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Kalte Schulter - heisse Kuesse

Kalte Schulter - heisse Kuesse

Titel: Kalte Schulter - heisse Kuesse
Autoren: Sandra Hyatt
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passiert.“ Sie hatte dem nur zugestimmt, weil Tom zu der Zeit endlich völlig gesund gewesen war. Aber das hatte ihn auf der regennassen Straße nicht vor der scharfen Kurve und dem Strommast bewahrt.
    „Und was willst du jetzt von mir?“
    „Ich will gar nichts von dir. Es kann alles so weitergehen wie bisher.“
    Er schüttelte den Kopf. „Das wird wohl nicht möglich sein.“
    „Warum denn nicht?“
    „Weil du, falls du die Wahrheit sagst, das Kind eines Masters bekommst. Und wir kümmern uns um unsere Familie.“
    Chastity sah ihn entgeistert an. „ Falls ich die Wahrheit sage?“
    Lässig hob Gabe eine Schulter. „Du musst zugeben, dass es durchaus auch andere Möglichkeiten gibt.“
    Chastity stand auf und marschierte davon. Ihr war egal, wohin, solange sie nur von Gabe wegkam.
    So schnell ließ er sich jedoch nicht abschütteln. „Geh weg“, fuhr sie ihn an.
    „Ich will die Wahrheit wissen.“
    „Als würdest du die glauben. Du glaubst doch nur das, was du hören willst.“ Chastity blieb stehen. „In Ordnung. Die Wahrheit ist, dass ich Tom ständig betrogen habe. Ich weiß nicht, wer wirklich der Vater meines Kindes ist. Es könnte einer von einem Dutzend Männern sein. Also wollte ich versuchen, dich davon zu überzeugen, dass es Toms ist. Denn ich wünsche mir nichts sehnlicher, als weiterhin mit deiner Familie in Kontakt zu bleiben. Offenbar kann man dir aber so leicht nichts vormachen. Also gebe ich auf, und du kannst jetzt gehen. Du wirst nie wieder etwas von mir hören.“ Tränen der Entrüstung stiegen ihr in die Augen, und sie rang nach Atem.
    Gabe rührte sich nicht. Eine Sekunde lang schloss er die Augen, bevor er sie wieder öffnete und seufzte. „Es tut mir leid, wenn meine Frage dich verletzt hat.“
    Seine Entschuldigung überraschte sie. Normalerweise machte Gabe Masters niemals einen Rückzieher.
    Wie versteinert stand Chastity da.
    „Wir müssen reden.“ Er deutete auf die Bank. „Möchtest du dich lieber setzen oder ein bisschen spazieren gehen?“
    Weder noch. Sie hatte das Versprechen, das sie Tom gegeben hatte, eingelöst. „Wir müssen nichts mehr bereden.“
    Mit seinen braunen Augen hielt er sie gefangen. „Ich muss wissen, was du willst. Was du denkst.“
    „Das habe ich dir doch schon gesagt: nichts. Ich wollte dich nur über die … Situation aufklären. Tom hat mich darum gebeten. Wenn ihr, du oder deine Eltern, das Kind manchmal sehen wollt, dann finden wir eine Lösung.“
    „Meine Eltern wollen es sicher nicht nur zu Weihnachten und an Geburtstagen sehen.“ Er machte eine kleine Pause und fügte hinzu: „Und ich auch nicht.“
    „Wirklich?“ Sie versuchte gar nicht erst, ihre Skepsis zu verbergen. Seine Eltern hatten immer nur Perfektion von Tom und Gabe gefordert. Das hatte dazu geführt, dass Tom sich von ihnen distanziert hatte, während Gabe sich zu einem Workaholic und Perfektionisten entwickelt hatte, der nach immer größeren und besseren Geschäften gierte. Sie hatte geglaubt und gehofft, dass sie sich damit zufriedengeben würden, so zu tun, als würden Chastity – und ihr Kind – nicht existieren.
    „Ja“, erwiderte er bestimmt.
    Eine Weile herrschte Schweigen. Dann fuhr er fort: „Kannst du ein Kind großziehen?“
    „Ich brauche kein Geld, wenn du darauf hinauswillst.“ Wahrscheinlich bezweifelte er jedoch eher, dass sie dafür geeignet war, einen Sprössling der Masters zu erziehen.
    Er nickte kurz, und sie hätte zu gern gewusst, was in ihm vorging. Denn dass er etwas ausbrütete, war offensichtlich. Er hatte die Stirn gerunzelt, wie immer wenn er über ein Problem nachdachte. Sie hatte ein mulmiges Gefühl. Gabe fällte keine schnellen Entscheidungen. Er versuchte stets, die Lösung für ein Problem im Alleingang zu finden, und wenn er sie gefunden hatte, setzte er sie um. Damit war er zwar kein guter Teamplayer, aber ein überaus erfolgreicher Geschäftsmann. Zum Ausgleich umgab er sich mit ebenso fähigen und klugen Köpfen, die allesamt gut im Team arbeiten konnten.
    Urplötzlich wurde ihr wieder übel. Hektisch sah sie sich um, doch es waren keine öffentlichen Toiletten in der Nähe.
    Auf einmal wurde ihr Gesicht von kühlen Händen umfangen. „Tief durchatmen“, befahl Gabe mit ruhiger Stimme. Er schaute ihr in die Augen, und seine Ruhe übertrug sich auf sie. Langsam atmete sie ein und aus, und nach und nach ließ die Übelkeit nach. Es war, als hätte er sie mit seiner Willenskraft bezwungen.
    „Es geht mir wieder gut
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