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Karibik Träume... und zwei Leichen

Karibik Träume... und zwei Leichen

Titel: Karibik Träume... und zwei Leichen
Autoren: Jean Terbrack
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keine Beweise, nur meine Theorie. Jetzt hatte ich damit angefangen, also musste ich auch durch. „Obwohl … Du sahnst ja sicherlich gut ab! Thorsten hatte doch bestimmt Lebensversicherungen. …. Alles in Allem dürftest du finanziell jetzt ziemlich gesund dastehen.“ Wir sahen uns giftig in die Augen. „Also doch keine verminderte Schuldfähigkeit? Eiskalt geplant und durchgezogen?“ Ich stocherte weiter. „Und bei Ali? Vielleicht kommst du da mit Mord im Affekt durch, als sie plötzlich vor dir stand.“
      „Das war ich nicht“, zischte sie.
      Ich verzog einen Mundwinkel. „Carla, ich habe dich gesehen. Du warst noch einmal auf dem Friedhof. Und bist fluchtartig abgehauen. Warum macht man das?“
      Sie sah mich an, wie eine Raubkatze auf dem Sprung. Ich griff nach meinem Helm. „Das war´s dann, Carla. Du weißt, wohin ich jetzt gehe.“ Ich drehte mich um. Hatte schon fast den Durchgang zum Flur erreicht, als sie mich erreichte. Sie fasste meine Schulter, wirbelte mich herum und schlug mit der Flasche zu. Vor meinen Augen explodierten helle Sterne. Ich taumelte zurück, stieß an die Wand und bemerkte gerade noch rechtzeitig, dass sie wieder ausholte. Reflexartig schlug ich zu. Ich traf sie irgendwo. Ich hörte, wie die Flasche zu Boden fiel und sie sich mit einem „Plumps“ danebensetzte. Ich spürte die Wand hinter mir, lehnte mich dagegen und griff mit nach meiner rechten Schläfe, die höllisch weh tat und pochte. Durch Kopfschütteln versuchte ich diese Lichter loszuwerden. Ein paar verschwanden. Zwischen ihnen sah ich Carla auf dem Boden sitzen und ihre Hände gegen ihre Nase pressen.
      „Wie viel?“ presste sie zwischen den Zähnen heraus. Kaum verständlich.
      „He?“ Ich begriff nicht.
      „Wie viel? Wie viel willst du?“ Ich muss wohl wieder reichlich dämlich geguckt haben. Ich war noch nicht ganz klar. Sie sah mich nicht an. Schaute auf das Blut auf ihrer Handfläche. „Du hast mir die Nase gebrochen.“ Ich rutschte die Wand herunter und kämpfte gegen ein Gefühl von Müdigkeit. Jetzt nur nicht schlapp machen. Wir saßen nun fast Auge in Auge. Sie drückte einen Zipfel ihrer Bluse auf ihr lädiertes Gesicht. „Darum bist du doch hergekommen. … Um abzukassieren.“
      Ich riss die Augen auf. Zwang mich zum Sprechen. „Es stimmt also?“ Gott, tat das weh. Ich tastete an meinem Kopf herum. Es schien sich eine gigantische Beule zu bilden.
      „Mit dieser Schlampe habe ich nichts zu tun.“
      Red´ du nur, dachte ich. Ich weiß es besser. Die Bullen kriegen es schon aus dir raus, wenn sie dich erst einmal in der Mangel haben. Stattdessen fragte ich: „Was ist es dir denn wert, dass ich nicht zur Polizei gehe und denen von deinem Mord an Thorsten erzähle?“ Ich musste mich verdammt konzentrieren.
      Sie zögerte nicht lange. „Ich verkaufe den großen Audi. Der dürfte vierzigtausend bringen.“ Selbst in ihrem Zustand noch eine schnellkalkulierende Businessfrau. Ich hätte fast lachen können.
      Ich lehnte den Kopf an die Wand. Das war ein Geständnis, oder? Oder wollte sie wieder ihren Alten schützen? Mannomann. Vierzig Riesen. Da muss `ne alte Frau lange für stricken. Sah ganz so aus, als ob ich gewonnen hätte. Tschaka! Ich lächelte.
      Sie sagte nichts. Verstand meine Reaktion als den Handschlag auf unseren Deal. Sie stand langsam auf und taumelte in die Küche. Ich hinderte sie nicht daran. Warum auch? Für sie war alles klar. Türen schlugen. Kurz darauf kam sie mit zwei Eisbeuteln zurück. Sie gab mir einen. Den anderen legte sie in ihren Nacken. Sie setzte sich neben mich.
      Ich rückte ein Stück zur Seite. Machte ihr Platz. „Wie bist du Thorsten und Ali auf die Schliche gekommen?“ fragte ich so beiläufig, wie ich konnte.
      „Fotos,“ antwortete sie. Fast im Plauderton. „Thorsten hat einmal nicht aufgepasst. Er achtete immer peinlichst darauf, dass sein PC gesperrt war, wenn er vom Schreibtisch aufstand. Einmal ging er auf´s Klo und hat es vergessen. Ich sah mir an, welche Dokumente er zuletzt aufgerufen hatte. Es waren Fotos. … Pornografische Fotos. … Ekelhaft.“ Sie spuckte Blut auf ihre Bluse. „Ihre verdammte Fotze in Nahaufnahme. So weit aufgeklappt, dass du ihre Gebärmutter sehen konntest. … Fotos, wie sie an sich herumspielte. … Sie und Thorsten beim Ficken. Mit Selbstauslöser gemacht.“ Sie wischte sich wieder über die Augen. „Kannst du dir vorstellen, wie ich mich gefühlt habe? … Nee, kannst du sicher
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