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Katakomben (van den Berg)

Katakomben (van den Berg)

Titel: Katakomben (van den Berg)
Autoren: Mark Prayon
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können
nicht warten, wir müssen da rein“, rief er. Nicole bemerkte, dass seine Hände
zitterten. Sie hasteten durch den langen Schlauch zum Flugzeug. Trotz seiner
schlechten Verfassung ging van den Berg voran, Nicole hing ihm dicht an den Fersen.
De Gruye, der noch fit war, folgte in einigem Abstand. Der Kommissar sah, dass
sich die Piloten und die Flugbegleiter an der Türe versammelt hatten und
aufgeregt diskutierten. Er hielt seinen Dienstausweis in die Luft. „Alle ins
Cockpit, sofort“, schrie er die Crew an. Die drei Polizisten zogen ihre
Revolver und betraten den Flieger. Etwa zwei Dutzend Passagiere hatten bereits auf
ihren Sitzen Platz genommen. Als van den Berg durch die Reihen ging, blickte er
in verschreckte Gesichter. Sie waren in Höhe der zehnten Sitz reihe, als sie
einen Knall hörten. Der Kommissar checkte sofort, was los war. Die Drei stürmten
in den hinteren Teil der Boeing. „Los, hinterher“, schrie van den Berg und
sprang auf die Rutsche, die sich wie eine Luftmatratze anfühlte. Der Kommissar,
Nicole und De Gruye legten eine harte Landung auf der Betonpiste hin. „Da läuft
er“, schrie De Gruye, der sich als Erster orientieren konnte. Der Kommissar
sah, wie ein bärtiger Mann in Richtung Rollbahn rannte. „Das ist gefährlich,
was der Typ macht“, schrie Nicole, die neben van den Berg lief. „Was hat er zu
verlieren?“ Der Kommissar fragte sich, ob Fontaine noch einen Plan hatte oder
ob er nur noch blind das Weite suchte. Der Jäger lief auf einen PKW zu, der zu den
Leuten der Flugsicherheit gehörte. Er startete den Motor und gab Gas. Der
Kommissar zielte auf die Reifen. Fontaine ahnte, dass die Polizisten auf ihn
feuern würden und versuchte, Verwirrung zu stiften, indem er Schlangenlinien
fuhr. Seine Rechnung ging auf, die Kugeln gingen alle ins Leere. Van den Berg
schaute hilflos zu seinen Kollegen. Zu Fuß konnten sie ihm nicht folgen.
Plötzlich hörten sie Schüsse aus der anderen Richtung. Schemenhaft konnten sie
erkennen, dass Fontaines Wagen angehalten hatte und dass er das Fahrzeug
verließ. Jetzt schlug Fontaine einen Haken und eilte erneut auf die Abflugpiste
zu. Eine Boeing 767 der United Airlines war im Begriff, nach Washington zu
starten. Jetzt begriff van den Berg, was der Jäger vorhatte. Er sah den Zaun,
der für einen fitten Menschen kein großes Hindernis war. Dahinter lag ein
kleiner Parkplatz, auf dem Flughafentouristen ihre Fahrzeuge abstellten.
Fontaine drehte sich um, er sah, dass die Polizisten näher kamen. Der Jäger
hätte über einen Umweg an der startenden Maschine vorbeilaufen können,
entschied sich aber, den riskanten Weg zu nehmen und dem Flieger den Weg
abzuschneiden. Er rannte so schnell er konnte, während die Boeing Tempo
aufnahm. Es waren nur noch ein paar Meter zur Rollbahn, der Jäger würde es
schaffen, sie rechtzeitig vor dem Flieger zu überqueren. Dann plötzlich stoppte
der Jäger, van den Berg konnte erkennen, dass er sich ans Bein fasste. Er
humpelte ein paar Meter, dann ging er mit einem lauten grellen Schrei zu Boden.
Fontaine blickte nach oben, seine Augen waren starr vor Entsetzen. Er sah, wie
die Maschine auf ihn zuraste. Beschwörend hob er die Arme, als könne er den
stählernen Vogel so aufhalten. Sekundenbruchteile später zermalmte ihn der
Koloss wie ein unbedeutendes Insekt. Der Kommissar verlor das Gleichgewicht und
ging zu Boden. Auch wenn er kaum erkennen konnte, was da hinten auf dem Asphalt
lag, wurde ihm speiübel. Er breitete die Arme aus und hielt De Gruye und Nicole
zurück. „Das müsst ihr euch nicht antun. Lauft zum Terminal und sagt den
Kollegen bescheid.“ Van den Berg blickte in den Himmel, er sah, dass die
Maschine der United Airlines immer mehr an Höhe gewann, so als ob nichts
gewesen wäre. Er überlegte, ob er sich anschauen sollte, was von dem Mann übrig
geblieben war, den er so erbittert gejagt hatte. Dann fiel ihm auf, dass in
hundert Meter Entfernung ein PKW parkte, der dort eben noch nicht gestanden
hatte. Jemand stieg aus und streckte seine Hand gen Himmel, wie zu einem Abschiedsgruß.
Ein kalter Schauer lief dem Kommissar über den Rücken, als er sah, wer da aus
sicherer Entfernung in seine Richtung guckte. Im schnellen Schritt ging er auf
den Wagen zu, jetzt konnte er deutlich sehen, wer ihn fixierte. „Es tut mir
leid, Marc“, schrie der Mann, bevor er in das Auto stieg und davon fuhr.

 
 
 
 
 
 
 
       Epilog

 
    Jetzt,
wo alles vorbei war, fühlte sich van den
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