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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein
Autoren: Karen Witemeyer
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zurück, Madam. Sofort!“ Mitchell senkte sein Gewehr und zielte genau auf den Kopf der Frau.
    Sie gehorchte und hob langsam ihre Hände. Dann warf sie Moses einen Blick zu und legte bedeutsam den Kopf zur Seite.
    Als hätte er auf dieses Signal gewartet, sprang Moses vor und warf Mitchell zu Boden. „Verschwindet hier!“, befahl er den Frauen, während er versuchte, Mitchell von seinem Gewehr zu trennen.
    Ein Tumult brach los. Die Frauen rannten in Richtung Tür. Die Männer zogen ihre Waffen.
    „Wheeler!“, schrie Mitchell, während er sich gegen den viel stärkeren Moses zu behaupten versuchte. „Schnappen Sie sich das Mädchen!“
    „Im Hinterzimmer gibt es ein Fenster“, rief Everett Hayes seiner Tochter zu. „Erinnerst du dich, Cass?“
    „Komm schon, Mama“, drängte Cassie ihre Mutter, doch die Frau bewegte sich nicht. Sie starrte nur mit völlig leerem Gesichtsausdruck vor sich hin.
    Wheeler näherte sich drohend Cassie.
    „Lauf!“, schrie Travis und schnappte sich Wheelers Arm.
    „Sofort, Cassandra!“, beharrte Everett. „Ich bleibe bei deiner Mutter.“
    Endlich wandte sich Cassie um und rannte ins Hinterzimmer. Myra folgte ihr auf dem Fuße. In diesem Moment riss sich Wheeler los und rammte seinen Ellenbogen in Travis’ Seite.
    Travis schrie auf und ging zu Boden. Schmerzen durchfluteten ihn, als habe Wheeler ihm ein Schwert in die Seite gerammt. Der Mistkerl würde die Frauen einholen, bevor sie durch das Fenster fliehen könnten.
    Travis griff nach hinten und zuckte vor Schmerz zusammen. Seine Finger fuhren unter den Mantel und schlossen sich um den Griff des Colts in seinem Hosenbund. Er zog ihn hervor, streckte im Liegen seinen Arm nach vorne und drückte auf den Abzug.
    Wheeler fiel.
    Neill und Josiah rannten an Travis vorbei und ergriffen Wheelers Arme. Er stöhnte vor Schmerzen, und Erleichterung durchströmte Travis, als ihm bewusst wurde, dass er den Mann nicht getötet hatte. Er rollte sich herum und suchte den Raum mit seinen Blicken ab. Sein Puls raste aufgrund des Kampfes immer noch und das Adrenalin ging nur langsam zurück. Ein Mann aus Moses’ Gefolge zog ein Jagdmesser und trat an Hayes heran, um ihn zu befreien. Crockett kniete auf dem Rücken des Holzfällers, während Seth Winston die Handgelenke des Mannes fesselte. Roy Mitchell hing bewusstlos über Moses’ Schulter und der Pastor rannte hektisch zur Tür hinaus.
    Travis schloss erleichtert die Augen und ließ sich wieder zu Boden sinken. Es war vorbei.
    Nach einem kurzen Augenblick ließ das Geräusch von schweren Schritten ihn die Augen wieder öffnen. Jim stand über ihm und streckte ihm die Hand entgegen. Travis ergriff sie und ließ sich von seinem Bruder auf die Beine ziehen.
    „Ich dachte, das hättest du bestimmt gerne zurück“, sagte Jim und hielt ihm die andere Hand hin.
    Travis starrte auf das Dokument in Jims Fingern und seine Unterschrift stach ihm ins Auge. Sein Magen zog sich zusammen. Seine Augen wurden feucht. Er blinzelte mehrmals und räusperte sich dann schnell.
    „Verbrenn das bitte für mich, ja?“
    Jim grinste und trat an den Ofen. Er öffnete die Klappe und warf das Papier hinein. Sofort leckten die Flammen daran und seine Unterschrift schrumpfte mit dem restlichen Dokument zu einem schwarzen Klumpen zusammen. Tief in Travis ’ Seele machte sich Erleichterung breit.
    Dann kam plötzlich ein neues Gefühl hinzu – eine Sehnsucht, diesen Moment mit dem Menschen zu verbringen, der ihm mehr bedeutete und den er mehr liebte als alles andere.
    Meri.

Kapitel 40
    Als Meredith ihre Cousine Cassie und Myra um das Haus herumkommen sah, rannte sie auf sie zu, begierig zu erfahren, was geschehen war.
    „Habt ihr Travis gesehen?“, wollte sie von ihrer Cousine wissen. „Ich habe Schüsse gehört. Geht es ihm gut?“
    „Ich glaube schon. Aber ich war damit beschäftigt, aus dem Fenster zu klettern, deshalb habe ich nicht alles mitbekommen.“ Cassie ergriff Merediths Arm, ihre Augen voller Mitgefühl. „Ich bin sicher, es geht ihm gut.“
    Meredith nickte, doch ihr Herz war nicht so leicht zu überzeugen wie ihr Verstand. Sie wandte sich zum Haus um. Es war jetzt still dort drinnen. War das ein gutes Zeichen?
    Ihr Magen rumorte. Diese Ungewissheit würde sie noch umbringen.
    Endlich trat jemand aus der Tür heraus. „Cassandra?“, rief Jim laut und sah sich im Hof um.
    Cassie ließ Merediths Arm fallen und rannte auf ihn zu. „Ich bin hier!“
    Jim lief ihr entgegen, umarmte sie stürmisch
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