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Katakomben (van den Berg)

Katakomben (van den Berg)

Titel: Katakomben (van den Berg)
Autoren: Mark Prayon
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Zündschlüssel, als er spürte, dass sein Handy vibrierte. Er blickte auf die
Uhr, es zeigte 3:25. „Hallo?“ „Hallo Marc, bitte keine Fragen! Ich kann dir
Fontaine liefern!“ Dem Kommissar verschlug es beinahe die Sprache. „Wo bist
du?“, fragte er zögerlich. „Ich sagte doch, keine Fragen! Such im Crowne Plaza
in Zaventem, ich würde mich an deiner Stelle beeilen.“ „Unterdrückte Nummer“,
raunte van den Berg. „Er will, dass wir Fontaine kriegen. Ich verstehe ihn nicht,
was treibt er nur für ein Spiel?“ Er startete den Motor. Nicole stand die
Kampfeslust ins Gesicht geschrieben. „Wenn er uns auch noch Fontaine ins Netz
treibt, steht ihm noch eine große Karriere als Bulle bevor“, meinte sie mit
zynischem Grinsen. „Er ist in Zaventem, ganz in der Nähe vom Flughafen.“ „Dann
sollten wir Gas geben“, meinte De Gruye energisch. „Vielleicht will er verreisen
...“
    Während
der Krankenwagen den Wald verließ, kam Paul Hugo langsam zu sich. De Wilde war
ebenso an Bord wie zwei weitere Polizisten, die mit Maschinenpistolen bewaffnet
waren. Hugo begriff nur langsam, wo er war. Er bemerkte, dass sein Handgelenk
in einem Eisen steckte. „Sie haben eine leichte Gehirnerschütterung, das ist
eine Sache von ein paar Tagen“, sagte der Arzt lakonisch. Hugo sah, dass es
keinen Zweck hatte, einen Aufstand zu proben, er blickte in die Mündung von
einem der Maschinengewehre. „Kann ich euren Chef sprechen“, nuschelte der
Killer. „Sicher“, erwiderte De Wilde leise. „Aber nicht jetzt, ich fürchte, er
hat noch zu tun.“

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
       19

 
 
 
    Vor dem Crowne Plaza war es
gespenstisch ruhig. Der moderne Glaskasten lag im Dunkeln. In kaum einem der
Zimmer brannte noch Licht, nur die Lobby war hell erleuchtet. Sie parkten vor
dem Haupteingang. Nicole blieb im Wagen, van den Berg und De Gruye sprangen
raus. Der Kommissar schickte seinen jungen Kollegen zur Hinterseite des Hotels,
um die Fluchtwege zu checken. Dann schritt er eilig durch das Entree zur
Rezeption, wo ein geleckter junger Typ mit Anzug und Krawatte saß. Van den Berg
legte Fontaines Foto zusammen mit seiner Marke auf die Theke. „Den suchen wir!“
Der Nachtportier lächelte schleimig und schüttelte mit dem Kopf. „Schauen sie
bitte noch einmal, es ist wichtig“, setzte van den Berg mürrisch nach. Er ließ
sich die Zimmerliste zeigen und stellte fest, dass zwanzig Leute im Laufe des
Abends eingecheckt hatten. „Entschuldigen sie mich bitte einen Moment“, meinte
der Portier und verschwand kurz in seinem Büro. Nach knapp einer Minute kam er
zurück. „Das Problem ist, dass ich erst seit 20 Uhr im Dienst bin, alle anderen
Gäste haben meine Kollegen abgefertigt“, sagte er mit aufgesetzter Höflichkeit.
„Mich interessieren nur die Personen, die nach Mitternacht gekommen sind“,
knurrte der Kommissar. Der Concierge schaute auf die Liste. „Das waren nur
zwei.“ „Geht’s vielleicht etwas schneller?“, raunte van den Berg, der seine
Ungeduld mit einem heftigen Klopfen auf die Theke dokumentierte. „Ein junger
Geschäftsmann namens Henry Roussel und ein älterer Herr, der sich als Hans
Meyer eingetragen hat.“ „Wie sah er aus?“ „Klein, zierlich würde ich sagen und
gepflegt.“ „Ich meine den Alten!“ Der Concierge schaute so verwirrt, als ob er
die Frage nicht verstand. „Er ist stattlich, groß, breit gebaut und trägt einen
Bart“, sagte er nach einer Pause. „Ist der Mann in seinem Zimmer?“ „Das sieht
so aus, Zimmer 602. Nehmen sie die Karte.“ Der Kommissar zückte hektisch sein
Handy und wählte. „Komm rein, wir müssen zum Zimmer hoch.“ Er informierte
Nicole und bat sie, weiterhin den Eingang im Auge zu behalten. Van den Berg und
De Gruye stiegen in den Lift, der lautlos nach oben rauschte und in wenigen
Sekunden den sechsten Stock erreichte. Es waren nur wenige Meter bis zum Zimmer
des Jägers. De Gruye entsicherte seinen Revolver. Van den Berg zählte mit den
Fingern bis drei, dann schob er behutsam die Chipkarte in den Schlitz, bis ein
helles Klicken signalisierte, dass das Schloss entriegelt war. Mit einem
kräftigen Ruck drückte er die Tür auf und stürmte hinein, De Gruye war dicht
hinter ihm. Das Zimmer war hell erleuchtet, das Bett zerwühlt. Eine Unterhose
und ein T-Shirt lagen auf der Sessellehne. De Gruye checkte das Bad, während
der Kommissar das Zimmer durchsuchte. „Scheiße, er ist
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