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Katherine Neville - Das Montglane-Spiel

Katherine Neville - Das Montglane-Spiel

Titel: Katherine Neville - Das Montglane-Spiel
Autoren: Malaxis
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glühten mit einem inneren Licht, als ob sie ein eigenes Leben hätten. Etwas Geheimnisvolles verband mich mit ihnen - dem Montglane-Schachspiel - das ich nicht durchtrennen zu können glaubte. „Ich werde diese Figuren wieder vergraben“, beschloß ich. „Dieses Spiel muß ein Ende haben. Lily, du und ich, wir werden das MontglaneSpiel irgendwohin bringen, wo es für tausend Jahre ruht.“
„Aber irgendwann wird man es wiederfinden“, wandte Solarin leise ein.
„In tausend Jahren“, erwiderte ich, „wird vielleicht ein besserer Menschenschlag diese Erde bevölkern - Menschen, die ein Werkzeug wie dieses zum Wohl aller statt als Machtinstrument zu nutzen wissen.“
„Deshalb hat Minnie sich für dich entschieden“, sagte Harry und umarmte mich. „Verstehst du, Kleines, sie spürte in dir die Kraft, die ihr fehlte - die Kraft, der Versuchung der Macht zu widerstehen, die sich mit dem Wissen einstellt...“
Mordecai erschien mit einer Platte köstlich duftender Delikatessen. Carioca begleitete ihn zufrieden. Offenbar hatte er schon ausgiebig probiert. Wir griffen alle hungrig zu, als Nim mir plötzlich den Arm um die Schulter legte.
„Ich muß dir etwas sagen, Kat“ - er sah mich treuherzig an -, „vielleicht liebst du ja meinen Bruder nicht, aber er liebt dich. Hüte dich vor der Leidenschaft der Russen - sie verschlingen dich mit Haut und Haaren.“ Er zwinkerte Solarin zu.
„Mich kann man nicht so leicht verdauen“, erwiderte ich, „außerdem liebe ich ihn auch.“ Solarin sah mich verblüfft an, ich verstand nicht, warum. Dann drückte er mir einen festen Kuß auf die Lippen.
Mordecai reichte jedem ein Glas Champagner. Dann hob er sein Glas und rief: „Auf die Zukunft! Möge das Spiel für tausend mal tausend Jahre ruhen!“
Ich setzte das Glas an die Lippen und trank es leer, ohne abzusetzen. Der Champagner perlte mir durch die Kehle - trocken, prickelnd und vielleicht sogar etwas bitter. Ah die letzten Tropfen über meine Zunge rannen, fragte ich mich einen Moment, wie es wohl schmecken würde, wenn ich nicht Champagner getrunken hätte, sondern das Elixier des Lebens.
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