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1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

Titel: 1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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Glenda sah den Hypnotiseur nicht auf dem Bildschirm. Er hatte die Verbindung ausgenutzt, die es zwischen den beiden so unterschiedlichen Personen gab. Beschweren konnte sich Glenda nicht. Damit es weitergehen konnte, hatte man sie ja geholt, und nun musste sie die Konsequenzen tragen. Niemand konnte seinem Lockruf entgehen, das hatte er Glenda deutlich genug zu verstehen gegeben.
    Sie saß auf dem Stuhl, der Kontakt war da, es sah alles normal aus, aber es war nicht normal für sie, denn sie kam sich vor wie jemand, der über der Sitzfläche schwebte. Sie fühlte sich leicht, beinahe wie aufgelöst. Das bemerkten die beiden Beobachter nicht.
    Die Staatsanwältin Purdy Prentiss und der Reporter Bill Conolly standen abseits, an der Tür des Zimmers, und beobachteten sie.
    Glenda blieb ruhig sitzen. Ebenso ruhig atmete sie auch. Den Schirm ließ sie nicht aus den Augen, aber für sie war er unwichtig geworden. Es zählte nur der Kontakt in ihrem Kopf.
    »Es hat lange gedauert, nicht wahr, Glenda? Du hattest dich schon an dein Schicksal gewöhnt. Ich geriet bei dir in Vergessenheit, richtig? Aber ich bin noch da, und niemand hat es geschafft, das Band zwischen uns zu zerschneiden, niemand. Du wirst immer in meine Falle laufen, ebenso wie die anderen, deine Freunde. Der Schwarze Tod und ich, wir sind noch immer ein Team, und wir haben neue Wege gefunden, den Menschen von dem großen Land der Verheißung zu berichten, das den Namen Atlantis hat.«
    Genau da hatte er das Stichwort gegeben. Atlantis! Darum ging es. Aber es war nicht das alte Atlantis, dass vor mehr als 10.000 Jahren nach einer großen Katastrophe versunken war – nein, es ging um einen neuen Kontinent, der nicht auf der normalen Erde zu finden war. Der Schwarze Tod hatte sich nach seiner Rückkehr der Vampirwelt zugewandt, sie praktisch von ihrem Herrscher Dracula II geraubt, und er hatte aus ihr den neuen Kontinent erschaffen.
    Wie diese Veränderung aussah, wussten Glenda und ihre Freunde nicht, denn sie hatten es bisher nicht geschafft, den Weg dorthin zu finden. Die alte Vampirwelt war zumindest einigen von ihnen bekannt, doch mit der jetzigen standen sie vor einem Rätsel. Aber es war bereits im Internet eine Seite eingerichtet worden, die hatte neugierig machen sollen, und ausgerechnet Bill Conolly hatte sie gefunden. [1]
    Da sich seine Freunde John Sinclair und Suko in Wales befanden, hatte er sich an Purdy Prentiss gewandt, denn die Staatsanwältin hatte ein erstes Dasein in Atlantis geführt, bevor sie in dieser Zeit wiedergeboren war. Auch sie hatte nicht helfen können, aber Bill war der Meinung gewesen, dass nicht der Schwarze Tod persönlich die Seite ins Internet gesetzt hatte, sondern sein großer Helfer, der Hypnotiseur Saladin, und der hatte durch das verdammte Serum einen Kontakt zu Glenda Perkins, denn er persönlich hatte ihr dieses Teufelszeug injiziert.
    Deshalb hatten sie Glenda hierher gebeten, damit sie sich die Internet-Seite anschaute und versuchte, einen Kontakt zu Saladin herzustellen, was ihr auch gelungen war.
    Sie schaute auf das Motiv. Dort war ein Mann zu sehen, vor dessen Lippen eine Sprechblase stand. Sie war gefüllt mit dem Lockruf, dem Glenda allerdings nicht nachkommen wollte. Ihr Ende sollte nicht so aussehen wie das des Mannes auf dem Bildschirm, denn er kam unter einem Regen von Feuer oder glühendem Gestein um. Beides regnete von oben her auf ihn herab. Anschließend lief die Szene wieder von vorn ab, sodass der Betrachter ihr nicht entgehen konnte, wenn er seinen Computer nicht abschaltete.
    »Du bist es also doch!«
    Zum ersten Mal ›sprach‹ sie. Dabei brauchte Glenda nicht zu re den. Die gedanklichen Sätze reichten, um von Saladin verstanden zu werden, der nach wie vor unsichtbar blieb.
    »Ja. Ich habe gewartet. Ich habe mitgeholfen, alles vorzubereiten, verstehst du?«
    »Ich dachte es mir.«
    »Und nun können wir damit beginnen, die Welt, die jetzt das neue Atlantis ist, zu füllen. Dem Schwarzen Tod ist das neue Atlantis noch zu leer. Er will es mit Leben füllen. Dazu braucht er mich.«
    »Leben?« Beinahe hätte sie gelacht. »Er holt sich das Leben doch nur, um es später wieder zu vernichten.«
    »Das muss ich ihm überlassen. Aber ich kann dir sagen, dass ich mich gut und sehr wohl fühle. Ich würde mich aber noch besser fühlen, wenn ich jemanden bei mir hätte, mit dem ich meinen Spaß haben könnte.«
    Diesmal erwiderte Glenda Perkins nichts, aber sie konnte sich vorstellen, wen Saladin
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