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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein
Autoren: Karen Witemeyer
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Jim, ließ sie los und schubste sie in Richtung Tür.
    Nicht nur, dass er sie um ihr Vertrauen bat, er schenkte ihr auch seines.
    Da sie noch nicht wusste, wie sie seinen Auftrag ausführen sollte, verstärkte Meredith ihr Hinken, um langsamer gehen zu können. Mit flatterndem Magen ging sie auf die Tür zu, vor der der Holzfäller Jim mit dem Knie zu Boden drückte.
    „Würde es Ihnen etwas ausmachen, ihn aufstehen zu lassen?“, fragte sie den Mann und versuchte, das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken. „Ich befürchte, dass ich stolpern würde, wenn ich über ihn klettern müsste.“
    Der Holzfäller murmelte irgendetwas von wertlosen Krüppeln, doch er tat, worum sie ihn gebeten hatte, und zog Jim auf die Beine.
    Als der Mann Jim nur noch am Ellenbogen festhielt, erkannte Meredith ihre Chance und trat an Jim heran, als wolle sie ihm beim Aufstehen helfen.
    „Verschwinden Sie da.“ Der Holzfäller starrte sie böse an und riss Jim von ihr weg. Doch der Austausch hatte stattgefunden.
    „Tut mir leid“, murmelte sie und betete dafür, dass er nichts bemerkt hatte. „Ich habe nur versucht zu helfen.“
    Meredith wandte sich wieder der Tür zu und wollte verschwinden, wie sie es versprochen hatte, doch da rannte plötzlich eine der Wachen ins Zimmer und sie taumelte zurück gegen Jim.
    „Wir bekommen Besuch.“

Kapitel 39
    Roy fluchte. „Was ist jetzt wieder los?“
    Meredith zuckte, erschrocken über die Kälte und Härte in seiner Stimme, zusammen.
    „Da kommt mehr als ein Dutzend Leute aus der Stadt den Pfad entlang. Die schreien und schlagen auf Waschbretter und Trommeln und so was. Die sehen total verrückt aus. Was sollen wir machen?“
    „Was Sie tun sollen, Mr Elliott“, brachte Roy zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, „ist, sie von ihrem Handeln abzubringen.“
    „Sie … was?“
    Roy schlug mit der Faust auf den Tisch und brachte das Tintenfässchen zum Schwanken, das Travis einige Minuten zuvor noch benutzt hatte. „Verscheuchen Sie sie, Sie Idiot!“
    Mr Elliott erholte sich nur langsam von dem fürchterlichen Schrei, taumelte dann jedoch zurück und nickte hektisch. „J-ja, Sir.“ Er sprang herum und rannte an Meredith vorbei.
    Meredith warf Travis einen Blick zu. Ihr Ehemann schien genauso von dieser neuen Entwicklung überrascht zu sein wie sie selbst. Die Ablenkung schenkte Jim jedoch wichtige Zeit.
    Er hatte das Taschenmesser geöffnet und bearbeitete das Seil zwischen seinen Handgelenken. Meredith trat näher an ihn heran, um ihn etwas vor den Blicken der anderen abzuschirmen.
    Der Holzfäller war ans Fenster getreten und erstattete Bericht. „Die meisten sind Schwarze. Frauen und Männer. Nur einer von denen sieht aus, als könnte er kämpfen, aber selbst von hier aus kann ich sein dummes Grinsen sehen. Die sind eher lästig als gefährlich.“
    Konnte Moses der Mann sein, den er meinte? Ein Schaudern durchfuhr Meredith. Vielleicht hatte Gott ihnen Verstärkung geschickt. Die Geräusche von Trommeln, Rasseln und anderen Krachmachern wurden immer lauter, als die Menschen sich dem Haus weiter näherten.
    Dann hörte sie, wie der Mann namens Elliott eine Warnung rief. „Ihr seid hier nicht willkommen! Verschwindet nach Hause!“ Sein Gewehr krachte, aber die Geräusche draußen wurden nicht leiser.
    „Wir haben gehört, Miss Cassie hat geheiratet“, rief eine schneidende Frauenstimme. Myra. „Wir sind hier, um mit ihr zu feiern, und werden nicht eher weggehen, bis wir ihr gratuliert haben.“
    Roy stopfte sich das Papier, das Travis unterschrieben hatte, in die Westentasche und stampfte in die Mitte des Raumes, wo er sich Cassie schnappte. „Diese hirnverbrannten, dummen – Wir sind nicht einmal verheiratet!“
    Der Holzfäller warf seinem Boss einen fragenden Blick zu. „Was sollen wir machen?“
    „Verrammelt die Tür!“, befahl Roy. Dann wandte er sich dem Pfarrer zu. „Machen Sie endlich!“
    Die Tür wurde zugeschlagen.
    Wenn Myra und Moses da draußen waren, waren vielleicht auch Crockett und Neill bei ihnen. Sie musste einen Weg finden, um ihnen zu helfen.
    Der Pastor fuhr hektisch mit der Zeremonie fort, murmelte die Worte mehr zu sich selbst als zu den Anwesenden im Raum und suchte dann in seinem Buch nach den Ehegelübden. „Wenn irgendjemand einen Grund weiß, warum diese beiden nicht den Bund der Ehe eingehen sollten, soll er jetzt sprechen oder –“
    „Ich habe viele Gründe!“ Jims tiefe Stimme ließ den Kopf des Kirchenmannes
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