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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein
Autoren: Karen Witemeyer
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und wirbelte sie durch die Luft. Es war eine Freude, die beiden so zu sehen. Doch im selben Moment wurde Meredith klar, dass Travis sicher nicht so glücklich sein würde, sie zu sehen.
    Myra trat neben sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Unsere Männer werden die nächsten sein. Keine Angst.“
    „Ich bete dafür, dass du recht hast.“
    Als Moses auf sie beide zukam, brachte die ramponierte Erscheinung des sonst so gepflegten Roy Mitchells auf seiner Schulter Meredith trotz allem zum Lächeln.
    „Habe ich es dir nicht gesagt?“ Myra tätschelte Merediths Schulter und ging auf ihren Ehemann zu. „Ich sage Josiah lieber, er soll den Wagen holen. Irgendwie müssen wir ja all diese reuigen Männer zum Sheriff schaffen.“
    Meredith musste bei diesen Worten kichern und die Erleichterung fühlte sich wunderbar an. Mit Sicherheit hätte Moses sich als Allererstes darum gekümmert, dass die Verletzten auf ihrer Seite behandelt wurden. Wenn er jetzt stattdessen Roy durch die Gegend schleppte, musste es also allen anderen gut gehen.
    Sie ging einen Schritt auf das Haus zu. Sie musste endlich zu Travis und sehen, ob wirklich alles mit ihm in Ordnung war.
    Ein weiterer Schritt. Dann ein dritter. Sie ging weiter wie im Traum.
    Crockett marschierte durch die Tür und zog den Holzfäller hinter sich her. Seth Winston trug triumphierend seine Axt. Ihr Onkel humpelte neben einer völlig verstört wirkenden Tante Noreen her. Merediths Puls beschleunigte sich. Wo ist Travis?
    Sie war so bedacht darauf, ihren Ehemann zu sehen, dass sie gar nicht bemerkte, als Onkel Everett vor ihr stehen blieb.
    „Vergib mir, Meri.“ Er ließ den Kopf hängen. „Ich will, dass du weißt, dass ich morgen als Allererstes zur Bank gehe und dir dein Erbe überschreiben lasse. Das hätte ich sofort nach eurer Hochzeit schon tun sollen. Es tut mir so leid.“
    Meredith nickte, unsicher, was sie antworten sollte. Doch als sie an ihm vorbeigegangen war, stieg plötzlich Mitleid in ihr auf. Sie rief leise seinen Namen und wartete darauf, dass er sich noch einmal zu ihr umsah.
    „Wenn du Cassie erlaubst, ihren Ehemann selbst auszusuchen“, sagte sie und dachte an Jim, „gebe ich ihr mein Land als Hochzeitsgeschenk. Vielleicht können der Mann, den sie wählt, und du auch ins Geschäft kommen und deine Mühle wiederbeleben.“
    Onkel Everetts Augen wurden feucht und einen Moment lang stand er wie erstarrt da. Dann nickte er still und zog Tante Noreen hinter sich her.
    Wieder wandte Meredith sich dem Haus zu. Ein weiterer Mann stand nun in der Tür. Ihre Schritte wurden langsamer. Drei Männer traten hervor, doch keiner von ihnen war Travis. Meredith schluckte ihre Enttäuschung hinunter. Josiah und Neill trugen den blutenden Mr Wheeler an ihr vorbei.
    Die letzten Männer verließen das Haus und lächelten sie an, als sie an ihr vorbeigingen. Alles Leute, die sie aus der Schule der Freigelassenen kannte. Meredith dankte ihnen für ihre Hilfe und wusste, dass sie eigentlich mehr hätte sagen müssen, doch all ihre Gedanken waren nun auf Travis gerichtet.
    Noch einmal atmete sie die kalte Luft ein, dann trat sie ins Innere des Hauses. Travis stand neben dem Ofen, den Blick ins Feuer gerichtet. Er sah einsam aus, wie er so dastand. Ihr Herz sehnte sich so sehr danach, bei ihm zu sein, dass sie das Gefühl hatte, es würde ihr aus der Brust springen. Doch trotzdem hielt sie sich zurück, da sie nicht wusste, ob er sie hier haben wollte.
    „Du bist verletzt“, sagte sie leise, als sie das Blut auf seinem Hemd bemerkte.
    Er wandte sich zu ihr um. „Ich dachte, du wärst zurück zur Ranch geritten.“
    Sie ließ den Blick zu Boden sinken und ging langsam auf ihn zu. Sie hätte es nicht ertragen können, die Enttäuschung in seinen Augen zu sehen.
    „Ich bin bei Bexar geblieben und wäre sofort losgeritten, wenn der Kampf sich nach draußen verlagert hätte. Aber dann kamen Cassie und Myra und schließlich alle anderen aus dem Haus geströmt. Ich … ich dachte … dass die Gefahr vorbei ist.“
    Travis legte seine Hände auf ihre Schultern. „Ich bin froh, dass du hier bist.“ Seine Stimme klang rau. Gefühlvoll. Ernst.
    Meredith sah ihm in die Augen, um darin zu lesen, was er wirklich für sie empfand. Seine Hände streichelten zärtlich ihren Hals und ihre Wangen. Diese Geste ließ sie neue Hoffnung schöpfen.
    Ihre Hände legten sich auf seinen Rücken und er beugte sich zu ihr und küsste sie.
    „Ich verstehe das nicht“, murmelte sie
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