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Jungsspaß und Maedchenpanik

Jungsspaß und Maedchenpanik

Titel: Jungsspaß und Maedchenpanik
Autoren: Martin Klein
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einem Plopp auf dem Boden und fiepte unter dem Lattenrost weiter, bis die Batterie den Geist aufgab.
    Am nächsten Tag stiegen Pablo und seine Mutter ins Auto und machten sich auf den Weg nach Lüttenhoop. Pablo schaute eine Weile einfach die Gegend an. Anschließend hörte er eine Weile CDs. Nach der ersten Pinkelpause schien ihm der Gedanke reizvoll, den Rest der Fahrt mit Daddeln zu verbringen. Außerdem konnte er sich auf diese Weise gleich für Lüttenhoop in die richtige Form bringen. Aber der Gameboy war nicht aufzufinden.
    Pablo war geschockt.
    Er dirigierte Katja auf den nächstbesten Parkplatz und durchwühlte das gesamte Gepäck; nichts zu machen. »Das gibt’s doch nicht!«, knurrte Pablo.
    Katja sah ihm kopfschüttelnd zu. »Du benimmst dich wie ein Kettenraucher, der keine Zigaretten hat.«
    »Pah«, machte Pablo, grübelte und überdachte den vorangegangenen Abend – und plötzlich begriff er. »Mama, wir müssen sofort umkehren!«
    »Wie bitte?!« Katja sah ihn stirnrunzelnd an.
    »Ich habe den Gameboy zu Hause vergessen! Er liegt noch unter meinem Bett!«
    »Das kommt überhaupt nicht infrage. Wir sind schon viel zu weit gefahren!«
    »Bitte, Mama!«, rief Pablo flehend. »Bitte!!«
    »Nein.« Katja schüttelte ungerührt den Kopf.
    »Aber was soll ich denn in den Ferien anfangen, ganz allein!«, jammerte Pablo. »Ohne Holger, ohne Arian und jetzt auch noch – OHNE GAMEBOY!« »Dir fällt bestimmt was ein«, sagte Katja und wandte sich ab.
    Pablo sah aber trotzdem, dass sie grinste.
    »Du bist voll gemein!«, rief er.
    »Voll«, nickte sie und unterdrückte ein Kichern.
    Pablo ächzte und sank auf die Kofferraumkante. Der Urlaub fing super an.

Einzelkämpfer

    Am ersten Morgen in Lüttenhoop wachte Pablo ziemlich früh auf und tastete nach seinem Gameboy. Er suchte einige Sekunden herum, bis ihm einfiel, dass es sinnlos war. Seufzend stand er auf. Katja schlief noch. Pablo machte sich ein kleines Frühstück und trat danach mit seinem Lieblingsfußball unter dem Arm aus der Tür des Ferienhauses.
    Der Himmel war bedeckt und es nieselte leicht. Vor ihm lag Lüttenhoop. Pablo schaute sich um. Er kannte sich schon aus. Gestern hatten Katja und er nach der Ankunft einen Rundgang gemacht. Er hatte fünfzehn Minuten gedauert und hatte gereicht, um das Kaff doppelt zu umrunden. Anderen Menschen waren sie dabei nicht begegnet.
    Auch jetzt sah Pablo niemanden. Das einzige Sträßchen von Lüttenhoop wand sich an ein paar Ferienhäusern vorbei. Ein neuer Anstrich hätte ihnen gutgetan. Dazwischen lagen Gärten und Gebüsch, und weiter hinten begann ein Wald, aus dem ein Sendemast ragte. Auf der anderen Seite erstreckte sich ein kleiner See, der derart mit Schilf und Rohrkolben zugewachsen war, dass er sich nicht zum Baden eignete. Ansonsten hatten Katja und Pablo noch eine alte Telefonzelle entdeckt, ein abschüssiges Fußballfeld und einen kleinen Spielplatz mit einer steinernen Tischtennisplatte ohne Netz, ein paar Kletterstangen und einem zerfledderten Basketballkorb. Hinter dem Fußballplatz gab es auch ein Stallgebäude mit einer feuchten Weide, wo ein paar Tiere hausten. Der Star war ein unglaublich dickes Hängebauchschwein, das Robert hieß.
    Nach dem Rundgang waren sie sogleich nach Ahrensmünde gefahren, dem nächstgelegenen Ferienort direkt am Meer. Es war herrlich dort. Es gab eine Promenade, Minigolf, ein Riesentrampolin, Läden aller Art, eine große Landungsbrücke, die weit ins Wasser hineinreichte, einen weiten Sandstrand und natürlich das Meer.
    Katja und Pablo hatten sich einen Strandkorb gemietet und sich’s gut gehen lassen, bis es dunkel geworden war.
    ›Wenn Mama aufgestanden ist, fahren wir so schnell wie möglich wieder nach Ahrensmünde‹, dachte Pablo, als er über die kleine Straße Richtung Bolzplatz schlenderte. ›Bis dahin übe ich ein paar Schussvarianten.‹
    Der Bolzplatz lag verlassen da. Er war gerade so abschüssig, dass ein ruhender Ball sich jedes Mal neu entschied, ob er an Ort und Stelle blieb oder langsam abwärtsrollte. Die Tore waren nicht die neuesten, aber immerhin hatten sie Netze, die halbwegs intakt waren.
    Pablo begann mit ein bisschen Weitschusstraining. Es dauerte ein wenig, bis er sich den Ball so zurechtgelegt hatte, dass er nicht davonrollte. Dann lief er an und ballerte drauf. Der Ball landete perfekt im rechten Torwinkel, zischte mit einem schönen WUSCH in die Maschen und tropfte zu Boden.
    Der war total unhaltbar, dachte Pablo und ein tiefes
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