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Käpt'n Silberbart und seine einzigartige Mannschaft (German Edition)

Käpt'n Silberbart und seine einzigartige Mannschaft (German Edition)

Titel: Käpt'n Silberbart und seine einzigartige Mannschaft (German Edition)
Autoren: Kigunage
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zum Greifen nah. Um absolut sicherzugehen, wählte Käpt’n Silberbart einen Kurs, der sie weg von gefährlichen Riffen, weit aufs offene Meer hinausführte. Auf der neuen Route würde es zwar länger dauern, bis sie am Ziel wären, aber dafür waren keine neuen Gefahren zu erwarten. Seit mehreren Tagen segelten sie bei gutem Wind und Sonnenschein. Für die Mannschaft gab es nicht viel zu tun und Klops wollte diese Gelegenheit nutzen, um den Proviant zu kontrollieren. Er befürchtete, dass nach der Kursänderung nicht genügend Vorräte an Bord sein könnten, also ging er unter Deck und machte sich an die Arbeit.
    Sorgfältig vergewisserte er sich, ob alles richtig gelagert war, sodass keine Lebensmittel verderben konnten. Wie immer prüfte er jede einzelne Kiste, jedes Fass, jeden Sack. Mit dem Ergebnis war Klops recht zufrieden. Zum Schluss blieb nur noch das Trinkwasser, zu untersuchen. Als er das Wasser im ersten Fass probierte, spuckte er es in hohem Bogen wieder aus.
    „Igitt, das ist ja total salzig“, ekelte er sich.
    Rasch testete er das Wasser der übrigen Fässer und stellte mit Schrecken fest, dass es ebenfalls ungenießbar war. In heller Aufregung stürmte er an Deck.
    „Käpt’n, unser ganzes Wasser ist verdorben!“
    Der Käpt’n und die Männer eilten in den Laderaum. Von dieser Katastrophe mussten sie sich selbst überzeugen. Schnell war allen klar, was passiert sein musste. Durch das Leck, das sie sich im Riff zugezogen hatten, war zwar nur wenig Meerwasser in den Laderaum eingedrungen, aber unglücklicherweise hatten ausgerechnet die Trinkwasserfässer an der falschen Stelle gestanden. Fast das gesamte Trinkwasser hatte sich mit dem Meerwasser vermischt und war dadurch ungenießbar geworden.
    „Das trifft uns zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt, wir sind so weit von der Küste entfernt, dass es mehrere Tage dauern wird, bis wir neues Trinkwasser an Bord holen können“, stellte der Käpt’n mit sorgenvoller Mine fest.
    „Ein paar Tage ohne Wasser? Unmöglich halten wir das aus! Bestimmt werden wir verdursten!“, betonte Klops völlig niedergeschlagen.
    Hinkebeins Stirn legte sich in Falten und man konnte ihm deutlich ansehen, dass er intensiv grübelte.
    „Man müsste die Wassertropfen auffangen können, die sich immer beim Kochen in der Küche bilden, dann wäre unser Problem gelöst“, brummelte er für die anderen unverständlich in seinen Bart. „Klops ich möchte etwas ausprobieren und brauche deine Hilfe. Los, hol' mir eines der Trinkwasserfässer und dann gehen wir in deine Küche“.
    Die beiden verschwanden eine lange Zeit unter Deck und kamen schließlich müde und völlig verschwitzt, aber auffallend gut gelaunt zurück. Der Rest der Mannschaft wartete bereits angespannt, um endlich zu erfahren, was Hinkebein ausgetüftelt hatte. Nicht länger als nötig wollte er seine Freunde auf die Folter spannen und legte daher sofort los:
    „Zuerst haben wir das versalzene Wasser im großen Suppentopf gekocht, bis es verdampft ist. Den Wasserdampf mussten wir mit unserem größten Trichter auffangen. Das war nicht gerade einfach, denn es sollte möglichst wenig verloren gehen. Dann haben wir den heißen Dampf in ein langes Rohr geleitet. Während er dort hindurchströmt, kühlt er sich ab und aus dem Dampf werden wieder Wassertropfen. Die Tropfen laufen am Rohr entlang bis zu dem Fass, in dem das Rohr endet. Im Suppentopf bleibt nur noch Meersalz übrig und im Fass ist sauberes Trinkwasser.“
    „Ich dachte nicht, dass so etwas funktionieren kann, aber Hinkebein hat es mir bewiesen. Allerdings dauert es ganz schön lange und das Feuer muss die ganze Zeit angeheizt werden“, ergänzte Klops.
    „Wie kommt man nur auf eine solche Idee?“, fragte Lulatsch kopfschüttelnd, „mir wäre das niemals eingefallen. Toll gemacht, Hinkebein!“
    „Also Männer, dann geht’s jetzt an die Arbeit“, ordnete Käpt’n Silberbart an, „wir müssen alles Holz zusammentragen, was zu finden ist, damit das Feuer lange brennt.“
    Während Hinkebein und Klops in der Küche das nächste Fass Wasser verdampften, sorgten die anderen für das nötige Brennmaterial und befeuerten den Ofen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Beinahe ein ganzes Fass sauberes Wasser stand abends unter Deck.
    Nach dieser anstrengenden Arbeit waren alle sehr durstig, besonders da sie tagsüber nur einen Becher Wasser zu trinken hatten.
    Die Enttäuschung war groß, als der Käpt’n seiner durstigen Mannschaft
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