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Jungsspaß und Maedchenpanik

Jungsspaß und Maedchenpanik

Titel: Jungsspaß und Maedchenpanik
Autoren: Martin Klein
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Stimme.
    »Insbesondere werden wir uns niemals mit Mädchen verabreden, sprechen, spielen oder sonst irgendwie in Kontakt treten und erst recht werden wir niemals eins …« – Pablo machte eine bedeutungsvolle Pause – »… küssen, Händchen halten oder ähnlich peinliches Zeug mit solchen …« – neue Pause – »… Personen machen.«
    »Was ist mit Abschreiben?«, fragte Arian.
    Pablo sah ihn streng an. »Wennschon, dennschon.«
    »Abschreiben geht auch, ohne in Kontakt zu treten«, sagte Arian.
    »Von mir aus«, sagte Pablo großzügig.
    »Der Schwur gilt ab sofort und fürs ganze Leben, vor allem aber für die Sommerferien.«
    »Heißt das auch, wir werden nicht heiraten, wenn wir erwachsen sind?«, fragte Arian.
    »Natürlich!«
    »Das ist gut!«
    »Schnick, schnack, schnuck, der Schwur, der gilt, und wer ihn bricht, der wird gekillt!«, rief Pablo. »Und jetzt ab nach Hause! Das Ganze muss mit einer Partie Fußball besiegelt werden! Wir müssen uns warm schießen!«
    »Erster alles!« Arian sprang auf und rannte Richtung Fahrrad. Pablo flitzte hinterher.

Drei große Schwestern bitten zum Kampf
Drei große Schwestern
bitten zum Kampf

    Pablo und Arian machten das härteste Urlaubsvorbereitungs-Training, das es jemals gegeben hatte. Sie ballerten sich gegenseitig unzählige Freistöße drauf und veranstalteten endloses Elfmeterschießen. Sie spielten 1 : 1 und in der Halbzeit kickten sie einander Dreißigmeterpässe zu. Dazu gab’s Kopfballstafetten mit vollem Einsatz, Ballhochhalten mit Hinterherrennen und Fallrückzieher knallhart. Das bedeutete, die Übung war erst zu Ende, wenn beide die Kugel perfekt getroffen und genau in den Torwinkel gezirkelt hatten.
    Pablo brauchte dreiundvierzig Versuche und Arian einundfünfzig.
    Nach dem letzten Schuss holte Pablo den Ball aus dem Tor und setzte sich darauf. »Ich glaube, für heute reicht’s. Mann, war das gut.«
    »Das war genial«, keuchte Arian und sank schwer atmend ins Gras. »Gut, dass wir in den nächsten Wochen nichts anderes machen.«
    »Nicht nur in den nächsten Wochen.« Pablo lag auf dem Rücken und schaute in den Nachmittagshimmel. Er war immer noch blau und wolkenlos. Bestes Ferienanfangswetter. »Wir machen nie wieder was anderes. Weil uns in unserem kostbaren Leben niemals mehr irgend so was Unwichtiges wie Mädchen ablenken wird.«
    »Ohne Mädchen leben ist sowieso besser für die Karriere«, sagte Arian. »Außerdem kann man dann alles Geld für Spielkonsolen ausgeben. Sonst müsste man dauernd teure Klamotten und Lippenstifte für seine Frau kaufen.«
    »Das wäre wirklich kompletter Blödsinn«, sagte Pablo.
    »Dabei fällt mir was ein.« Arian stand auf. »Ich probier noch mal den Eistänzer . Der ist auch gut für die Karriere. Machst du ihn noch mal vor?«
    »Lieber nicht. Meine Beine fühlen sich wie Pudding an.« Pablo streckte sämtliche Glieder weit von sich. »Aber gleich am ersten Urlaubstag üben wir den so lange, bis wir ihn beide gleich gut draufhaben, okay?«
    »Nein, ich übe ihn jetzt«, sagte Arian. »Heute kriege ich ihn hin. Ich spüre so was.« Er schnappte sich den Ball, legte ihn mit einem kräftigen Kick einige Meter vor und spurtete hinterher.
    Der Eistänzer war eines der vielen kleinen Kunststücke, die im Spiel nichts bringen, die aber so gut aussehen, dass man da mit ungemein Eindruck schinden kann. Pablo und Arian nannten es so, weil man dabei aus dem Lauf heraus mit beiden Füßen auf den Ball steigt und sich oben einmal elegant um die eigene Achse dreht wie ein Schlittschuhläufer. Anschließend treibt man das Leder wieder vor sich her, als sei nichts geschehen, und erntet bewundernde Blicke – wenn man den Trick wirklich beherrscht. Andernfalls legt man natürlich leicht eine Clownsnummer hin, verknotet sich die Füße und bekommt von eventuell anwesenden Zuschauern eine reichliche Portion Hohn und Spott.
    Arian beherrschte den Eistänzer nicht, und es gab keine Aussicht darauf, dass sich das ändern würde. Er war einfach zu zappelig dafür. Aber er konnte sich nicht damit abfinden. Er hatte sich fest vorgenommen, eines Tages sein Probetraining beim FC Barcelona mit dem Eistänzer zu beginnen.
    »Muss das jetzt wirklich noch sein«, murmelte Pablo. Er sprach mehr zu sich als zu seinem Freund. Arian hörte ihn sowieso nicht. Er sprintete hinter dem Ball her und holte ihn ein.
    »Schau her, Trainer!«, rief Arian. »So geht das!«
    Er sprang auf den Ball. Einen Augenblick lang schien alles
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