JULIA ARZTROMAN Band 26

mit der Festanstellung“, sagte er entschlossen. „Mein Vertrag für die Vertretung geht bis Ende März, und den neuen schließe ich zum ersten Mai ab. Damit gebe ich der Praxis anderthalb Monate Zeit, sich darauf einzustellen, dass ich im April in den Flitterwochen bin. Sie werden froh sein, dass ich im Sommer, pünktlich zu Saisonbeginn, wenn die Touristenströme in Cornwall einfallen, zur Verfügung stehe. Oder möchtest du lieber noch warten?“, sagte er rasch, als sie ihn verwirrt anstarrte.
    „Warten? Entschuldige, Adam, ich muss todmüde sein, aber worauf soll ich warten?“
    „Oh, keresik , was rede ich da? Ich frage dich, ob du ein paar Monate warten und lieber eine Junibraut sein möchtest, und dabei habe ich dir noch nicht einmal einen richtigen Antrag gemacht.“
    „Antrag?“, flüsterte sie. Mit großen Augen sah sie, wie er im Gras vor ihr niederkniete.
    Er trug immer noch seine zerrissene Hose und eine geliehene Jacke, aber er war der attraktivste, aufregendste Mann, den sie kannte.
    Die Februarsonne schickte ihre blassen Strahlen über das Feld und beleuchtete die markanten Züge des Mannes, in den Maggie sich mit fünfzehn verliebt hatte. Hinter ihnen lag, im Morgenlicht glitzernd, das weite Meer.
    Adam nahm Maggies Hände in seine. „ Keresik , ich habe dich immer geliebt, und ich weiß, dass ich dich bis an mein Lebensende lieben werde. Erweist du mir die Ehre und wirst meine Frau?“
    „Ja, Adam, ja! Ich liebe dich so sehr.“ Maggie schluckte, weil ihr die Tränen kamen. „Lass uns bald heiraten, nicht erst im Juni. Darauf warte ich doch schon seit meinem sechzehnten Geburtstag.“
    „Dann sollten wir es nicht länger hinausschieben.“ Adam zog sie hoch, bis sie ebenfalls kniete und ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. „Ich, Adam Donnelly, nehme dich, Maggie Pascoe, zu meiner rechtlich angetrauten Ehefrau, um dich zu lieben und zu ehren, bis dass der Tod uns scheide.“
    Maggie wusste, dass sie ihr Versprechen vor dem Standesbeamten und den Trauzeugen wiederholen mussten, aber in diesem romantischen Moment im fahlen Sonnenlicht eines Februarmorgens vor Cornwalls rauer Küstenlandschaft wurde sie mit Herz und Sinnen Adams Braut.
    Erfüllt von einem überschäumenden Glücksgefühl sah sie ihm lächelnd in die dunkelblauen Augen. „Ich, Maggie Pascoe, nehme dich, Adam Donnelly, zu meinem rechtlich angetrauten Ehemann, um dich zu lieben und zu ehren, bis dass der Tod uns scheide.“
    „Darf ich meine Braut jetzt küssen?“, fragte er rau.
    Bevor sie antworten konnte, frischte der Wind auf und brachte den ersten Regenschauer mit sich. Die kalten Tropfen waren wie Nadelstiche.
    „Deine Braut sehnt sich schon lange danach, aber sie hätte es gern ein bisschen wärmer.“ Der nächste Windstoß riss ihr die Decke von den Schultern. Maggie fing an zu zittern, und ihre Zähne schlugen aufeinander. „Wie es aussieht, kommt der Regen früher als angesagt.“
    „Also brauchen wir schnellstens ein warmes Plätzchen für dich. Wir fahren zu dir, das ist näher.“ Adam stand auf, schnappte sich die Decke und zog Maggie auf die Füße. „Ich hoffe, deine Dusche ist groß genug für zwei.“ Sein sinnliches Lächeln ließ keinen Zweifel daran, was er vorhatte.
    Maggie quiekte überrascht, als er sie schwungvoll hochhob, schlang dann aber lachend die Arme um seinen Nacken und schmiegte sich dicht an ihn. Sie atmete seinen Duft ein und spürte seine kraftvollen Schultern. Ein Traum war in Erfüllung gegangen.
    Statt jedoch mit langen Schritten über das Feld zu seinem Wagen zu marschieren, den er zu Beginn der dramatischen Nacht dort abgestellt hatte, blickte er ihr tief in die Augen. „Ach, Maggie, keresik , ich kann dir gar nicht sagen, wie glücklich ich bin, dich gesund und sicher in meinen Armen zu halten.“ Er presste die Wange an ihre. „Aber ich kann nicht länger warten. Ich muss dich küssen“, flüsterte er ihr ins Ohr, bevor er hungrig ihren Mund eroberte.
    Plötzlich spielte es keine Rolle mehr, dass der Wind zunahm und der Regen auf sie niederprasselte. In Adams starken Armen geborgen zählte für Maggie einzig und allein, dass sie endlich mit der großen Liebe ihres Lebens zusammen war … für immer.
    –ENDE –