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Käpt'n Silberbart und seine einzigartige Mannschaft (German Edition)

Käpt'n Silberbart und seine einzigartige Mannschaft (German Edition)

Titel: Käpt'n Silberbart und seine einzigartige Mannschaft (German Edition)
Autoren: Kigunage
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Schiffes, um zu flüchten. In seinem Lauf schnappte er geistesgegenwärtig die Kiste mit den Tauschgegenständen und schon war er über Bord.
    Die Angreifer hatten Einauge, der noch im Ausguck saß, bislang nicht entdeckt. Als er sah, dass Klops über Bord sprang, nahm er all seinen Mut zusammen, kletterte aus dem Ausguck bis an die Spitze des kleinen Segels und sprang mit einem tollkühnen Hechtsprung ins Meer. Platsch! Genau hinter Klops landete er im kalten Wasser. So schnell sie konnten schwammen die beiden zur Insel. Die Seeschwalbe war bereits so dicht herangekommen, dass man den Strand auch im Nebel erkennen konnte. Endlich Land unter den Füßen, liefen sie sofort in den nahen Dschungel, um sich zu verstecken. Einauge und Klops kletterten auf einen dicken hohen Baum. Von dort mussten sie hilflos mit ansehen, wie der Rest der Mannschaft gefesselt zur Insel gebracht wurde.
    Ganz dicht kamen die Inselbewohner mit den Gefangenen an ihrem Versteck vorbei. Sie liefen fast direkt unter dem Baum hindurch und man konnte deutlich hören, was sie gerade miteinander sprachen. Einauge spitzte die Ohren. Tatsächlich, er konnte sie verstehen. Was das Erlernen von Sprachen betraf, verfügte er über eine ganz besondere Begabung. In allen Ländern, die er als Seefahrer kennenlernte gelang es ihm bereits nach kurzer Zeit, die jeweilige Landessprache zu beherrschen. Über viele Jahre hinweg hatte er auf seinen Reisen eine Vielzahl unterschiedlicher Sprachen erlernt und fand schnell heraus, dass einige sich sehr ähnlich waren. Jetzt, da Einauge wusste, dass er sich mit den Inselbewohnern verständigen konnte, hatte er einen verwegenen Plan. Er wollte ihnen einen Handel vorschlagen: alle Gegenstände aus der geretteten Kiste im Austausch gegen die Gefangenen.
    Klops war sich etwas unsicher.
    „Was machen wir, wenn sie nicht tauschen wollen und dich angreifen?“
    Einauge konnte ihn jedoch überzeugen und beruhigen, obwohl er selbst sehr aufgeregt war.
    „Ich hoffe, dass sie vernünftig mit sich reden lassen. Aber wenn das nicht klappt… dann kommst du ins Spiel! Der Nebel lichtet sich bereits. Du musst dich jetzt sofort zurück an Bord der Seeschwalbe schleichen und unsere Kanone bereit machen. Sei vorsichtig, damit dich niemand sieht. Wenn mein Plan schief geht, feuerst du die Kanone ab! Du zielst einfach in die Nähe ihrer Hütten, und während sie sich noch fragen, was eigentlich los ist, befreie ich die Mannschaft. Das sollte funktionieren.“
    „Gut, wir werden es versuchen. Uns bleibt ja keine andere Wahl.“
    Beide machten sich umgehend auf den Weg. Einauge kämpfte sich durch das dichte Unterholz der Insel, während Klops zurück an Bord der Seeschwalbe schwamm und die Kanone vorbereitete.
    Der Nebel hatte sich jetzt vollständig verzogen und durch das Fernrohr konnte Klops sehen, dass Einauge den Urwald bereits wieder verlassen hatte. Mit der Kiste unter einem Arm und seinem Hemd als weiße Fahne schwenkend in der anderen Hand, blieb Einauge in einiger Entfernung von den Hütten stehen und rief ganz laut auf Madagassisch:
    „Ich bin gekommen, um die Gefangenen auszulösen. Schickt mir jemanden zum Verhandeln, ich biete euch ein Tauschgeschäft an.“
    Schnell zog er einen besonders schönen metallenen Krug aus der Kiste. Er hielt ihn hoch in die Luft, damit alle ihn sehen konnten.
     
    >Ausmalen<  
     
    Neugierig trat der Anführer der Gruppe näher. Einauge reichte ihm den Krug und zeigte ihm bereitwillig die anderen Gegenstände in der Kiste.
    „Das alles gehört jetzt euch, es ist ein Geschenk.“
    Etwas ungläubig schaute der Häuptling ihn an. Als Einauge noch überlegte, ob er sich vielleicht falsch ausgedrückt hatte, lächelte der Mann ganz unvermutet. Im hellen Sonnenlicht sah er überhaupt nicht mehr beängstigend aus.
    „Ihr seid nicht gekommen, um zu versuchen unsere jungen Männer und Frauen zu entführen, so wie das Schiff, das vor euch herkam?“
    Jetzt war Einauge schlagartig klar, warum die Bewohner sie so unfreundlich empfangen hatten. Vor der Seeschwalbe musste einer dieser schrecklichen Sklavenhändler die Insel überfallen haben.
    Einauge erklärte ihnen ausführlich ihre Absichten und war dabei sehr überzeugend. Nein, mit diesen entsetzlichen Menschenhändlern hatten er und seine Freunde nicht das Geringste zu tun. Nach Einauges Rede war das allen Inselbewohnern klar und die Gefangenen wurden freigelassen. So rasch das Vertrauen dieser Menschen zu gewinnen, war ihm nur dank seiner
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