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Kalte Schulter - heisse Kuesse

Kalte Schulter - heisse Kuesse

Titel: Kalte Schulter - heisse Kuesse
Autoren: Sandra Hyatt
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wehtaten.
    In der Ferne flog ein Hubschrauber in Richtung Sanctuary Island.
    Gabe nahm ihre Hand und führte sie zu den Sitzbänken. „Lass uns einfach die Fahrt genießen.“
    Wie sollte sie diese Fahrt genießen, wenn ihr das Herz brach? Mit Gabe zusammen zu sein, war eine Art Folter. Einerseits wollte sie für immer so mit ihm zusammensitzen und den Moment des Abschieds hinauszögern, und andererseits wollte sie es einfach nur hinter sich bringen.
    Nachdem die Fähre den letzten Hafen auf ihrer Runde angefahren hatte, waren nur noch wenige Passagiere an Bord. Gabe stand auf und ging zur Brücke, um mit dem Kapitän zu sprechen. Anschließend schlenderte er übers Deck und wechselte ein paar Worte mit den anderen Passagieren. Chastity schüttelte den Kopf. Es sah so aus, als wollte er sie zu irgendetwas überreden. Und so, wie sie lächelten und nickten, gelang es ihm auch. Sie wandte den Blick ab. Es war nicht ihr Problem.
    Gabe kam zu ihr zurück.
    „Ich werde deinen Namen auf der Geburtsurkunde eintragen lassen“, erklärte sie ihm unvermittelt. Das schuldete sie ihm noch, bevor sie zu ihm auf Distanz ging. Vielleicht sollte sie irgendwo hinfahren, wo es kein Telefon, kein Internet gab, fast so wie auf Sanctuary Island. Wenn es nicht so traurig gewesen wäre, hätte sie gelacht. Sie musste irgendwohin, wo sie der Versuchung, Gabe anzurufen, mit ihm zu reden, nicht nachgeben konnte. „Ich weiß, dass es das war, was du wirklich wolltest.“
    Er ergriff ihre Hände. „Stimmt, aber nun genügt mir das nicht mehr.“
    „Und ich wollte dich nur davon überzeugen, dass ich kein schlechter Mensch bin. Ich werde eine gute Mutter sein.“
    „Das weiß ich. Was nicht bedeutet, dass wir nicht manchmal unterschiedlicher Meinung sein werden, wenn es um die Erziehung unserer Kinder geht. Aber wir werden schon einen Weg finden.“
    „Kinder?“
    „Ich dachte an vier, aber wenn du nur eins möchtest, soll es mir auch recht sein.“
    „Gabe, hast du den Verstand verloren?“
    „Was meinen Verstand angeht, bin ich mir nicht sicher. Mein Herz habe ich allerdings definitiv verloren.“
    Sie sprang auf. „Ich verlasse gleich diese Fähre, und dann ist es am besten, wenn wir uns eine Weile nicht sehen.“
    Er kam zu ihr. „Was wäre das denn für eine Ehe, wenn wir ständig getrennt wären? Jedenfalls nicht die Art von Ehe, die ich mir wünsche.“
    Ein Wort in seinem Satz, verwirrte sie, schürte Hoffnungen, bevor sie wieder auf dem Boden der Tatsachen landete. „Ehe? Du hast wirklich den Verstand verloren. Wir werden nicht heiraten.“
    „Das könnte die Sache etwas kompliziert machen.“
    „Meine Damen und Herren“, erklang eine tiefe Stimme über die Lautsprecher, „hier spricht der Kapitän. Wir werden einen außerplanmäßigen Stopp auf Sanctuary Island einlegen, bevor wir unseren Rückweg zum Festland antreten. Wie ich hörte, steigen einige von Ihnen auf der Insel aus. Für die anderen verlängert sich die Fahrtzeit um ungefähr fünfzehn Minuten.“
    „Was soll das?“
    Gabe lächelte. Gerade als sie in die Bucht vor der Insel einbogen, kam der Hubschrauber wieder angeflogen, und Gabes Telefon klingelte. „Alles bereit?“, fragte er. Offensichtlich erhielt er eine zufriedenstellende Antwort, denn er steckte das Handy wieder ein.
    Er sank auf ein Knie und nahm ihre linke Hand, bevor er etwas aus der Tasche zog und es in seiner Faust verborgen hielt. „Chastity, willst du mich heiraten?“
    Chastity versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen. „Steh auf.“
    „Erst wenn ich eine Antwort bekommen habe.“
    „Dann nein.“
    „Warum nicht?“
    „Ich habe dir geantwortet. Jetzt steh auf.“
    „Du hast nicht gesagt, warum nicht.“
    „Ich kann einfach nicht.“
    „Kannst du nicht oder willst du nicht?“
    „Das kommt doch auf dasselbe heraus.“
    Endlich stand er wieder auf. „Nein. Liebst du mich? Und dieses Mal möchte ich die Wahrheit hören.“
    „Ja, ich liebe dich.“ Das Lächeln, das sein Gesicht leuchten ließ, schmerzte sie. „Aber manchmal ist das nicht genug.“
    „Es ist genug. Ich möchte mein Leben mit dir verbringen.“
    „Ich passe nicht in deine Welt.“
    „Du passt perfekt, denn du bist meine Welt.“
    Seine Worte raubten ihr den Atem. Sie wünschte sich das, was er ihr bot, so verzweifelt, dass es ihr Angst machte. „Gabe, es geht nicht.“
    „Trägst du meinen Ring, während du es dir überlegst?“
    Er schob eine der Muscheln, die sie für Sophie gesammelt hatten, über ihren
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