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Jungsspaß und Maedchenpanik

Jungsspaß und Maedchenpanik

Titel: Jungsspaß und Maedchenpanik
Autoren: Martin Klein
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nur die Wangen aufzublasen und etwas von sich zu geben, das wie »Hrmpf« klang.
    Der General brachte seine Truppen auf Trab. »Na los, worauf wartet ihr!« Arians Schwestern verzogen sich und seine Mutter wandte sich an Pablo. »Und DU fährst jetzt am besten nach Hause. Danke, dass du Arian begleitet hast.«
    »Na, dann gute Besserung«, murmelte Pablo und wandte sich zur Haustür. »Hoffentlich ist es nichts Ernstes.« Fast hätte er aus Gewohnheit »Viel Spaß« gesagt.
    »Ach was.« Arian lächelte. »Morgen bin ich wieder fit.«
    »Das glaube ich kaum.« Arians Mutter warf einen geschulten Blick auf den geschwollenen Knöchel und nickte Pablo zum Abschied zu.
    »Vergiss nicht, alle Bälle einzupacken!«, rief Arian Pablo hinterher. »Jeder einzelne ist wichtig! Sobald ich zurück bin, rufe ich an und wir gehen die komplette Ausrüstung noch mal durch!«
    »Geht klar«, sagte Pablo, winkte aufmunternd und zog die Tür hinter sich zu.
    Während er nach Hause fuhr, sah er noch einmal vor sich, wie Arian mit dem Ball kämpfte und zu Boden stürzte, und dann fiel ihm ein, wie sein bester Freund einige Zeit zuvor versucht hatte, ein Fahrradkunststück aufzuführen. Er wollte sich während der Fahrt auf den Gepäckträger stellen und fabrizierte einen Salto, gegen den der heutige Eistänzer wie eine gelungene Pirouette wirkte.
    Ein anderes Mal übersah Arian eine Bordsteinkante, zischte wie ein Tiefflieger über den Bürgersteig und wurde erst von einer Reklametafel gestoppt. Und bei wieder einer anderen Gelegenheit verlor er beim Überklettern eines hohen Geländers den Halt und knallte auf den Boden wie ein Blumentopf von der Fensterbank.
    In Pablos Kopf lief eine ganze Folge von Arian-Katastrophen ab. Man hätte sie als Arians Lustige Pannenshow ins Fernsehprogramm aufnehmen und jeder Zuschauer hätte ohne schlechtes Gewissen nach Herzenslust darüber lachen können. Das Besondere an Arians Missgeschicken war, dass Arian immer heil blieb, egal wie gefährlich seine Aktionen aussahen. Na ja, fast heil jedenfalls.
    Den Fuß hatte es diesmal ein wenig erwischt. Im Vergleich zu vielen anderen Stunts war der Eistänzer – Sturz aber harmlos. Das würden die Ärzte im Krankenhaus genauso sehen und dem gemeinsamen Urlaub keine Hindernisse in den Weg stellen. Arian vertrug eine ganze Menge und ein geschwollener Knöchel konnte vorkommen. Es war kein Grund zu besonderer Sorge.

Vier minus zwei macht Urlaub mit Mama
Vier minus zwei
macht Urlaub mit Mama

    Pablo wohnte in einem Altbau-Mietshaus, ganz oben im vierten Stock. Er schob sein Fahrrad durch den Flur Richtung Hof und hörte erregte Stimmen. Sie kamen aus dem Treppenhaus, von ganz oben.
    »Schieb dir deine verrottete, verrostete, vergammelte Schrottkunst in den Hintern und zisch ab!«
    Pablo erkannte die Stimme seiner Mutter und hielt inne.
    »Aber Katja, bitte!« Das war Holger, Mamas Freund, und er stand auf verlorenem Posten. »Katja, nimm bitte endlich Vernunft an und hör mir …«
    »Vernunft?! Ich lass deiner Vernunft die Luft raus!! Deine saublöde, verschimmelte Drecksvernunft vermasselt uns die Sommerferien!«
    Pablos Mutter war richtig wütend, und wenn sie richtig wütend war, fluchte sie wüst herum. »Dieses einmalig beknackte Lüttenhoop haben wir nur wegen dir ausgesucht! Nur wegen dir fahren wir in dieses verranzte Gammelkaff irgendwo in der Ein öde statt direkt ans Meer! Dir zuliebe! Weil der große Künstler unbedingt eine jederzeit« – die nächsten beiden Worte sprach Pablos Mama aus, als seien sie unappetitlich – » stabile Internet verbindung für seine tollen Geschäfte braucht, und die gibt’s na türlich nicht direkt an der See, sondern nur in Lüttenhoop! Wo auch sonst?!«
    »Aber Katja, du weißt genau, dass ich das umfassend gecheckt habe. Oben an der Küste gibt’s überall Funklöcher, in Lüttenhoop steht der einzige Sendemast weit und breit, und du weißt auch, dass ich …«
    »Klar, ich weiß, ein großer Geschäftsmann braucht jederzeit seinen persönlichen Sendemast!«
    »Außerdem ist Lüttenhoop billiger als anderswo und wir hätten sowieso nichts anderes mehr gekriegt.«
    »Weil ich wegen dir nicht rechtzeitig etwas anderes buchen konnte! Was soll das bloß für ein einmalig bescheuerter Ostseeurlaub sein! Ostsee ohne Ostsee, oder was! Und was ist jetzt?! Jetzt hat der große Künstler plötzlich Besseres zu tun! Weißt du, was das ist? Das ist eine Super-Ober-Riesen-Schweinesauerei!«
    »Bis zum Strand sind es doch nur
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