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Kalte Schulter - heisse Kuesse

Kalte Schulter - heisse Kuesse

Titel: Kalte Schulter - heisse Kuesse
Autoren: Sandra Hyatt
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wichtig. Sie weiß über meine Familie Bescheid. Und deine Eltern haben bereits einen Sohn verloren. Sie leiden darunter. Ich möchte nicht, dass sie meinetwegen noch einen Sohn verlieren.“
    „Und was ist mit dir? Was ist mit mir? Auch ich trauere um Tom. Soll ich dich jetzt auch noch verlieren?“
    „Wenn du so weit bist, dann findest du eine andere. Die richtige Frau für dich.“
    „Richtig für mich oder für meine Mutter?“
    „Ich dachte, du wärst auf der Suche nach einer Kindergärtnerin?“
    Er lachte leise. „Das hatte ich ganz vergessen.“
    „Ich nicht.“
    „Hast du schon mal darüber nachgedacht, Erzieherin zu werden?“
    Ein trauriges Lächeln erschien auf ihren Lippen. Oh, er liebte dieses Lächeln. Ihr Gesicht noch immer zwischen den Händen, beugte er sich vor und küsste sie ganz sanft. „Hast du überhaupt eine Ahnung, wie sehr ich dich brauche?“
    „Ja, ich glaube schon.“
    „Wieso?“ Als sie nicht antwortete, fuhr er fort: „Weil du mich auch brauchst?“ Sie nickte, und Gabe war überglücklich. „Gemeinsam werden wir es schaffen. Hast du ihr von dem Baby erzählt?“
    „Nein. Ich dachte, das machst wohl besser du. Allein.“
    „Feigling“, neckte er sie.
    „Selber.“
    „Ich hatte gehofft, wir könnten es ihr zusammen erzählen. Aber in Anbetracht dessen, was heute vorgefallen ist und was noch ansteht, ist es wohl besser, wenn ich es ihr jetzt erzähle.“ Gabe holte sein Telefon aus der Tasche und drückte eine Kurzwahltaste. „Dad, wie schnell kannst du auf die Insel kommen?“ Er ließ die Vorbehalte seines Vaters nicht gelten. „Ja, es ist wichtig. Sehr viel wichtiger als dein Spiel. Ich muss Mum erzählen, dass Chastity und ich ein Baby bekommen.“ Er lächelte. „Ruf Julia an, sie bestellt den Hubschrauber.“ Er runzelte die Stirn, als sein Vater noch etwas sagte. „Es ist okay. Ich bin dir um Meilen voraus. Wirst du sehen, wenn du herkommst. Aber tu mir einen Gefallen. Lass mir zehn Minuten Zeit, bevor du Mum anrufst.“ Er schob das Handy wieder in die Tasche.
    „Warum hast du ihm gesagt, er soll auf die Insel fliegen?“
    „Damit er bei Mum sein kann.“
    „Aber …“
    „Vertrau mir einfach.“
    Sie nickte. „Was hat er wegen des Babys gesagt?“
    „Er meinte, ich sollte dich heiraten.“
    „Nein.“
    „Doch. Ich wusste, dass er mir dazu raten würde. In der Beziehung ist er ziemlich altmodisch. Außerdem hat er nach dem Weg des geringsten Widerstandes gesucht. Er ist am siebzehnten Loch und will sein Spiel noch zu Ende bringen.“ Er nahm ihre Hände in seine. Irgendwie konnte er nicht aufhören, diese Frau zu berühren. Seine Frau. „Dad wird dich mögen. Und du ihn auch.“ Er sah die Zweifel in ihren Augen. „Ihr spielt beide Klavier und mögt Beethoven.“
    „Das hat nichts zu sagen.“
    „Es ist ein Anfang. Außerdem ist es einfach, mit Dad auszukommen. Lächle ihn an, sag ihm, dass du bald seine Enkelin zur Welt bringst, und er ist Wachs in deinen Händen.“ Er atmete einmal tief durch. „Und jetzt der harte Brocken.“ Er zwinkerte ihr kurz zu, bevor er erneut das Handy nahm und wählte.
    „Cynthia.“
    Chastity hörte die Stimme von Gabes Mutter, als sie sofort mit ihrer Schimpftirade begann. „Mum!“, unterbrach Gabe sie. „Chastity und ich bekommen ein Baby.“ Ein Schrei – und zwar kein Freudenschrei – ertönte durchs Telefon, gefolgt von einer Reihe schneller, schriller Sätze. Chastity schnappte Worte wie „für mich gestorben“ und „zerstörst unsere Familie“ auf. Sie wandte sich von Gabe ab und drehte ein paar Runden auf der Fähre, bevor sie sich ans Heck stellte und aufs Meer hinausblickte.
    Nach einer Weile ging sie wieder zurück und sah, dass Gabe mit einer Gruppe von anderen Passagieren sprach, die lächelnd nickten. Als er Chastity am Bug entdeckte, gesellte er sich wieder zu ihr, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Reling und betrachtete sie gelassen.
    „Das Telefonat hörte sich nicht gut an.“
    „Sie wird sich schon wieder beruhigen. Du musst mir vertrauen. Sie mag zwar versnobt wirken und sich jetzt aufregen, doch im Grunde hat sie ein gutes Herz. Und sie wird sich freuen, dass sie Großmutter wird“, beruhigte er sie. „Es kommt alles in Ordnung.“
    „Sicher, aber es wird dein Problem sein, nicht meins.“ Gabe hatte gesagt, dass er sie liebte, aber das half ihr letztlich auch nicht weiter, denn ihre Liebe zueinander genügte nicht. Jedenfalls nicht, wenn es bedeutete, dass sie anderen damit
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