchmal treibt mich ihre cartesianische Langsamkeit zur Weißglut. Ich flüstere ihr ins Ohr:
    »Ich werd dich schwängern, du Hure. Der Saft wird dir zu den Ohren rauslaufen.«
    »O nein, Süßer, sei nicht so gemein, nein, nein! O ja, gib mir alles und schwängere mich, du Hurenbock!«
    Sie wiederholt mir das zwanzig Mal: »Schwängere mich, du Hurenbock, ich gehöre dir, gib mir mehr Saft, du machst mich fertig. Zerquetsch mir den Kitzler mit deiner Perleeee!« Und ich kann nicht mehr und komme wie ein Wilder, nach vier Tagen Abstinenz. Am Ende hecheln wir wie die Tiere, erschöpft, durchgeschwitzt. Wir umarmen uns fester, küssen uns bis auf den Grund und spüren die Liebe. Dieses Gefühl, dass wir eins sind und nichts von Bedeutung ist. Wir schlafen umarmt. Wir wachen gleichzeitig auf. Miriam blickt etwas verdutzt zur Tür und fragt:
    »Hast du das gesehen?«
    »Was?«
    »Eine Frau in einem schwarzen Kleid. Sie ist gerade rausgegangen. Hast du sie nicht gesehen?«
    Ich erstarre. Solche Dinge machen mir Angst, und ich habe das Scheißpech, immer auf Frauen zu treffen, die überall Geister und Tote sehen. Miriam steht rasch auf und geht zur Zimmertür. Sie blickt hinaus auf den Gang und kommt zurück.
    »Miriam, was war das?«
    »Die Einsame Seele. Sie kommt sonst immer in Träumen, aber als ich aufgewacht bin, habe ich gesehen, wie sie das Zimmer verließ.«
    »Verdammt! Siehst du, wie ich eine Gänsehaut kriege? Wer ist das?«
    »Sie ist eine schwarzgekleidete Frau. Es heißt, sie lebt allein auf einem Berg. Ich weiß nicht genau. Sie kommt, gibt mir Ratschläge in Sachen Männer und verschwindet wieder. Sie besucht mich schon seit vielen Jahren.«
    »Macht dir das keine Angst?«
    »Nein. Es gibt ein spezielles Gebet für sie, und sie bittet mich immer darum, dass ich es für sie spreche.«
    »Und was sagt sie dir?«
    »Jetzt gerade hat sie gesagt: ›Dieser Mann gehört weder dir noch sonstwem. Du wirst viel leiden, wenn du mit ihm zusammenbleibst. Ihr gefallt einander, aber ihr könnt nicht zusammenleben. Ihr seid euch zu ähnlich, und das bringt Unstimmigkeiten. Such mein Gebet, und bete es drei Mal.‹ Dann hat sie mich an der Stirn berührt und ist gegangen.«
    »Und du bist aufgewacht.«
    »Als sie mich an der Stirn berührt hat. Ich habe ihre Hand gefühlt, sehr kalt. Es war ein Traum, aber es war kein Traum. Verstehst du?«
    »Ja, klar. Uff. Willst du Wasser?«
    Ich ging in die Küche. Ich brachte zwei Gläser Wasser. Nach dem kurzen Schläfchen hatte ich schon wieder einen Ständer. Ich zeigte ihr das.
    »Ei, ei, ei, unser Kleiner wird pornografisch. Möchtest du noch mal rangenommen werden?«
    Sie küsst meinen Schwanz. Sie lutscht wie eine Weltmeisterin. Nur mit den Lippen. Ich weiß nicht, wo sie die Zähne lässt. Sie sieht meinen Pimmel genau an, mustert und wiegt ihn in der Hand und sagt:
    »Du hast einen Schwanz wie ein Schwarzer. Groß, dick und dunkel.«
    »Es lebe die Black Power! Jetzt quatsch nicht und lutsch weiter.«
    Wir spielen noch ein wenig rum. Aber es reicht. Sie löst sich von mir und sagt:
    »Ich muss ins Krankenhaus. Mein Schwager ist schon seit zwei Tagen auf Station. Und die Ärzte können nichts finden.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Die tägliche Sauferei. Sein Unterleib ist steinhart geworden, und er hat heftige Schmerzen. Man vermutet eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse.«
    »Das kommt von dem Warfarin und dem schlechten Rum. Das Mistzeug ist reine Säure. Das zerfrisst einem noch die Knochen.«
    »Glaube ich auch. Und er isst nichts. Er ist ganz dünn geworden, und seine Augen sind eingefallen.«
    »Trinkt er jeden Abend? Genau wie dein Göttergatte.«
    »Mein Göttergatte ist schlimmer, der trinkt nur Warfarin. Um acht liegt er schon schnarchend im Bett, ohne Dusche oder Abendessen.«
    »Der bringt sich nach und nach um.«
    »Sieht ganz so aus. Er möchte am liebsten sterben. Das hat er mir schon mehrmals gesagt.«
    »Der Mann betet dich an, Miriam. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr er dich liebt.«
    »Glaubst du?«
    »Das ist offensichtlich. Aber er ist so ein Trottel, dass er nicht weiß, wie er dich erobern soll. Darin war er noch nie gut. Und deshalb säuft er wie ein Wilder. Wer weiß, wie viel
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