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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond
Autoren: Pax Rebekka
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Ewigkeit währte, legte er seine Hand in ihre.
    Ich richtete mich vorsichtig auf. Die Nachwirkungen von Roths Magie waren fast verschwunden.
    »Was ist passiert? Wo sind die alle hin?«, fragte Amber.
    »Die Richter haben sich zur Beratung zurückgezogen.« »Und sie wissen jetzt, was Coe Brandon angetan hat« , setzte ich wortlos hinzu.
    Ich hörte Schritte. »Sie kommen.«

KAPITEL 44
    Wir nahmen Abstand vom Richtertisch. Panik krampfte durch meinen Körper. Was, wenn sie gegen uns entschieden? Was, wenn alles umsonst gewesen war?
    Die Tür wurde geöffnet. Das Einzige, was ich wahrnahm, waren blonde Haare, und dann setzte etwas in mir aus. Christina schrie auf. Claudine Galow, die Jägerin, und das konnte nur eines bedeuten. Tod!
    Curtis trug sein Statuengesicht zur Schau und schirmte seine Gefühle so vollständig ab, dass ich nicht den Hauch einer Chance hatte, sie zu lesen. Aus, alles aus!
    Die drei Richter blieben stehen. Sie machten sich nicht einmal die Mühe, sich zu setzten.
    Kangra räusperte sich und Christinas Schreie erstarben.
    »Aufgrund der eindeutigen Beweislage können wir nicht anders, als das einmal gefällte Urteil aufrechtzuerhalten. Brandon Flying Crow ist des Todes und wird unverzüglich durch das Schwert gerichtet.«
    Im mir wurde alles taub. Die Stimmen klangen plötzlich wie aus weiter Ferne. Alles umsonst! Über Claudines Rücken hing ihr Richtschwert.
    »Ich möchte durch die Hand meines Meisters sterben«, erklärte Brandon mit fester Stimme. Kangra gewährte es ihm ohne Zögern.
    Christina weinte haltlos, und ich merkte erst nach einer Weile, dass sie wieder und wieder meinen Namen sagte.
    »Das kannst du nicht tun, Julius. Das kannst du nicht tun!«, wiederholte sie.
    Brandon tröstete seine Freundin.
    Vivien schien dieses Schauspiel zu gefallen. Sie hatte Brandons Schicksal zu verantworten, nur sie, und sie sonnte sich darin.
    Ich hasste sie dafür.
    Brandon hatte Christinas Gesicht in seine großen, schlanken Hände genommen und sah ihr fest in die Augen. »Ich wünsche mir, dass Julius es tut«, sagte er leise. »Aber du musst nach meinem Tod in seiner Camarilla weiterleben. Wenn du glaubst, du kannst ihm nicht verzeihen, dann beuge ich mich Claudines Schwert.«
    Christina rang um Worte. »Ich kann nicht ohne dich sein, Bran, ich gehe in die Sonne.«
    »Das wirst du nicht, hörst du? Du musst weiterleben, für mich.«
    Christina schüttelte den Kopf und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust.
    »Chris«, bat Brandon leise. »Ich möchte durch die Hand eines Freundes gehen. Kannst du deinem Meister verzeihen, wenn er es tut?«
    Ich hörte Christinas Antwort nicht, aber offensichtlich hatte sie eine gegeben, denn Brandon hob den Blick und ich wusste, was er bedeutete. Ich würde es tun.
    Tränen schnürten mir die Kehle zu. Amber hielt meine Hand und starrte zu Boden.
    »Für die Vollstreckung bitte ich Sie in den Hof«, befahl Kangra knapp.
    Wie Schlafwandler folgten wir den Richtern nach draußen. Immer ein Schritt vor den anderen. Niemand sprach. Christina weinte laut, Brandon schwieg.
    Ich fürchtete mich, fürchtete in einen Abgrund zu fallen, der so tief war, dass ich nie wieder daraus hervorkommen würde.
    Ich sollte Brandon töten. Nicht im Wahn wie damals Marie. Ruhig, nüchtern, im vollen Bewusstsein. Weil er mich darum gebeten hatte und weil ich ihn nicht hatte retten können. Der lange Flur war plötzlich erschreckend kurz, die Wände flossen nur so an uns vorbei, während sich der Boden unter unseren Füßen wie von allein zu bewegen schien.
    Wie lange hatten wir noch? Ein paar Minuten, mehr nicht.
    Brandon ging vor mir, den Kopf hoch erhoben. Christina klammerte sich an seinen Arm. Curtis war nirgends zu sehen oder zu fühlen.
    Die zweiflügelige Haupttür öffnete sich wie ein Rachen vor uns. Wir traten hindurch ins Freie. Als Kies unter meinen Schuhen knirschte, merkte ich, dass wir angekommen waren.
    Die Zuschauer waren zurück. All jene, die der Verhandlung zu Beginn beigewohnt hatten, und noch mehr. Sie blieben in einem sicheren Abstand stehen, raunten, murmelten, spekulierten, was hinter verschlossenen Türen besprochen worden war.
    »Bringt Christina fort«, sagte Brandon plötzlich. Ich sah zu, wie zwei Vampire kamen, ihre Hände gewaltsam von ihrem Geliebten lösten und sie davonzerrten. Christina schrie markerschütternd. Sie trat um sich, biss, doch sie schleiften sie fort, wieder hinein in die Villa.
    »Ich bin bereit, Julius.« Brandon sank in die Knie.
    Das
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