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Kalla vom Loewenclan - Abenteuer in der Steinzeit

Kalla vom Loewenclan - Abenteuer in der Steinzeit

Titel: Kalla vom Loewenclan - Abenteuer in der Steinzeit
Autoren: Laura Feuerland
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»Ur-Vater« (beziehungsweise die »Ur-Mutter«) aller heute lebenden Menschen.
     
    Natürlich ist es nicht leicht, sich die Welt von damals vorzustellen. Der gründlichen Arbeit der Archäologen verdanken wir es, dass wir aber doch einiges über das Leben unserer frühen Vorfahren wissen.
    So gilt es als erwiesen, dass sie als Jäger und Sammler umherzogen und in Zelten und Höhlen wohnten. Sie lebten in Familienverbänden, den Sippen und Clanen, und entwickelten Regeln und Bräuche, religiöse Vorstellungenund Gesetze. Vermutlich standen sie in enger Verbindung mit der Natur und in ständiger Zwiesprache mit Tieren, Pflanzen und Gestirnen.
    Im Übrigen waren die Menschen so, wie wir heute sind. Sie kannten Freude und Angst, sie liebten und hassten, waren stark oder schwach. Es gab gesellige und einzelgängerische Menschen, und sie hatten unterschiedliche Talente, Vorlieben und Begabungen.
    Und noch eines hatten sie mit uns gemeinsam: Sie erzählten und hörten gerne Geschichten. Die Zauberformel »Es war einmal« ist so alt wie die Menschheit. Zudem hatte das Erzählen früher eine viel größere Bedeutung als heute. Die Welt war damals ja nur sehr dünn besiedelt, und es konnten Monate vergehen, bis man einen Fremden traf, der wusste, was sich in anderen Teilen der Welt ereignete. Das Erzählen war also nicht nur ein unterhaltsamer Zeitvertreib, sondern auch eine Möglichkeit, Wissen weiterzugeben und zu bewahren.
    Von Mund zu Mund gingen die Geschichten; dabei wurden sie oft fantasievoll ausgeschmückt und mit anderen Geschichten verknüpft, so wie die von Kalla und Mauk. Auf diese Weise entstanden unentwegt neue Geschichten, die wie ein riesiges Netz miteinander verwoben sind.
    Und dieses Netz wird ständig weitergewoben, solange es Menschen geben wird.

GLOSSAR
    Die vorliegende Geschichte spielt vor etwa 30   000   Jahren. Diese Zeit gehört zur jüngeren Periode der Altsteinzeit und wird Aurignacien genannt.
    Den zahlreichen Funden und den modernen Arbeits- und Messmethoden der Archäologen ist es zu verdanken, dass wir uns über das Leben in diesen fernen Zeiten doch recht konkrete Vorstellungen machen können. Allerdings muss man berücksichtigen, dass es sich bei vielen Aussagen nicht um gesichertes Wissen handelt, sondern um mehr oder weniger hohe Wahrscheinlichkeiten.
     
    Höhlen: Neben Zelten nutzten die Menschen auch Höhlen als Unterkünfte.
    Dabei hielten sie sich im Eingangsbereich auf, wo der Rauch des Feuers abziehen konnte. Tief gelegene Höhlenbereiche hingegen wurden   – vermutlich aufgrund hoher Feuchtigkeit und fehlenden Lichts   – nicht bewohnt.
    Jedoch fand man hier an vielen Höhlenwänden Bilder und Zeichen eingeritzt oder gemalt. Es sind fast ausschließlich Tierbilder. Offenbar hatten die Tiere für die Menschen große Bedeutung und wurden sehr verehrt. Man nimmt an, dass diese tief gelegenen Höhlenräume als Kulträume benutzt wurden, zum Beispiel für Bitt- und Opferrituale.
     
    Jagd: Das Wichtigste war für den frühzeitlichen Menschen die Nahrungsbeschaffung. Deshalb standen die Jagd und alles, was damit zusammenhing, im Zentrum des Lebens.
     
    Kleidung: Sie wurde überwiegend aus Fell und Häuten von Tieren gemacht.
     
    Klima: Im Lauf der letzten Jahrmillionen kam es auf der Erde zu mehreren Wechseln von Warm- und Kaltzeiten. Vor 30   000   Jahren war das Klima in Europa deutlich kälter als heute; die Temperaturen lagen vermutlich fünf bis zehn Grad unter den heutigen.
     
    Kochgrube (Erdofen): In den Höhleneingängen gab es manchmal bei der Feuerstelle eine Kochgrube. Dabei handelte es sich um ein mit Tierhaut ausgelegtes Erdloch, in dem man zum Beispiel Fleisch schmoren konnte.
     
    Kochsteine: In einen aus Tierhaut bestehenden »Kochtopf« wurde Wasser gegossen. Es erwärmte sich, wenn heiße (im Feuer erhitzte) Steine hineingelegt wurden.
     
    Kunst: Zu den frühesten menschlichen Kunstwerken zählen Bilder, Plastiken, Musik. Als eine der ältesten künstlerischen Schöpfungen des Menschen gilt der »Löwenmensch«. Es handelt sich um eine Statuette, die vor zirka 32   000   Jahren aus dem Stoßzahn eines Mammuts geschnitzt wurde. Sie wurde 1939 auf der Schwäbischen Alb gefunden und kann im Ulmer Museum besichtigt werden.
    In Chauvet (Südfrankreich) wurden Höhlenbilder gefunden, deren Entstehung man ebenfalls dieser Epoche zuordnet (ca. 32   000   Jahre alt). Diese Bilder weisen ein außerordentlich hohes künstlerisches Niveau auf.
     
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