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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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Zwischenspiel auf Darkknell 1. Teil
    von Timothy Zahn
     
    »Senator Bail Iblis?« Garm Bail Iblis schaute vom Datenblock auf und runzelte die Stirn. In der Tür stand der stellvertretende Leiter des Treitamma-Kongresszentrums, der die verantwortungsvolle Aufgabe innehatte, Hindernisse aus dem Weg zu räumen, damit die festen und unbeirrbaren Schritte eines erhabenen Mitgliedes des Imperialen Senats nicht ins Stocken gerieten.
    Zumindest hatte der ehrenwerte Mann es bei Bail Iblis Ankunft an diesem Nachmittag in diese salbungsvollen Worte gekleidet. Offensichtlich hatte die allgemein bekannte Vorliebe der Bewohner Anchorons für blumigen Stil und geziertes Auftreten genau hier im Treitamma-Zentrum ihren Brennpunkt.
    Umso schockierender würde die unverblümte Rede wirken, die Bail Iblis hier am heutigen Abend halten würde. Die dunkle Wahrheit über Imperator Palpatine und seine geheimen Pläne für das neu errichtete Imperium...
    Mit einer verärgerten, knappen Bewegung schüttelte er den Kopf. Graskt wartete geduldig, während Bail Iblis seine Gedanken schweifen ließ. Daran zeigte sich, wie intensiv ihn diese Rede - und der Anlass für diese Rede - Tag und Nacht beschäftigte. »Ja, ehrenwerter Graskt, was gibt es?«, fragte er.
    »Soeben ist ein Herr aus Eurem Stab von Coruscant eingetroffen«, sagte Graskt und trat mit einer Datenkarte in der Hand vor. »Er bat mich, Euch das hier unverzüglich zu überbringen.«
    »Danke«, erwiderte Bail Iblis und spürte, wie sich seine Nackenhärchen aufrichteten, als er sich über den Schreibtisch beugte und die Datenkarte entgegennahm. Sena würde ihm niemals etwas schicken, ohne sich zuvor zu vergewissern, dass der Bote über seine private Komlink-Frequenz verfugte. Die Tatsache, dass es keinen Anruf gegeben hatte, in dem eine solche Sendung angekündigt worden war...
    Er schob die Karte in seinen Datenblock und stellte fest, dass sie nur eine einzige Textzeile enthielt: »Wir treffen uns am Nordostausgang. Dringend. Aach.«
    »Ist es erforderlich, eine Antwort zu schicken, Senator?«, fragte Graskt.
    »Nein, alles in Ordnung«, sagte Bail Iblis. Seine langjährige Erfahrung auf dem politischen Parkett ermöglichte es ihm, seine Stimme und Miene von der Anspannung freizuhalten, unter der er plötzlich stand. Aach war der Kodename eines bestimmten Boten Bail Organas, den der alderaanische Vizekönig ausschließlich in Angelegenheiten der Rebellenallianz einsetzte, die von höchster Bedeutung waren.
    »Würdet Ihr gerne persönlich mit dem Herrn sprechen?«, hakte Graskt nach. »Ich bat ihn, am Haupteingang zu warten.«
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte Bail Iblis. Er wollte um jeden Preis vermeiden, dass sie zusammen in der Öffentlichkeit gesehen wurden. Außerdem hatte sich Aach bestimmt längst entfernt, um pünktlich zu ihrem privaten Treffen zu erscheinen. »Ich habe nach der Rede noch genügend Zeit, ihn zu empfangen.«
    »Dann deutet die Nachricht nicht auf eine Krise hin?«, fragte Graskt.
    Bail Iblis spürte, wie sich Falten in seinen Augenwinkeln bildeten, als er die Lider leicht zusammenkniff. Für eine Person, von der er den Eindruck erhalten hatte, dass sie eine doppelte Portion der traditionellen anchoronischen Höflichkeit mitbekommen hatte, erwies sich Graskt mit einem Mal als ungewöhnlich neugierig.
    Es sei denn, Aach hatte im Bemühen, die Zustellung der Datenkarte zu garantieren, den Bogen überspannt. Aber das war recht unwahrscheinlich. War Graskt vielleicht ein Spion Palpatines, der ihn genau im Auge behalten sollte?
    Er schob diesen Gedanken verärgert beiseite. Nein, das war absurd. Der Mann wollte vermutlich nur seine Hilfsbereitschaft bekunden. »Für Angestellte der mittleren Schichten scheint jedes Bulletin zu bedeuten, dass es irgendwo zu einer Krise gekommen ist«, improvisierte er und bedachte Graskt mit einem entspannten Lächeln. »Diese Nachricht ist in der Tat wichtig, aber es wäre übertrieben, von einer Krise zu reden. Auf gar keinen Fall würde sie rechtfertigen, dass ich mich zu meiner Rede verspäte.« Er warf einen Blick auf sein Chrono. »Apropos, ich soll in fünfzehn Minuten auf die Bühne treten, und ich habe mich immer noch nicht umgezogen.«
    »Dann will ich Euch nicht weiter bei Euren Vorbereitungen stören. Guten Abend, Sir.« Graskt vollführte eine tiefe Verbeugung und zog sich zurück.
    Bail Iblis zählte bis fünfzig, dann folgte er ihm.
    Der Nordostausgang des Treitamma lag neben den Garderoben links von der
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