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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein
Autoren: Karen Witemeyer
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meiner Cousine zu bleiben, Sir“, brachte sie zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. „Lassen Sie mich los!“
    Roy warf einen Blick über seine Schulter und grinste sie böse an. „Lassen Sie sie herkommen, Wheeler. Aber behalten Sie sie im Griff. Sie hat die schlechte Angewohnheit, Ärger zu verursachen.“
    „Ich pass auf sie auf“, sagte der Mann und zog sie näher an sich.
    Sie taumelte an Tante Noreen vorbei, die in eine Art Schockstarre gefallen war und sich widerstandslos von Onkel Everett in Richtung Wand ziehen ließ.
    Der Prediger nahm noch einen tiefen Schluck aus seinem Fläschchen und zog dann eine Bibel aus der gleichen Tasche hervor wie vorher den Flachmann. Dann trat er zu Roy und Cassie.
    „Meine lieben Anwesenden“, sagte der Mann schwungvoll und in wichtigem Tonfall. „Wir haben uns heute hier versammelt –“
    Die Haustür flog auf.
    Merediths Kopf fuhr herum.
    „Was soll das denn jetzt schon wieder?“, wollte der Pastor nörgelnd wissen.
    „Wir haben die beiden hier draußen gefunden.“
    Ihr axtschwingender Freund schob mit einem anderen Kerl zusammen zwei staubige Männer in den Raum, die einen schweren Kampf hinter sich zu haben schienen. Einer fiel mit auf dem Rücken zusammengebundenen Händen auf die Knie, der andere konnte sich gerade so auf den Beinen halten.
    Merediths Herz hörte einen Augenblick lang auf zu schlagen. Sofort hatte sie die beiden erkannt. Und als der Mann vor ihr die Augen hob, trat sie instinktiv einen Schritt auf ihn zu.
    „Travis.“
    Wheeler zerrte sie mit einem höhnischen Lachen zurück an seine Seite. Travis’ Gesicht wurde hart. Er versuchte, sich zu befreien, doch einer der Männer rammte ihm das Gewehr in den Rücken.
    „Schön, dass Sie endlich da sind, Archer.“ Roy zog Cassie fest an seine Seite und nickte dem Holzfäller zu, der auch Jim zu Boden drückte, bevor der reagieren konnte. „Kurz dachte ich, Sie würden meine Einladung ausschlagen.“

Kapitel 38
    Der Lauf des Gewehres schmerzte in seinem Rücken, doch Travis bemerkte es kaum. All seine Energie war auf Mitchell fokussiert.
    „Ich bin gekommen, um meine Frau zu holen.“ Die Worte brachen aus ihm hervor wie Donner in der Ferne, tief und grollend.
    Die Wachen hatten ihm das Gewehr und seinen Revolvergürtel abgenommen, doch seine gut versteckte andere Waffe drückte gegen seinen Rücken und bettelte darum, dass er sie in die Hand nahm. Noch nie zuvor hatte er einen Mann erschießen wollen. Aber jetzt musste er sich mehr als zuvor in seinem Leben zusammenreißen, um nicht nach dem kleinen Colt zu greifen.
    Mitchells Lippen zogen sich empört nach unten. „Ich bin am Boden zerstört. Ich hatte doch tatsächlich gehofft, dass Sie gekommen wären, um mir Ihre Glückwünsche auszusprechen.“
    Travis starrte den Mann angeekelt an.
    „Ich versichere Ihnen, Mr Wheeler kümmert sich hervorragend um unsere liebe Meredith. Nicht wahr, Louis?“
    „Na klar, Mr Mitchell. Das mache ich.“ Der Mann verstärkte seinen Griff um Merediths Taille. Meredith krallte sich fest in seinen Arm, bis er seine rechte Hand hob und ihr mit der Pistole über die Wange streichelte. „Ruhig, Kätzchen.“ Meri erstarrte. „Reiz mich nicht zu sehr. Wäre doch schade, wenn dir doch noch was passiert.“
    Wut stieg in Travis auf. Wheeler hatte seinen Namen gerade in eine der Kugeln in Travis’ Revolver eingraviert.
    Mit zusammengebissenen Zähnen zwang er sich, sich wieder auf Mitchell mit dem Gewehr in der Hand zu konzentrieren. „Ich weiß, dass Sie dieses Treffen arrangiert haben, Mitchell. Warum lassen wir nicht den Smalltalk beiseite und kommen gleich zur Sache? Was muss ich tun, damit Sie Meri unversehrt gehen lassen?“
    „Nicht viel.“ Mitchell lächelte ein schmeichlerisches Lächeln, bei dem Travis ihm am liebsten seine Faust ins Gesicht gerammt hätte. „Alles, was ich brauche, ist Ihre Unterschrift auf diesem kleinen Dokument hier, das mein Anwalt aufgesetzt hat.“ Er zeigte in Richtung des Tisches, der auf der anderen Seite des Raumes stand. „Sollte nur eine Minute dauern. Dann können Sie und Ihre Braut gehen. Es sei denn, Sie wollen der Hochzeit beiwohnen.“
    „Gut“, grollte Travis. „Bringen Sie mir einen Stift. Und machen Sie mir die Hände los.“
    „Nein, Travis“, keuchte Meredith entsetzt. „Das darfst du nicht.“
    Doch, das würde er. Für sie würde er alles aufgeben. Ohne es auch nur eine Sekunde lang zu bereuen. Was er nicht konnte, war, in ihre großen,
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