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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein
Autoren: Karen Witemeyer
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sah, wurde sein Magen plötzlich bleischwer.
    „Ich habe versucht, sie zurückzuschicken, aber sie hat nicht auf mich gehört.“ Jim versteifte sich im Sattel, als mache er sich für einen Kampf bereit. „Ich hätte es ohne ihre Hilfe nicht geschafft, einen Blick ins Haus zu werfen, Trav. Sie hat mir das Leben gerettet. Zweimal. Ich bedauere es nicht, dass sie dorthin gekommen ist. Es tut mir nur leid, dass ich sie nicht dort rausbringen konnte, bevor Mitchells Männer sie geschnappt haben.“
    Meredith war auf ihrem Land? Wie konnte das sein? Sie war in seinem Zimmer. Wartete auf ihn. In Sicherheit. Oder etwa nicht?
    Travis schluckte den Zorn hinunter, der in ihm aufsteigen wollte, und rannte ins Haus. Die Tür schlug heftig gegen die Wand, so fest riss er sie auf.
    „Meredith!“
    Er rannte den Flur entlang, seine Stiefel krachten auf die Holzbohlen. Es war ein Missverständnis. Sie war hier. Sicher in seinem Zimmer.
    Travis platzte in den Raum hinein. Die Leere traf ihn wie ein Hammerschlag gegen die Brust. Er sah sich genau um, doch nirgendwo konnte er sie entdecken. Aus lauter Verzweiflung riss er sogar die Schranktüren auf.
    „Meri“, flüsterte er furchtsam. Das konnte nicht wahr sein! Sie hatte ihm versprochen, im Haus zu bleiben. Wie konnte sie die Ranch verlassen, wenn er es ihr ausdrücklich verboten hatte? Wie konnte sie ihn verlassen?
    Wie im Traum wankte er zurück zur Tür. Da fiel sein Blick auf die Kommode. Dort lag eine Nachricht. Travis riss das Papier an sich. Seine Augen überflogen die Worte hektisch.

    Travis,
    ich liebe dich von ganzem Herzen, aber ich liebe auch Cassie.
    Und jetzt braucht sie mich mehr als du.
    Vergib mir,
    Meri

    Sie liebte ihn. Das Wunder dieser Aussage sickerte langsam in seinen Verstand, doch die Freude, die er hätte empfinden sollen, wich seiner wachsenden Angst. Wie konnte sie nur glauben, dass irgendjemand sie mehr brauchte als er? Sie war sein Herz, sein Leben. Wenn ihr etwas zustieß …
    Travis biss die Zähne zusammen. Er musste einfach dafür sorgen, dass ihr nichts geschah. Denn wenn eine Frau ihrem Ehemann sagte, dass sie ihn liebte, musste sie das schon persönlich tun. Und er würde dafür sorgen, dass sie genau das tun konnte. Gleich nachdem er sie geküsst und ihr gezeigt hatte, wie sehr er sie wirklich brauchte.
    Travis stopfte die Notiz in seine Manteltasche und rannte zurück nach draußen. Crockett wartete auf der Veranda auf ihn und reichte ihm einen zweiten Revolver. Da er nur ein Holster hatte, stopfte er sich die Waffe hinten in den Hosenbund. Dann schnappte er sich Bexars Zügel und schwang sich aufs Pferd.
    Travis sah zuerst Crockett an, dann Jim und wandte sich schließlich Neill zu. „Ich will, dass du nach Palestine reitest und den Sheriff holst. Du musst dich nur auf der Straße in Richtung Süden halten. Wenn du dich beeilst, kannst du vor Sonnenuntergang dort sein. Wir können Mitchell dieses Mal nicht entkommen lassen. Wir brauchen das Gesetz auf unserer Seite.“ Und er musste wissen, dass Neill außer Schussweite war. Der Junge konnte gut auf sich selbst aufpassen, aber wenn es hart auf hart kam, wollte er ihn in Sicherheit wissen. Und wenn die Dinge ganz schlecht liefen, sollte wenigstens ein Archer am Leben bleiben, um sich um das Land zu kümmern.
    „Archers halten zusammen, Trav“, sagte Neill leidenschaftlich. „Hast du das nicht immer gesagt?“ Er sah von einem Bruder zum anderen. Der Befehl war ein Vorwand und das wusste er. „Die sind doch in der Überzahl. Warum geben wir Mitchell einen noch größeren Vorteil? Wir haben bessere Chancen, wenn ich mit euch reite.“
    „Vielleicht, aber irgendjemand muss den Sheriff holen und die logische Wahl bist du.“
    Neill öffnete den Mund, um zu protestieren, aber Travis schnitt ihm das Wort ab. „Wir vergeuden hier nur Zeit. Du hast deine Anweisungen, Neill. Befolge sie, wie es ein Archer tun würde.“ Travis lenkte Bexar an Neills Pferd vorbei und beendete damit die Diskussion.
    „Männer, ich glaube, wir sind auf eine Hochzeit eingeladen“, sagte Travis knapp. „Lasst uns den Gastgeber nicht warten lassen.“
    * * *
    Meredith ergriff die Hand ihrer Cousine, während die beiden Frauen eng beieinander auf dem Sofa saßen. Der schreckliche Mr Wheeler saß breitbeinig da und beobachtete sie mit der Waffe in der Hand. Aber es war die Art, wie er sie ansah, die Meredith am meisten Angst machte. Dieses wölfische Funkeln in seinen Augen und die Weise, wie er immer wieder
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