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Kalte Schulter - heisse Kuesse

Kalte Schulter - heisse Kuesse

Titel: Kalte Schulter - heisse Kuesse
Autoren: Sandra Hyatt
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Masters. Aber es ist nicht Toms Kind. Es ist meins.“
    Chastity wusste nicht, wie sie es schaffte, doch es gelang ihr, bis zur Couch zu gehen und sich darauf fallen zu lassen. „Nein“, sagte sie tonlos. Gabe erwiderte nichts, sondern betrachtete sie nur besorgt. Vermutlich überlegte er, ob sein cremefarbenes Ledersofa vor ihrem rebellierenden Magen sicher war. Doch im Augenblick verspürte sie keine Übelkeit, sondern war einfach nur fassungslos.
    Sie dachte an ihre Besuche in der Klinik. Daran, wie bemüht Tom gewesen war. Er hatte sich um alle Formalitäten gekümmert, sodass sie nur noch hatte unterschreiben müssen. Und sie erinnerte sich daran, wie er darauf bestanden hatte, dass sie, falls ihm etwas zustoßen sollte, Gabe unbedingt darüber informieren sollte, wie dieses Kind entstanden war.
    Er hatte sie hintergangen.
    Sie vergrub den Kopf in den Händen. Und jetzt war sie diejenige, die den Preis dafür zahlen musste. Der Vater ihres Kindes verachtete sie und betrachtete sie definitiv nicht als geeignete Mutter für sein Kind. Aber er wollte ihr Kind.
    Sie sah auf. Gabe hatte sich wieder zum Fenster gedreht und stand regungslos da. Sein Haar war ein wenig zerzaust, so als wäre er mehr als ein Mal mit den Händen hindurchgefahren.
    Er machte keine Scherze. Das hatte er selbst gesagt. Also war hysterisches Lachen, dem mit Sicherheit hysterisches Weinen folgen würde, nicht angebracht. Chastity stand auf. Sie musste unbedingt nach Hause. Vielleicht konnte sie einschlafen, um dann beim Aufwachen festzustellen, dass alles nur ein Albtraum gewesen war.
    Sie war noch ein wenig unsicher auf den Beinen, doch zumindest dämpfte der flauschige Teppich ihre Schritte. So konnte sie wenigstens unbemerkt verschwinden. Den Blick auf die Tür gerichtet, machte sie den nächsten Schritt. Plötzlich wurde ihr ganz heiß, das Zimmer begann, sich um sie zu drehen … und dann hatte sie auf einmal das Gefühl zu schweben. Verwirrt presste sie das Gesicht an Gabes Schulter. Er strahlte eine unglaubliche Stärke aus. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte sie, dass das alles wirklich ein Traum war und alles wieder in Ordnung kommen würde.
    Das Gefühl schwand in dem Moment, als sie wieder genau dort hingesetzt wurde, wo sie eben noch gesessen hatte. Nur dass Gabe diesmal an ihrer Seite war und sanft ihren Kopf zwischen ihre Knie drückte. Sie versuchte, ruhig und gleichmäßig zu atmen, während sich ihre Gedanken überschlugen.
    Als sie sich etwas besser fühlte, richtete sie sich langsam wieder auf. Gabe ließ seine Hand einen Moment lang zwischen ihren Schulterblättern ruhen, ehe er sie wegzog.
    „Soll ich dir etwas zu essen oder zu trinken bringen?“
    „Nein. Mir geht es gut, danke.“ Erneut versuchte sie aufzustehen, doch sofort griff Gabe nach ihrer Hand. Er zog sie einfach wieder aufs Sofa.
    „Setz dich.“ Seine Worte duldeten keinen Widerspruch.
    „Mir geht es gut“, meinte sie, entgegen ihrer inneren Überzeugung. „Ehrlich, und jetzt muss ich wirklich dringend nach Hause.“
    Er hielt ihre Hand noch immer fest umschlossen. „Du gehst nirgendwohin“, erklärte er freundlich, aber bestimmt. „Es gewittert, du bist schwanger, hattest einen Schock und bist in Ohnmacht gefallen.“
    Nur gegen eine seiner Behauptungen protestierte sie zaghaft. „Ich bin nicht ohnmächtig geworden.“
    „Hätte ich dich nicht aufgefangen, wärst du gefallen.“
    Sie hatte ja gewusst, dass sie keine wirklich guten Gegenargumente hatte, aber glücklich war sie darüber nicht. „Ich bin noch nie in Ohnmacht gefallen.“
    „Warst du schon einmal schwanger?“
    „Nein“, erwiderte sie seufzend und sackte auf der Couch zusammen. Dabei hatte sie gedacht, sie hätte alles unter Kontrolle. Jedenfalls soweit es unter den gegebenen Umständen möglich war. Sie trauerte um Tom, aber sie war finanziell abgesichert. Sie besaß ein eigenes Haus, und wenn sie jemals etwas für das Baby brauchen sollte, konnte sie auf die Aktien und anderen Wertpapiere zurückgreifen, die sie von Tom geerbt hatte. Ein Erbe, das sie noch nicht einmal näher in Augenschein genommen hatte. Aber von Toms Anwalt wusste sie, dass es beträchtlich war.
    Schließlich ließ Gabe ihre Hand los. „Ich weiß, was das für ein Schock für dich ist.“
    „Das glaube ich dir ausnahmsweise sogar.“ Es war vermutlich das Einzige, was er in Bezug auf sie wirklich verstand.
    Gabes Baby. Sie würde Gabes Baby zur Welt bringen. Zwei Menschen, die nichts gemeinsam hatten,
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