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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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verhältnismäßig klein.“
    Leider schienen es unendlich viele zu sein. Es würde eine Ewigkeit dauern, sie einen nach dem anderen zu greifen, unter sich zu rollen und ihnen einen Schubs zu versetzen, um ihrem Weg abwärts nachzuhelfen.
    Maggie wagte nicht zu hoffen, dass ihre Lage doch nicht so verzweifelt war, wie sie aussah. Sie unterdrückte ein frustriertes Schluchzen. Was blieb ihr anderes übrig, als einfach anzufangen? Schritt für Schritt – ging das nicht schon die ganze Nacht so? Schließlich hatte sie auf diese Weise ein Hindernis nach dem anderen bewältigt.
    Adam wartete auf sie. Immer wieder hatte er sie ermutigt, nicht den Mut zu verlieren. Musste sie nicht schon deswegen versuchen, ihr Bestes zu geben?

10. KAPITEL
    „Fertig!“ Maggie schob den letzten Brocken unter ihren Hüften entlang und robbte weiter.
    „Wunderbar“, lobte Adam zärtlich. „Ich wusste, dass du es schaffst.“
    In diesem Moment begriff Maggie, dass er wirklich immer an sie geglaubt hatte. Schon als sie noch Teenager waren. Allerdings konnte sie sich nicht erklären, warum. Adam war drei Jahre älter als sie. Was hatte er an dem dünnen kleinen Mädchen gefunden, das sie damals gewesen war?
    Wenn … falls sie jemals lebend aus diesem Schacht herauskam, würde sie ihn fragen. Allerdings erst, nachdem sie einen Eimer Wasser getrunken, etwas Warmes gegessen und ein langes heißes Bad mit viel duftendem, samtweichen Schaum genommen hatte! Sonst wäre sie morgen völlig steif und könnte sich kaum rühren …
    Als sie weiterkroch, fiel ihr Blick auf ihre Armbanduhr. Maggie stöhnte auf. Es war längst Morgen! In einer halben Stunde würde die Sonne aufgehen. Normalerweise stand sie jetzt gerade auf, um sich für ihre Schicht fertig zu machen.
    „Maggie? Keresik? “, rief Adam, und sie brauchte ein paar Sekunden, um zu verstehen, warum er so anders klang.
    „Adam! Ich kann dich hören!“, schrie sie. „Ich kann dich ohne Funkgerät hören. Wo bist du?“ Plötzlich fingen ihre Hände an zu zittern. So sehr, dass sie kaum in der Lage war, die Taschenlampe auszuknipsen.
    Und dann sah sie es. Das Licht am Ende des Tunnels. Nicht der schwache Schein der Morgenröte, sondern ein gleißendes, blendendes Strahlen, schöner und heller als alles, was sie bisher gesehen hatte. Sie hörte das Tuckern eines Dieselmotors und wusste, dass man den Generator und riesige Scheinwerfer hier heraufgeschafft hatte. Da draußen warteten Menschen, die ihr helfen würden.
    Das Bangen hatte ein Ende. Eine unbeschreibliche Woge der Erleichterung durchströmte Maggie, und einen Moment lang war sie unfähig, sich zu rühren. Arme und Beine gehorchten ihr nicht, in ihrem Kopf drehte sich alles.
    „Komm schon, Maggie Maulwurf. Hab keine Angst vor dem Licht“, flüsterte Adam ins Funkgerät. „Komm in meine Arme. Ich warte schon die ganze Nacht darauf.“
    „Warte, bis du siehst, wie dreckig ich bin.“ Mit bleiernen Gliedern schob sie sich vorwärts. „Du wirst es dir anders überlegen.“
    „Bestimmt nicht.“ In seiner Stimme schwang ein Lächeln mit, und Maggie konnte es kaum erwarten, sein geliebtes Gesicht zu sehen.
    Schließlich erreichte sie den Ausgang. Zahlreiche Hände streckten sich ihr entgegen, packten sie an den Handgelenken, kriegten ihre Ärmel zu fassen, die Ellbogen und Oberarme. Sie waren wund gescheuert, und Maggie wimmerte auf, als man sie aus dem Loch zog. Als Nächstes hörte sie Adam, der die Leute ungeduldig bat, sie loszulassen.
    Und dann lag sie in seinen Armen. Er hielt sie fest umschlungen, und sie spürte seine Kraft und seine Wärme, während er sie ausgelassen herumwirbelte. Die Welt drehte sich um Maggie wie ein Kaleidoskop aus flirrendem Licht, Gelächter und Applaus.
    Adam sagte etwas, aber sie verstand kein einziges Wort. Die Stimmen um sie herum waren zu laut. Erst als er sie wieder herunterließ, sah sie, dass sie von Menschen umringt war. Aufblitzende Kameras und Mikrofone waren auf sie gerichtet.
    „Maggie!“
    „Miss Pascoe!“
    „Hier, Maggie!“
    Gut, dass Adam sie immer noch im Arm hielt. Ihre Beine fühlten sich an wie aus Pudding. „Was machen all diese Leute hier?“, fragte sie fassungslos.
    Als er sie auf seine unwiderstehliche Art anlächelte, war ihr die Antwort plötzlich egal.
    „Soll ich sie loswerden?“, meinte er augenzwinkernd.
    „Oh ja, bitte!“ Maggie sah an sich herab und verzog das Gesicht. Ihre grüne Sanitäteruniform war fleckig, staubbedeckt und an manchen Stellen zerrissen.
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