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Jungsspaß und Maedchenpanik

Jungsspaß und Maedchenpanik

Titel: Jungsspaß und Maedchenpanik
Autoren: Martin Klein
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mal im Urlaub dabeihaben.«
    Sie verschwand, kehrte mit einer großen Reisetasche zurück und bugsierte den Bücherziegel hinein. »Puh, ganz schön schwer.«
    Schon stand Katja wieder vor dem Regal, ließ den Blick schweifen und griff zu. » Emil und die Detektive und Kai aus der Kiste «, sagte sie. »Zwei echte Kinderkrimi-Klassiker. Die können wir zusammen lesen.«
    Ein Buch nach dem anderen wanderte ins Gepäck, und als es so schwer geworden war, dass Pablo die Tasche kaum noch anheben konnte, holte seine Mutter eine neue, noch größere als die erste.
    »So eine Auswahl habe ich mir für die Ferien immer schon gewünscht«, sagte Katja. »Ich bin richtig froh, dass Holgers Platz im Auto frei geworden ist. Sonst hätte ich mir diesen Luxus nie leisten können. Es ist einfach grandios!«
    Schon stand sie wieder am Bücherregal und murmelte vor sich hin. »Friedrich Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker . Hm. Etwas schwerere Krimikost, muss aber unbedingt mit. Und hier: Raymond Chandler: Der große Schlaf . Kann ebenso wenig zu Hause bleiben. Dort ein bisschen französische Krimiklassiker-Lektüre: Georges Simenon – sämtliche Fälle von Kommissar Maigret. Pflicht! Und dann natürlich nicht zu vergessen – wenn auch etwas ganz anderes – die gesammelten Gedichte von Joachim Ringelnatz! Genau das Richtige für einen Ort wie Lüttenhoop. Außerdem für alle Fälle und weil’s stets dazugehört: Noch ein bisschen mehr Stoff, der uns beide angeht! Tom Sawyers Abenteuer , Karlsson vom Dach und Moby Dick . Aber eins sage ich dir, mein Schatz!«
    Katja lugte hinter dem gewagt gestapelten Bücherturm in ihren Händen hervor.
    »Es gibt auch etwas, das ich garantiert zu Hause lasse. Rate mal, was das ist.«
    »Vielleicht der schöne Ring, den Holger dir geschenkt hat?«, meinte Pablo etwas zaghaft.
    »Ach, der.« Seine Mutter versuchte einen Blick darauf zu werfen. Der Ring befand sich dort, wo Ringe meistens sind, wenn sie getragen werden: am Ringfinger. Der Ringfinger wiederum befand sich an Katjas Hand und die Hand umklammerte einen schiefen Bücherstapel. Der kam durch Katjas Bewegung ins Wanken.
    »Oha«, murmelte sie und der Stapel brach zusammen.
    Alle Klassiker von Dürrenmatt bis Moby Dick polterten zu Boden und Pablos Mutter sah verdattert zu. Bange ließ sie schnelle Blicke über jedes Buch gleiten. Glück gehabt, keines schien ernsthaften Schaden genommen zu haben.
    Nun konnte Katja in Ruhe den Ring betrachten. Er war wirklich schön, und sie trug ihn schon so lange, dass er ihr wie ein Stück von ihr selbst vorkam. »Der kann mitkommen«, sagte sie. »Aber mein Laptop bleibt GARANTIERT zu Hause.«
    »Wir könnten ihn aber bestimmt ganz gut gebrauchen. Für E-Mails.«
    Pablo hatte versprochen, Arian per E-Mail über die Ferien in Lüttenhoop auf dem Laufenden zu halten, aber auch abgesehen davon war sein Einwand nicht uneigennützig. Auf dem Rechner seiner Mutter waren einige schicke Spiele installiert und online konnte man erst recht prima herumdaddeln.
    »Ich brauche in den nächsten vierzehn Tagen keine E-Mails«, versicherte Pablos Mutter. »Ich freue mich sogar richtig darauf, keine E-Mails zu haben!«
    »Aber vielleicht schreibt Holger dir!«
    »Das ist mir schnurz-pieps-drecks-wurst-egal!«
    »Ich habe aber versprochen, Arian zu schreiben!«
    »Ihr könnt ebenso gut telefonieren. Oder du gehst mal in ein Internetcafé.«
    »Du könntest online nach neuen Büchern schauen«, lockte Pablo.
    »Das mache ich sowieso lieber in einem richtigen Buchladen.« Katja strich ihrem Sohn ein bisschen spöttisch übers Haar. »Gib dir keine Mühe, Schatz. Der Laptop bleibt hier.«
    Pablo seufzte. Da hatte Holger extra dieses öde Lüttenhoop wegen der guten Internetverbindung ausgesucht und nun nahmen sie nicht mal einen Computer mit. Er seufzte noch lauter und begann ebenfalls zu packen.
    Pablo brauchte nicht lange dafür. Bücher nahmen in seiner Planung nicht viel Platz ein, die sportliche Ausrüstung umso mehr. Der zentrale Gegenstand von Pablos Ferienplanung aber landete noch nicht im Reisegepäck, sondern kam unverzüglich zum Einsatz. Computerspiele fielen nun zwar für die Dauer der Ferien aus, aber Gameboy-Daddeln ohne Ende war eine akzeptable Alternative.
    Pablo legte sofort los, machte nach dem Abendessen weiter und hörte im Bett noch längst nicht auf. Irgendwann fielen ihm die Augen zu und der dudelnde Kasten rutschte ihm aus den Händen. Er passte genau zwischen Bettkante und Wand, landete mit
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