Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalte Schulter - heisse Kuesse

Kalte Schulter - heisse Kuesse

Titel: Kalte Schulter - heisse Kuesse
Autoren: Sandra Hyatt
Vom Netzwerk:
vorteilhaft betonte. Kurven. Gabe wusste genau, wie viel diese Kurven gekostet hatten. Hatte sein Bruder Tom nicht immer wieder dafür bezahlt?
    Bis zu dem Tag, an dem er gestorben war.
    Gabe musste sich sehr zusammenreißen, um seine Stimme unter Kontrolle zu halten. Langsam stand er auf. „Ich fürchte, dies ist kein geeigneter Zeitpunkt, Miss Stevens.“ Gabe war sehr froh darüber, dass sie Toms Namen nicht angenommen hatte. „Julia wird dir einen Termin geben.“
    „Tu doch nicht so, als wüsstest du nicht, dass ich seit Wochen versuche, einen Termin bei dir zu bekommen. Das ist langsam nicht mehr witzig.“ Ihr Ärger bereitete ihm durchaus innere Genugtuung, doch die konnte er nicht auskosten. Nicht hier und nicht jetzt.
    „Ich war in letzter Zeit ziemlich beschäftigt.“ Er warf den anderen Männern ein verschwörerisches Lächeln zu, die daraufhin leise lachten. Sie alle hatten viele Überstunden machen müssen, um die Bedingungen für den Kauf einer weiteren Ferienanlage auszuhandeln.
    Das war zumindest einer der Gründe. Ein anderer war, dass er keinerlei Lust verspürt hatte, die geldgierige Frau zu treffen, die einen Keil in seine Familie getrieben hatte.
    „Entschuldigen Sie mich bitte einen Moment, meine Herren.“ Gabe ging auf Chastity zu. „Wenn du jetzt sofort verschwindest“, sagte er mit leiser, eiskalter Stimme, „bekommst du einen Termin. Versprochen.“ Mit einer Hand hielt er ihr die Tür auf, mit der anderen bedeutete er Chastity zu gehen. Ihr Auftritt hatte schon genug Schaden angerichtet. Es wurde allerhöchste Zeit, dass sie verschwand. Hier stand ein millionenschwerer Deal auf dem Spiel. Es hatte ihn eine Menge Arbeit gekostet, die anderen Männer zu dieser Besprechung zu bewegen. Schließlich herrschte in Neuseeland im Januar Hochsommer, und viele Unternehmen machten Betriebsferien.
    Dieser Vertrag musste noch heute unterschrieben werden, und Gabe würde sich von ihr nicht das Geschäft vermasseln lassen.
    Chastitys dezentes, wenn auch völlig unpassendes Markenzeichen, der Duft von Frühlingsblumen, stieg ihm in die Nase. Ihre ohnehin schon blassen Wangen verloren auch den letzten Rest von Farbe, als sie seinem Blick einen Moment lang standhielt. Selbst wenn er es gewollt hätte, wäre es Gabe nicht möglich gewesen, die Vielzahl von Gefühlen, die sich in ihren großen Augen spiegelten, zu deuten. Vor allem schien sie besorgt zu sein. Aber das ergab keinen Sinn, denn schließlich war sie diejenige gewesen, die in seine Sitzung geplatzt war.
    Endlich drehte sie sich um und verließ das Zimmer.
    Gabe nickte Marco, seinem Stellvertreter, zu. Der würde die Verhandlungen verlässlich fortführen, während er selbst Chastity ins Vorzimmer folgte.
    „Du erwartest doch wohl nicht ernsthaft, dass ich glaube, du hältst, was du versprichst, oder?“, fragte sie, als er die Tür hinter ihnen schloss.
    „Ich habe keine Zeit für diese Diskussion. Ich habe dich gebeten zu verschwinden.“ Sie öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch Gabe unterbrach sie. „Wenn du jetzt nicht gehst, gibt es überhaupt keinen Termin. Und das, was du von mir willst, bekommst du auch nicht.“ Er sah, wie sie erstarrte.
    In ihre blauen Augen trat ein Ausdruck eiserner Entschlossenheit. So kannte er sie gar nicht. „Und wenn du nicht jetzt mit mir redest“, erklärte sie, „dann garantiere ich dir, dass du niemals das Kind sehen wirst, mit dem ich schwanger bin. Das Kind deines Bruders.“
    Gabe starrte sie fassungslos an, während er die Bedeutung ihrer ungeheuerlichen Behauptung langsam erfasste.
    „Mein Büro“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Dritte Tür links“, fügte er hinzu, obwohl sie ganz genau wusste, wo es war. Schließlich hatte sie bis vor zwei Jahren noch hier gearbeitet, erst kurze Zeit für ihn und dann für Tom. Bis sie beschlossen hatte, dass sie als Toms Frau sehr viel mehr herausholen konnte, als wenn sie seine Assistentin blieb.
    Vor seiner Bürotür blieb Chastity stehen. Sie war jetzt noch blasser. Statt hineinzugehen, sah sie sich plötzlich verzweifelt um und eilte dann in Richtung Empfangsbereich. Noch bevor sie die Schwingtüren erreicht hatte, fing sie an zu laufen. Das Letzte, was Gabe sah, war, dass sie sich die Hand auf den Mund presste und die Damentoilette betrat.
    Wütend stand er an der Tür, als sie einige Minuten später wieder auftauchte. Ihr Gesicht war immer noch blass, doch sie hielt den Kopf hoch erhoben. Eine feuchte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher