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Kairos (German Edition)

Kairos (German Edition)

Titel: Kairos (German Edition)
Autoren: Christian Gallo
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sich dem Franzosen zu. [Alain!]
    [Ich weiß es auch nicht. Aber was immer geschieht, wir müssen es zulassen.]
    [Nein, ich...]
    [Ich bin sicher, wir finden die Antworten.]
    Die
Gaia
befand sich jetzt auf dem halbem Weg zwischen der Erde und dem Mutterschiff.
    Das blaue Licht veränderte sich. Es bewegte sich noch immer vor und zurück, dehnte sich aus, streckte sich zu allen Seiten und umhüllte bald darauf die
Gaia
wie ein Vorhang, dann – nachdem es sich auf irgendeine Art verfestigt zu haben schien – wie eine durchscheinende Wand. Etliche Ausläufer aus feurigem Licht wanden sich in schlangengleichen Bewegungen in den Weltraum. Sie schienen sich dem Basisschiff entgegenzurecken.
    Doria sagte: [Eine Verteidigungsinstallation, eine Art Schutzschild, ähnlich wie im Hangar, etwas anderes kann ich mir nicht denken.]
    [Das stimmt] meinte Alain.
    Näher, immer näher kam die
Gaia
dem Basisschiff.
    [Allmächtiger.] Alains Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Der Anblick des rasendschnell näherkommenden Pilzes war beinahe zu viel für ihn. Er fixierte das furchteinflößende Objekt und ahnte – nein, wußte – dort drüben schemenhaft eine skrupellose Intelligenz, die diesen ... er nannte es Säuberungsprozeß auf der Erde koordinierte. [Die...] Er sprach ganz leise, war sich der Situation voll bewußt. [Die sehen uns kommen.] Er nickte zum Mutterschiff. [Die werden nicht zulassen, daß wir uns weiter nähern. Die werden uns...]
    Galdeas Gedankenstimme unterbrach ihn. [Das Sternenschiff ist stärker. Es ist die Kraft dahinter.]
    [Kraft?]
    [
Rak´shasa.
] Mehr sandte sie nicht. Aber Corey, der gefragt hatte, spürte von weit her neue Eingebungen, Offenbarungen auf sich zukommen. Nur, daß sie ihn noch nicht erreicht hatten. Er seufzte ergeben. Dies alles war doch einfach nicht möglich.
    Es geschah.
    Eikos Kopf fuhr in Galdeas Richtung. [Wir sollen uns auf einen Kampf mit denen einlassen? Du hast gesagt, wir wären die letzte Hoffnung der Menschheit, und jetzt sollen wir riskieren, alles zu verlieren, und nur, weil...]
    Galdeas Augen öffneten sich. In ihnen stand ein unnatürlicher Glanz, der Eiko zunächst verstummen ließ. [Wir riskieren überhaupt nichts, Mensch.]
    Eiko, unsicher, aber nicht willens, sich einschüchtern zu lassen: [Also auf mich wirkt das hier entschieden anders.]
    [Ihr versteht nicht.]
    [Wie sehr ich diese kryptische Scheiße hasse. Besonders jetzt.]
    Enriqu sang lauter.
    Corey zeigte. [Das solltet ihr sehen.]
    Sie sahen es. Insgesamt drei Dornenschiffe lösten sich von ihren Halterungen. An ihren Bugen befand sich etwas wie maschinelle Lippen, die sich jetzt öffneten, und die Landungsschiffe freigaben. Diese fielen in die Schwerelosigkeit, drehten sich der
Gaia
zu und beschleunigten.
    Eiko, vorgeblich nüchtern: [Sie kommen. Man will uns aufhalten.]
    [Warum verschwinden wir nicht von hier?] Alain.
    Doria: [Es ist das
Schiff
, was fliegt!]
    [Ist es auch das Schiff, was Rache will?]
    Waren sie darum so spät gestartet? Damit die
Gaia
auf Schiffe der Skulls treffen und sie angreifen konnte?
    Doria sandte, niemand hier wollte Rache.
    [Nein] fauchte Alain. [Das ist nicht die Wahrheit!] Er wartete auf eine Antwort, die aber ausblieb, was seine Wut nur steigerte. [Also habe ich Recht!]
    Alains Ausbruch überraschte sie alle. Nicht zuletzt, weil er berechtigt war. Das stellte man ziemlich rasch fest. Und dann kamen sie der Lösung ein Stück näher. Die ständige Verbindung der Geister der Insassen mit dem Geist der
Gaia
ließ sie nach und nach an allem teilhaben, was das Sternenschiff ausmachte – dessen Komplexität im Ermitteln ganzer Zusammenhänge, die das Universum beschreiben; seine einander bindenden und bedingenden Eigenschaften, wie raum- und zeitloses Existieren inmitten fluktuierender Zustände; nicht zuletzt seine Schöpferkraft.
Rak ´shasa.
Dafür stand dieser Begriff. Und das hieß: die
Gaia
war eine Wesenheit, das Ganze zu komplex, um es zu begreifen, speziell jetzt, wo der Weltraum um sie her in Flammen aufzugehen drohte. Fest stand, das Schiff legte sich über den Geist dessen oder derer, der oder die es flog, in diesem Fall Mary-Doria Patrick. Der Geist des Piloten, Dorias Geist, verschmolz mit dem übergeordneten Bewußtsein, das im Inneren der Steuerblase zwischen den Sternen und vielleicht auch außerhalb der blauleuchtenden Hülle trieb. Beides wurde zum Teil eins. Das hieß, Doria gewann unfaßliche Eindrücke des Kosmos – und die
Gaia
hatte ihre Unterweisung in Sachen
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