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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt
Autoren: Colin Forbes
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Cords Aussehen etwas verändern.« Newman stand auf und betrachtete den Amerikaner.
    »Wir beide haben in etwa dieselbe Statur. Sie können meinen Trenchcoat anziehen. Ihr Kamelhaarmantel ist viel zu auffällig.«
    »Marler hat doch immer eine Baskenmütze im Schrank liegen«, sagte Paula und ging hinüber, um die Mütze zu holen. »Sie ist vielleicht ein bißchen zu klein, aber das sieht ja keiner.«
    »Und gehen Sie langsamer als gewohnt, Cord«, sagte Tweed. »Vermeiden Sie Ihre typischen langen Schritte. Die Körpersprache verrät mehr über einen Menschen, als man glaubt.«
    »Ihren Aktenkoffer stecken wir am besten in eine Leinentasche«, schlug Monica vor. »Die trage dann aber ich«, sagte Newman. »Harry, wir haben hier ein kleines Problem«, informierte Tweed über das Telefon einen seiner Leute.
    »Wir müssen jemanden aus dem Gebäude zu Newmans Wagen schmuggeln. Draußen auf der Hauptstraße steht ein weißer Cadillac mit vier Revolverhelden drinnen. Ich glaube nicht, daß sie es wagen werden, das Feuer auf unseren Besucher zu eröffnen, obwohl sie es in der Albemarle getan haben.«
    »Ich gehe mal sicherheitshalber draußen in Stellung«, sagte Harry.
    »Mit einer Rauchbombe.«
    »Aber werfen Sie die erst, wenn es gar nicht anders geht. Newman und unser Besucher machen sich jetzt auf den Weg nach unten.«
    »Die werden mich erschießen, wenn sie dazu kommen«, sagte Dillon im Hinausgehen.
    »Ich habe Ihnen übrigens noch etwas mitzuteilen.«
    »Erzählen Sie es Bob auf dem Weg zum Bunker. Er kann es dann an mich weiterleiten. Falls nötig, kann ich Sie auch über eine sichere Leitung dort anrufen. Und jetzt ab mit Ihnen!« Die Baskenmütze war tatsächlich ein bißchen klein, aber wenigstens ließ sich das Haar des Amerikaners darunter verstecken. Newmans Trenchcoat paßte da schon besser. Den Kamelhaarmantel ließ Dillon, dem Paula noch eine Hornbrille auf die etwas schiefe Nase setzte, in Tweeds Büro zurück. Der Wachmann George, den Tweed mittlerweile telefonisch verständigt hatte, wartete bereits unten an der Tür. »Haben Sie Harry Butler gesehen?«, fragte Newman, der sich die Leinentasche mit Dillons Aktenkoffer unter den Arm geklemmt hatte.
    »Der ist gerade nach draußen gegangen«, sagte George. »Er hat behauptet, er will einen kleinen Spaziergang machen.« Butler, der eine Walther-Automatikpistole Kaliber 9mm im Gürtelhalfter trug, hatte die rechte Hand mit der Rauchbombe in die Tasche seines Regenmantels gesteckt. Als er etwa die Hälfte des Wegs bis zum Cadillac zurückgelegt hatte, kam Newman aus dem Haus, schloß seinen Mercedes auf und öffnete Dillon die Beifahrertür. Leider hatte der übermüdete Amerikaner nicht daran gedacht, langsamer zu gehen als sonst. Als Newman den Mercedes anließ, war sich Butler nicht im Klaren, ob er nun die Rauchbombe vor den Cadillac werfen sollte oder nicht. Er erinnerte sich an Tweeds ausdrücklichen Befehl, dies nur im Notfall zu tun, und zögerte deshalb so lange, bis es zu spät war. Während Newman rasch die Park Crescent entlangfuhr und dann in die Hauptstraße abbog, setzte sich auch der andere Wagen in Bewegung.
    »Sie fahren uns hinterher«, sagte Dillon, der sich in seinem Sitz umgedreht hatte. »Sollen sie doch«, erwiderte Newman. »Bis wir unten im Süden sind, haben wir sie zehnmal abgehängt.«
    »Nicht ganz ungefährlich, die Sache«, sagte Paula zu Tweed, nachdem Newman und Dillon das Büro verlassen hatten. »Auf jeden Fall ist sie interessant«, sagte Tweed, der lässig in seinem Stuhl saß und abermals die Hände hinter dem Nacken faltete.
    »Ach ja? Sie nennen eine Horde von amerikanischen Killern, die via Paris hier in London einfällt und versucht, den Stellvertretenden Direktor der CIA auf offener Straße zu ermorden, bloß interessant? Und was ist mit den zweihundert neuen Leuten in der Botschaft und der Tatsache, daß der Cadillac eine Diplomatennummer hat?«
    »Wenn ich herausfinden will, was hier wirklich gespielt wird, brauche ich mehr Informationen. Mal sehen, was Cord Dillon auf der Fahrt nach Kent so alles erzählt.«
    »Warum haben Sie sich eigentlich so viel Mühe gegeben, diesen Bunker in Kent einzurichten? Mir kommt er manchmal wie ein zweites Hauptquartier vor.«
    »Genau das ist er auch. Für den Fall, daß wir einmal von hier verschwinden müssen.«
    »Die Sache macht mir Angst. Erst vor drei Tagen sind Sie aus Washington zurückgekommen, Tweed, und trotzdem scheinen Sie nicht im Geringsten erstaunt darüber zu
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